2. Mai 2024

„Preissteigerungen bei Baumaterialien drücken auf den Umsatz. Öffentlicher Bau mit negativem Trend“

BAUINDUSTRIE Hessen-Thüringen zu den Konjunkturindikatoren im Mai 2021

Wiesbaden (pm) – Die veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Monat Mai bestätigen den Trend 2021. „Zwar ist die Nachfrage nach Bauleistung stabil. Aber die Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe in Hessen und Thüringen wird durch den Mangel und die explodierenden Preise bei wichtigen Baumaterialien stark gebremst. Fehlende Baumaterialien führen zu Verzögerungen oder sogar zum Stopp bei Bauprojekten“, erläutert Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e. V. (BIV), die aktuellen Ergebnisse im Bauhauptgewerbe. „Der Trend könnte sich im Sommer noch verschlechtern, denn die Zahl der von Materialknappheit betroffenen Bauunternehmen erhöht sich. Die stark gestiegenen Preise bei Vorprodukten gehen bei laufenden Verträgen zu Lasten der Ertragslage der Bauunternehmen. So ist der Erzeugerpreis für Nadelschnittholz innerhalb eines Monats um 23 Prozent gestiegen. Das wirkt sich auch auf Bauholz aus: Der Preis hat im Juni um 15 Prozent über dem von Mai gelegen. Mittlerweile müssen die Bauunternehmen fast 60 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Von den starken Preissteigerungen sind auch Stahl, Kupfer, Bitumen und Bauchemie betroffen“, so der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie Hessen-Thüringen.

Der negative Bundestrend ist auch in den Ländern Hessen und Thüringen ablesbar. Alle Angaben beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes und gelten für Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Zwar stieg der Auftragseingang (Januar bis Mai) in Hessen um (plus) 5,9 Prozent auf 2,241.139 Mrd. €, der Umsatz aber ging um (minus) 5,2 Prozent auf 1,892.849 Mrd. € zurück. In Thüringen ist auch der Auftragseingang um (minus) 1,9 Prozent auf 868.390 Mio. € gesunken, die Umsätze sogar um (minus) 11,0 Prozent auf 714.710 Mio. €.

„Am stärksten betroffen vom Umsatzrückgang war wieder der Öffentliche Bau. Die zurückgehende Investitionskraft gerade der Kommunen macht uns große Sorgen. Der Auftragseingang in diesem Segment stieg zwar in Hessen noch um (plus) 0,6 Prozent auf 765,34 Mio. Euro, aber der Umsatz sank um (minus) 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 608,86 Mio. Euro, in Thüringen sogar um (minus) 12,5 Prozent auf 362,20 Mio. Euro. In Thüringen ging der Auftragseingang im Öffentlichen Bau um (minus) 17,6 Prozent zurück“, so Burkhard Siebert. Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe (in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten) blieb in Hessen mit 35.985 (plus 0,6 Prozent) und Thüringen mit 14.425 (plus 0,1 Prozent) stabil.

Pressemitteilung: Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.