30. April 2024

Otto Linne Preis 2023 vergeben – neue Ideen für klimaangepasste Freiräume in Quartieren der Nachkriegsjahrzehnte

Hamburg (pm) – Der Otto Linne Preis für urbane Landschaftsarchitektur 2023 ist entschieden. Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) zeichnete heute die drei besten Entwürfe aus und würdigte zwei Arbeiten durch Ankäufe. Ob Klimaoasen, essbare Gärten oder Gewächshäuser auf Dächern: Unter dem Motto „Zwischen den Zeilen – Das blau-grüne Quartier von morgen“ entwickelten die jungen Planerinnen und Planer kreative und ungewöhnliche Ideen, wie man die Gestaltung der Freiräume in Quartieren der 50er- und 60er Jahre mit Maßnahmen der Klimaanpassung kombinieren kann.

Die Aufgabenstellung: Es galt eine Gesamtstrategie zu entwickeln, die Potenziale und innovative Lösungen für klimaangepasste Freiräume im Quartier aufzeigt. In einem zweiten Schritt sollten die Ideen in zwei ausgewählten Fokusräumen vertiefend dargestellt werden. Es wurden insbesondere übertragbare Lösungen gesucht, die auch auf die vielen anderen bestehenden Zeilenbauquartiere in Hamburg angewendet werden können. Zugelassen waren Studierende und junge Absolventinnen und Absolventen aus der ganzen Welt.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Otto Linne stand und steht für ungewöhnliche Ideen, Hamburg lebenswerter zu machen und die Menschen in den Fokus der Stadtentwicklung zu stellen. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben auch in 2023 großartige Ideen ganz im Geiste Otto Linnes entwickelt. Ein klimaangepasster Umbau ist insbesondere in den Bestandsquartieren eine unserer wichtigen Zukunftsaufgaben. Ich freue mich über das große Interesse der Studierenden an diesem Thema und über die innovativen und kreativen Entwürfe.“

Aus 56 eingereichten Arbeiten hat die Jury, besetzt mit Stadtplaner:innen, Landschaftsarchitekt:innen, Vertreter:innen der Stadtentwicklungsbehörde, der Umweltbehörde, des Bezirksamts Harburg sowie der SAGA und der im Quartier ansässigen Elisabeth-Lange-Schule, die drei Preise und zwei Ankäufe ausgewählt:

1. Preis (dotiert mit 5.000 Euro):
Katharina von Unhold und Vincent Wenk, Studierende der Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität München, erhalten den ersten Preis. Mit ihrem raffinierten Entwurf, der bauliche Nachverdichtungen und veränderte Erschließungen vorsieht, brechen sie die Monotonie der Zeilenbauten auf und verleihen den Freiräumen im Quartier mithilfe differenzierter Klimaanpassungsmaßnahmen unterschiedliche Qualitäten.

2. Preis (dotiert mit 3.000 Euro):
Lennart Bundt, Ian Mayer, Nikolai Swoboda und Kilian Zengler, Studierende der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, wird der zweite Preis verliehen. Ihre Idee eines großflächigen Retentionsparks erscheint auf den ersten Blick simpel und offenbart sich bei näherem Hinsehen als raumgreifende Maßnahme mit erheblicher Wirkung auf die Topographie und das Wassermanagement des Gebiets.

3. Preis (dotiert mit 2.000 Euro):
Anna Hinge und Ann Hua Juergens, Studierende der Stadtplanung an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, erhalten den dritten Preis für ihre Idee „GrüNetz“, in der drei verschieden gestaltete Bänder das Quartier in die Bereiche „grün“, „urban“ und „belebt“ einteilen. Ein durchdachtes System aus Mulden, Zisternen und Becken dient der Wasserspeicherung und Retention.

1. Ankauf (dotiert mit 1.200 Euro):
Poojaben Chatrola, Studierende der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Anhalt

2. Ankauf (dotiert mit 800 Euro):
Lisa Kamenik und Jens Abele, Studierende der Landschaftsarchitektur an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung sind die bestbewerteten zwölf Arbeiten bis zum 22. Dezember im Foyer der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in der Neuenfelder Straße 19 rund um das Hamburger Stadtmodell zu besichtigen. Ab voraussichtlich Februar 2024 werden die Arbeiten auch im Harburger Rathaus öffentlich ausgestellt.

Hintergrund

Der Otto Linne Preis ermöglicht Studierenden und jungen Absolvent:innen, sich mit aktuellen Themen und Herausforderungen der Fachrichtung Landschaftsarchitektur auseinanderzusetzen. Der Preis, ausgelobt zu Ehren des ersten Hamburger Gartendirektors Otto Linne (1869 -1937), fördert die berufliche Entwicklung von jungen Planer:innen und würdigt hervorragende Leistungen im Bereich urbaner Landschaftsarchitektur. Er wird seit 1994 in einem etwa dreijährigen Turnus vergeben.

Quelle: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) Hamburg