17. Mai 2024

Perspektiven für die Branche: KI in der Architektur

Carl Christensen (c) Autodesk GmbH

Gastbeitrag – In Zeiten einer wachsenden Bevölkerungsdichte, rascher Urbanisierung und Wohnungsknappheit steht die Architekturbranche vor stetig wachsenden Herausforderungen. Dazu kommen drängende Probleme wie die Klimakrise, Fachkräftemangel und steigende Rohstoffpreise. Diese Problemlagen verdeutlichenden Bedarf an einer neuen Architekturbranche, die sich traut, traditionelle Arbeitsweisen und Konzepte in Frage zu stellen. Die Branche ist mehr denn je gefordert, sich anzupassen, weiterzuentwickeln und innovative Lösungen zu finden, um den gegenwärtigen Herausforderungen zu begegnen.

Eine Lösung liegt in der Nutzung von KI-basierter Software. Diese sorgt für eine systematische und automatisierte Auswertung zahlreicher bereits vorhandener Daten. Die Nutzung der daraus gewonnen Erkenntnisse ermöglicht neue Perspektiven für die Branche. KI-basierte Software kann mühsame und sich wiederholende Aufgaben automatisieren und so Freiräume für kreative Arbeit schaffen. Darüber hinaus können dank cloudbasierten Lösungen mit benutzerfreundlichen Schnittstellen die Zugänglichkeit komplexer Architekturprojekte für eine größere Anzahl von Beteiligten wie Bauherren, Behörden und Bürger gewährleistet werden. Dadurch können Mitwirkende stärker in den Planungsprozess einbezogen werden, was eine integrativere Kommunikation von Beginn an ermöglicht und letztlich dazu führt, dass Projekte zeit- und budgetgetreu finalisiert werden.

(c) Autodesk GmbH

KI revolutioniert Arbeitsabläufe für die Architektur der Zukunft

Ein Beispiel für eine solche KI-basierte Lösung ist Autodesk Forma. Die cloudbasierte Software ermöglicht es Architekten, bessere Ergebnisse zu erzielen, indem sie Daten vom ersten Tag an nutzbar machen. Mithilfe von KI-gestützten Funktionen können Planende 3D-Massemodelle erstellen, in Echtzeit eine Vielzahl von Szenarien testen oder die Auswirkungen verschiedener Umgebungsbedingungen wie Sonne, Tageslicht, Wind, Lärm oder Mikroklima analysieren. Damit unterstützt die KI den Entwurfs- und Planungsprozess und hilft dabei, optimale Lösungen innerhalb der gewählten Parameter zu finden. Verantwortliche können schnell verschiedene Versionen erstellen und iterieren, um die Entwurfsphase zu straffen, Nacharbeiten zu minimieren und eine solide, evidenzbasierte Grundlage für einen nachhaltigeren und effizienteren Prozess zu schaffen. Obwohl sich der Einsatz von KI in der Architektur noch in einem relativ frühen Stadium befindet, ist ihr Potenzial für die Gestaltung der Zukunft der Branche enorm.

Auch wenn KI den Entwurfsprozess sicherlich effizienter macht, wird sie die kreative Denkweise des Architekten und seine Fähigkeit, einzigartige Entwürfe zu liefern, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden, die Anforderungen der Umwelt und den sozialen und kulturellen Kontext eingehen, nicht ersetzen können. Vielmehr geht es darum, das Potenzial digitaler Technologien zu nutzen, um Prozesse zu optimieren, Akteure einfacher miteinander zu vernetzen und zukunftsfähige Gebäude zu kreieren, die den Anforderungen unserer Zeit gerecht werden.

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Author: Carl Christensen, Autodesk’s Vice President of Product