19. April 2024

PREA Umfrage unter Projektentwicklern: Nachfrage nach Wohnungen sinkt

Berlin (pm) – Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland rapide verändert: steigende Zinsen, Inflation und Knappheit an Baumaterialien sowie steigende Energie- und Baukosten beeinträchtigen das Entwicklungsgeschehen. In einer kurzen Umfrage des Beratungsunternehmens und Immobiliendienstleisters PREA wurden Projektentwickler um ihre Meinung gebeten: Wird die Nachfrage nach Wohnimmobilien einbrechen? Werden die Zinsen weiter steigen? 75 Projektentwickler haben ihre Einschätzung abgegeben. Von ihnen verkaufen 27 (36 Prozent) Eigentumswohnungen an Privatpersonen, die übrigen 48 (64 Prozent) verkaufen komplette Projekte an Fonds und Unternehmen.

Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen hat bei 35 Prozent der Befragten nachgelassen, 52 Prozent sehen diese als unverändert an und bei 14 Prozent der Projektentwickler hat diese angezogen. Bei kompletten Projektentwicklungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Ein Drittel der Befragten sieht eher einen Nachfragerückgang, während 62 Prozent diese als stabil ansehen. Lediglich zwei Prozent geben einen Anstieg der Nachfrage an.

Für die kommenden zwölf Monate ist das Meinungsbild der Befragten sehr differenziert: Bei der Nachfrage und der Entwicklung der Kaufpreise bei Eigentumswohnungen sehen 40 Prozent diese als gleichbleibend an, 32 Prozent steigend und 28 Prozent gehen davon aus, dass sie sinken werden. Auch bei Projektentwicklungen sind die Ergebnisse ähnlich: Rund 38 Prozent gehen von gleichbleibenden Preisen und jeweils rund 31 Prozent von sinkenden und steigenden Werten aus.

„Viel hängt vom Verhalten in den Intentionen der Marktteilnehmer ab, zum Beispiel von der Frage, ob Immobilien künftig noch als Rettungsanker in stürmischen Zeiten gefragt sind und ob sie als Teil der gesellschaftlichen Verantwortung für einen nachhaltig funktionierenden Wohn- und Arbeitsraum gesehen werden. Die Antworten hierauf können ausschließlich durch eine Risikobewertung durch Big-Data- und KI-gestützte Algorithmik-Lösungen akkurat, granular und schnell gegeben werden“ sagt Gabriel Khodzitski, Chief Executive Officer (CEO) und Gründer von PREA. „Fundamentale Marktdaten sowie soziodemografische Zahlen und Fakten über die nachhaltige Rohstoffverwendung und -erzeugung bieten die Möglichkeit, auch in Krisenzeiten einen sicheren Wert der Immobilie zu bestimmen. Die Kunst ist es, sie zu kombinieren, ihre gegenseitigen Abhängigkeiten erkennen und auswerten zu können.“

Das gemischte Meinungsbild spiegelt sich auch beim Kauf von Grundstücken für Wohnprojektentwicklungen wider: 44 Prozent erwerben weiterhin Grundstücke, 17 Prozent jedoch nicht, und 39 Prozent gehen nur sehr selektiv und bzw. mit großem Vorbehalt vor. Alexander Orodovski, Chief Development Officer bei PREA, kommentiert: „Über die Hälfte der Projektentwickler hält sich beim Grundstückskauf zurück. Das ist bemerkenswert, weil es zeigt, wieviel Vorsicht in der Branche herrscht. Für die Schaffung neuen Wohnraums ist dies leider kein gutes Zeichen.“

Sehr deutlich zeigt sich die Meinung der Projektentwickler bei der Zinsprognose: Rund 83 Prozent der Befragten sehen einem moderaten Anstieg entgegen, zwölf Prozent gehen sogar von einem starken Anstieg aus. Lediglich jeweils rund drei Prozent prognostizieren gleichbleibende oder fallende Zinsen. „Die Zeiten des ganz billigen Geldes sind wohl vorüber. Davon gehen die allermeisten Entwickler jedenfalls aus. Zu den höheren Finanzierungskosten kommen noch steigende Baukosten hinzu, was die Wirtschaftlichkeit so manchen Projekts gefährden wird“ kommentiert Khodzitski.

Die anonyme Umfrage wurde mit Hilfe eines Online-Fragebogens vom 22. April bis 1. Mai 2022 durchgeführt.

Pressemitteilung: PREA