28. März 2024

Realisierungswettbewerb Wohnquartier Stephanie Ost, Überseeinsel Bremen

1. Preis für den Entwurf von Allmann Sattler Wappner Architekten für Haus 9, 8 und 6

Wohnquartier Stephanie Ost, Überseeinsel Bremen (c) Allmann Sattler Wappner . Architekten GmbH

München (pm) – Für die insgesamt fünf Gebäude des Wohnquartiers Stephani Ost in Bremen wurden Allmann Sattler Wappner Architekten dreimal mit dem ersten Preis für Haus 9, 8 und 6 und zweimal mit dem zweiten Preis für Haus 7 und 5 ausgezeichnet. „Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr wertvollen Beitrag zur Lösung der Wettbewerbsaufgabe dar. Die Verfassenden finden überzeugende Antworten auf die zentralen Fragen der Auslobung“ so die Jury in ihrer Bewertung. Der Entwurf der Architekten schafft einen lebendigen Ort voller Diversität und Spontanität, der sich in der Architektur und Freiraumgestaltung widerspiegelt. Die Anforderungen modernen und lebenswerten Wohnens in Verbindung mit der unverkennbaren Geschichte des Ortes kumulieren in den fünf Häusern am Weserufer und machen das Ensemble zu einem Identifikationsobjekt für seine Bewohner und deren Besucher.

Aufgabe des Realisierungswettbewerbs war mit dem Quartier Stephani-Ost einen qualitätsvollen und zeitgemäßen Auftakt für das neu entstehende Gesamtgebiet der Überseeinsel zu formulieren, in dem alte Hafenreviere zu einem neuen Ortsteil mit Wohn, Gewerbe- und Freizeitnutzungen umstrukturiert werden. Das architektonische Konzept greift die städtebaulichen Qualitäten auf und schreibt sie konsequent fort. Die fünf Häuser werden präzise ausformuliert und differenzieren sich durch die Ausbildung ihrer Satteldächer. Die einzelnen Gebäude sind in Anlehnung an die Speicher der vormaligen Nutzung des Gebietes gestaltet und in der Reihung des Bremer Hauses angeordnet. Der Dialog aus industriell und regional geprägter Architektur setzt sich als Neuinterpretation in der Gestaltung der Fassade fort. Die offene Rasterstruktur erinnert an den Duktus des Industriellen und findet im Besatz der Elemente, des Fensters, der Loggia, des Erkers und des französischen Balkons, seine spezifische Typisierung als Wohnungsbau. Sämtliche Elemente sind typologisch dem Bremer Haus entlehnt und je nach Erfordernis der modernen und offenen Grundrissgestaltung angepasst. Es entsteht für jedes Haus und somit für jede Wohnung eine ausdifferenzierte Fassade, die jedem der Bewohner einen individuellen privaten Freibereich garantiert. Um der Windexposition Rechnung zu tragen sind die Loggien voll verglast und können bei besserer Witterung komplett geöffnet werden. Die französischen Balkone über den Erkern bieten zusätzliche Freibereiche. Die erdgeschossigen Wohnungen erhalten einen privaten Gartenanteil, der durch intensive Begrünung von den gemeinschaftlichen Flächen getrennt wird.

Die Fassaden der Gebäude sind bewusst in keramischen Materialien gehalten. Da im Kontext der Bauweise Ziegel oder Klinker nur als Verkleidung in dünnen Schichten in Frage kämen, werden hier bewusst keramische Fliesen gewählt, die zwar das Format des Ziegels übernehmen, durch die Verlegung ohne Verband jedoch mit dem Gewohnten brechen. Die Häuser erhalten individuelle grün-blau-Töne, die mit den Farben der Weser harmonieren. Durch die Reflektionen des Materials entsteht ein Glitzern, das sich in den Abendstunden auf dem Wasser widerspiegelt. Sämtliche Gebäude sind dem Konzept des Quartiers gemäß in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise vorgeschlagen und ermöglichen so eine langfristige, robuste und mithin nachhaltige Nutzung der Gebäude.

Pressemitteilung: Allmann Sattler Wappner . Architekten GmbH