24. April 2024

Rohstoffbörse zum Baustoffrecycling nimmt Fahrt auf

Die Wiederverwendung von Bauschutt ist ein vielversprechender Ansatz für den Strukturwandel im Rheinischen Revier

(c) Lillith Kreiß

Jülich (pm) – Ressourcen und Klima werden geschont und Arbeit- und Ausbildungsplätze werden geschaffen. Eine Transformation der Bauwirtschaft im Sinne einer weitreichenden Kreislaufwirtschaft gewinnt insofern auch im Rheinischen Revier an Bedeutung. Denn hier spielt neben der hohen Bauaktivität auch der großmaßstäbliche Um- und Rückbauprojekten stillgelegter Kraftwerke eine wichtige Rolle. Um eine zirkuläre Wertschöpfung im Bausektor des Rheinischen Reviers zu etablieren, bedarf es einer Rohstoffbörse in der Form eines Recycling- und Forschungszentrums für eine gleich- oder höherwertige Rückgewinnung diverser Baustoffabfälle. Damit kann ein erheblicher Beitrag zu einer klima- und ressourcengerechten Bauwirtschaft geleistet werden, welche für das Rheinische Revier als Alleinstellungsmerkmal und Vorbild dienen kann.

Das ReBAU Projekt und regionale Akteure verfolgen die Umsetzung einer Rohstoffbörse

Nachdem sich vor einigen Monaten parteiübergreifend politische und wirtschaftliche Akteure zu einer „Regionalen Initiative für einen nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier“ zusammengefunden haben, fand nun am 24.8. ein Runder Tisch statt, um lokale und regionale Unternehmen, Forschungsinstitutionen und weitere wichtige Vertreter*innen in den Prozess einzubinden. Zuvor hatte sich bereits der Kreistag Rhein-Kreis Neuss im Dezember 2021 einstimmig für die Realisierung eines Recycling-Zentrums am Standort Frimmersdorf ausgesprochen.

Offene Fragen wurden nun am Runden Tisch diskutiert

In diesem Zusammenhang wurde vorab eine Absichtserklärung in Kooperation mit der „Regionalen Initiative für einen nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier“, bestehend aus kommunalen Politiker*innen aus dem Rhein-Kreis Neuss, der RWE Power AG, der Wimmer-Consulting GmbH und Bürgermeistern von Anrainer- Kommunen (Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen) verfasst. Die Initiatoren des Runden Tisches, Magdalena Zabek (Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH, Projektleiterin ReBAU) und Hans Christian Markert (Kreistagsabgeordneter Rhein-Kreis Neuss und Gründer der Initiative), engagieren sich unter anderem für die Verwendung von Bauabfällen aus zukünftig rückgebauten Kraftwerken für die Produktion von hochwertigen Baustoffen. Zudem werden in der Absichtserklärung weitere Punkte aufgeführt, die bei der Neu- Ausrichtung zu einer kreislaufgerechten Bauwirtschaft hohe Relevanz haben. Die Absichtserklärung soll am 05.10.22 auf der Expo Real Messe in München veröffentlicht werden.

Der Bürgermeister der Gemeinde Rommerskirchen Dr. Martin Mertens unterstützt die Idee denn „Unser aller Ziel muss es sein, den Strukturwandel so zu gestalten, dass die wirtschaftliche Bedeutung des Rheinischen Reviers auf demselben hohen Niveau bleibt, wie es zur Zeit der Braunkohle war und auch aktuell noch ist. Bereits beim Rückbau der Kraftwerksinfrastruktur und zukünftig wird auch die Bauwirtschaft eine große Rolle spielen. Nicht nur während des Strukturwandels müssen wir daher auf eine möglichst
effiziente Nutzung und Wiederverwertbarkeit der Ressourcen setzen und damit weitere Wertschöpfungen generieren. Dieses Projekt bietet eine wunderbare Chance dazu.“

 

Pressemitteilung: Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH / ReBAU