26. April 2024

Roadshow „Triple Wood“ auf der DACH+HOLZ International

Sieben Alpenstaaten, 49 nachhaltige Holzbauten, eine Messe: Die Roadshow „Triple Wood“ macht vom 28. bis 31. Januar 2020 Station auf der DACH+HOLZ International in Stuttgart.

Spinelli (© Yannick Wegner, Mannheim)

München (pm) – Die Ausstellung präsentiert Beispiele des nachhaltigen Bauens mit Holz aus den Alpenstaaten Deutschland (Baden-Württemberg und Bayern), Italien, Frankreich, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Slowenien – von Wohnbauten, Sanierungen, Büro- und Ingenieurbauten bis zu gewerblichen Gebäuden. Zudem wird eine Erweiterung der Ausstellung im Rahmen der Holzbauoffensive des Landes Baden-Württemberg – acht Beispiele des kostengünstigen Wohnbaus in Holz – gezeigt. „Die Ausstellung Triple Wood, die ein Baustein unserer Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg ist, zeigt die enormen wirtschaftlichen und gestalterischen Potentiale des Holzbaus. Mit dieser Initiative tragen wir zu einer guten und erfolgreichen Entwicklung des Landes bei, für die eine hohe Qualität des Planens und Bauens wichtig ist. Ich freue mich sehr, dass wir auf der DACH+HOLZ International ein breites und fachkundiges Publikum damit erreichen können“, sagt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg.

Wir stellen hier einen Auszug der Ausstellung „Triple Wood“ mit fünf exemplarischen Holzbauten aus Baden-Württemberg vor:

SKAIO, Heilbronn

Dass mit Holz nicht nur Einfamilienhäuser, sondern auch in die Höhe gebaut werden kann, zeigt das 10-geschossige SKAIO, Deutschlands höchstes Holzgebäude, auf dem Bundesgartenschaugelände in Heilbronn. Neben Gewerberäumen im Erdgeschoss gibt es 60 vermietete Wohneinheiten. Die 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen sind zwischen 40 und 70 m² groß und können nach Bedarf zusammengeschaltet werden. Alle Wohnungen verfügen über eine Terrasse bzw. einen Balkon. Auf dem Dach entstehen gemeinschaftliche Terrassen und Gemüsegärten. Das Gebäude wird als Hybridkonstruktion ausgeführt. Holz (Fichte) macht den überwiegenden Teil der Konstruktion aus, Treppenhaus und Sockelgeschoss sind aus Stahlbeton. In den Obergeschossen besteht die Tragstruktur aus einer Holz-Stahl-Hybridkonstruktion nach dem Skelettbauprinzip.

Stuttgarter Holzbrücke, Weinstadt und Urbach

Die Stuttgarter Holzbrücke wurde im Rahmen einer vom Clusterbeirat Holz mit Mitteln aus dem EU-Strukturfonds geförderten Machbarkeitsstudie entwickelt. Ziel war es, den Bau von qualitativ hochwertigen, individuell anpassbaren Holzbrücken auf dem Markt zu etablieren. Im Rahmen der Interkommunalen Gartenschau Remstal 2019 wurden drei Brücken als Bestandteil eines neuen Radwegs entlang der Rems, der alle 16 Kommunen miteinander verbindet, realisiert. Bei der Ausführung als „integrale Massivholzbrücke“ handelt sich um einen für den Holzbrückenbau neuen Typus. Der massive Vollholzquerschnitt besteht aus Brettschichtholz unterschiedlicher Sortierklassen. Die statisch hochbeanspruchten Randlagen sind in höheren Sortierklassen ausgeführt, während für die mittleren Bereiche niedrigere Sortierklassen ausreichen.

Salzlagerhalle, Geislingen an der Steige

Die Konzeption und Konstruktion der Halle richtet sich nach den speziellen Anforderungen der Salzlagerung. Die gewählte Konstruktion minimiert die Anzahl von schadensanfälligen Metallbauteilen. Salz greift die meisten Baustoffe an. Da Salz jedoch einen konservierenden Effekt auf Holz hat, sind alle Bauteile im Innenbereich in Holz ausgeführt. Das häufigste Problem bei Salzhallen ist, dass Salz in Konstruktionshohlräume gelangt und dort zu Bauschäden führt. Alle Bauelemente sind daher vollständig offen und hohlraumfrei konzipiert. Die Verbindung zwischen Holzkonstruktion und Stahlbetonlisenen wird durch zwei Edelstahlgewindestangen hergestellt. Diese können jederzeit auf ihren Zustand untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Sporthalle Riedenberg, Stuttgart

Die Sporthalle wird von einem innovativen Tragwerk aus Baubuche überdacht, für die Fassade wurde erstmalig modifiziertes Nadelholz verwendet. Der Träger aus Baubuche ist in dieser Form einer der ersten seiner Art in Deutschland, die innovative Holzkonstruktion wurde als Forschungsprojekt von der EU gefördert. Die akustisch wirksamen Prallschutzwände sind ebenfalls aus Baubuche. Die äußere Gebäudehülle besteht aus einer hinterlüfteten Dreischichtplatte aus Nadelholz, modifiziert nach der Methode »Accoya«, in der Oberfläche gebürstet und mit einer diffusionsoffenen Dickschichtlasur farbig beschichtet. Sie gilt als besonders witterungsbeständig und wurde erstmals in dieser Art und Großflächigkeit verbaut.

Gemeinschaftshaus Spinelli, Mannheim

Im Sommer 2016 bauten Architekturstudenten der TU Kaiserslautern zusammen mit Flüchtlingen ein Gemeinschaftshaus in der Unterkunft Spinelli in Mannheim. Die Holzkonstruktion besteht aus einem offenen Gemeinschaftsraum mit dreiseitig gefasstem Hof, einem introvertierten Ruheraum mit Garten, einem Kiosk und einer Werkstatt. Um Kosten zu sparen und die vielen helfenden Hände sinnvoll einzusetzen, sind die gewählten Konstruktionen einfach und materialsparend, aber arbeitsintensiv. Sinnbildlich dafür stehen die Wände und Träger, die aus mehreren Lagen vertikal und diagonal angeordneter Latten zu einem hoch leistungsfähigen Tragwerk verschraubt sind und dem Gebäude seinen einzigartigen architektonischen Ausdruck verleihen. Besonderes technisches Detail: Bei den Gitterträgern wird die Konstruktion der Lattengitterwände auf Fachwerkträger übertragen und es entsteht ein Tragwerk mit einer Spannweite von sieben Metern.

Die Ausstellung „Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum“ ist vom 28. bis 31. Januar 2020 auf der DACH+HOLZ International in Stuttgart im Eingangsbereich Ost der Messe zu sehen. Weitere Informationen unter www.dach-holz.com.

Pressemitteilung: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH