9. Mai 2024

Projekt Mobilities for EU unterstützt sieben europäische Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität

Stuttgart (pm) – Innovative und kosteneffiziente Konzepte für die Personenmobilität und den Güterverkehr, die nach partizipativen und nutzerzentrierten Grundsätzen entwickelt und umgesetzt werden, stehen im Zentrum des EU-Projekts MOBILITIES FOR EU, das Ende Januar 2024 sein Kick-off feierte.

Mit MOBILITIES FOR EU wollen 29 Partner aus Europa einen wesentlichen Beitrag zur Umstellung der Städte auf Klimaneutralität leisten.

Der Europäische Green Deal zielt darauf ab, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Städte sind für einen Großteil der Emissionen verantwortlich und haben daher einen großen Einfluss auf die Erreichung des ehrgeizigen europäischen Ziels. Ihr Weg zur Klimaneutralität kann Zusatznutzen wie eine geringere Luft- und Lärmbelastung, eine bessere Gesundheit und ein höheres Wohlbefinden sowie einen geringeren ökologischen Fußabdruck der Städte sichern. Im Rahmen der Mission „Klimaneutrale und intelligente Städte“ der Europäischen Kommission haben sich 112 europäische Städte dazu verpflichtet, die Klimaneutralität schon viel früher zu erreichen: bis 2030. Der Verkehr ist ein Schlüsselaspekt auf diesem Weg, denn er ist der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen und macht über 30 % des gesamten Energieverbrauchs aus.

MOBILITIES FOR EU zeigt innovative Lösungen für die urbane Mobilität auf, die den Wandel des städtischen Verkehrssektors beschleunigen können und Elektrifizierung, Automatisierung und Konnektivität als zentrale Themen zur Erreichung dieses Ziels umfassen. Sieben europäische Städte, von denen sich die meisten im Rahmen der 112 Mission Cities verpflichtet haben, bis 2030 klimaneutral zu werden, bilden den Kern des Projekts.

Sie sind in Vorreiter- und Replikationsstädte unterteilt:
Zwei Vorreiterstädte, Madrid (Spanien) und Dresden (Deutschland), demonstrieren die Wirksamkeit von 27 innovativen Mobilitätslösungen in elf Pilotaktionen. Die 27 Lösungen betreffen Innovationen sowohl bei den Fahrzeugen, als auch bei der übergreifenden Infrastruktur. Beispiele sind autonome mittelgroße E-Busse für die Beförderung von etwa 20 Personen oder die Entwicklung eines dezentralen Datenökosystems für die souveräne Mobilität zum automatisierten Fahren. Die Demonstration umfasst eine Entwurfsphase, die Einführung der Lösungen und ihre Bewertung, um ihre Auswirkungen und ihre Relevanz für eine künftige Ausweitung und Vervielfältigung zu beurteilen.

Fünf Replikationsstädte – Ioannina (Griechenland), Trenčin (Slowakei), Espoo (Finnland), Gdansk (Polen) und Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) – beabsichtigen, die Prozesse der Vorreiterstädte zu replizieren und ihre eigenen Anpassungen der getesteten Lösungen zu entwickeln.

Die Umsetzung neuer Lösungen für die urbane Mobilität kann nur dann wirksam sein, wenn sie den Bedürfnissen der Stadtbewohner und anderer lokaler Akteure entsprechen. Daher werden in allen sieben Projektstädten Urban Transport Labs (UT-Labs) eingerichtet, die diese Akteure einbeziehen und eine wichtige Rolle im Projekt spielen. Die Labs sind in alle Projektphasen eingebunden, insbesondere in die Mitgestaltung von Pilotaktivitäten und in die Planung von Up-Scaling- und Replikationsaktivitäten nach der Projektlaufzeit.

Julia Vicente Gómez, Projektkoordinatorin von MOBILITIES FOR EU und Expertin auf dem Gebiet der urbanen Transformation zur Klimaneutralität, zeigte sich begeistert von dem Projekt:
„Die große Stärke von MOBILITIES FOR EU ist sein ganzheitlicher Ansatz. Die Demonstration von 27 innovativen Lösungen für die urbane Mobilität sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr sowie die Auseinandersetzung mit dem großen Bereich der Mobilitätsinfrastruktur wird allen, die im Bereich der elektrischen, automatisierten und vernetzten Mobilität arbeiten, entscheidende Erkenntnisse liefern. Ein Schlüsselelement ist für mich die Einrichtung von lokalen Urban Transport Labs in unseren Projektstädten. Durch die Labs sammeln wir die unterschiedlichsten Perspektiven über Sektoren und Berufe hinweg. Letztendlich können wir Klimaneutralität in unseren Städten nur erreichen, wenn wir zusammenarbeiten, Silos aufbrechen und Innovationen entwickeln, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Städte orientieren.“

Das Steinbeis-Europa-Zentrum ist für die Kommunikation und Verbreitung der Projektergebnisse innerhalb der internationalen Fachöffentlichkeit, aber auch in der breiten Öffentlichkeit verantwortlich.

Das Projekt ist für die nächsten fünf Jahre angesetzt, in denen die Technologien von einem Projektkonsortium eingesetzt und überwacht werden, das 29 angesehene Institutionen aus neun europäischen Ländern umfasst und die verschiedenen Perspektiven von Wissenschaft, Industrie und dem öffentlichen Sektor abdeckt. MOBILITIES FOR EU wird im Rahmen von Horizon Europe – dem Forschungs- und Innovationsförderprogramm der Europäischen Kommission – in Zusammenarbeit mit den beiden europäischen Partnerschaften CCAM und 2ZERO finanziert.

Quelle: Steinbeis Europa Zentrum