26. April 2024

Neues Ateliergebäude des Landeskunstgymnasiums – Bauministerin Doris Ahnen: „Nachverdichtung schont Ressourcen“

© FM RLP

Mainz (pm) – Nach rund drei Jahren Bauzeit ist das Ateliergebäude des Landeskunstgymnasiums in Alzey vollendet. Der innovative Bau entstand zwischen vorhandenen Gebäuden und orientiert sich an den Anforderungen der Schülerinnen und Schüler an ihre Werkräume. Bei einem Sommertermin zum Thema „Rheinland-Pfalz baut innovativ“ besuchte Bau- und Finanzministerin Doris Ahnen den klimaeffizienten Neubau.

„Das Ateliergebäude des Landeskunstgymnasiums ist für sich genommen ein Kunstwerk. Das Bestreben, die vorhandene Fläche ideal zu nutzen, hat zu einem innovativen Gebäude geführt, das vollständig auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten ist. Der Bau wurde vom Land mit rund 9,2 Millionen Euro gefördert. Das nach dem energetischen Passivhausstandard errichtete Gebäude ist ein hervorragendes Beispiel für Nachverdichtung im Bestand. Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien, wie beispielsweise Holz, und die optimale Ausrichtung des Gebäudes werden auch kommende Generationen im Ateliergebäude ihrer Kunst nachgehen können“, so Bau- und Finanzministerin Doris Ahnen.

Schulleiterin Dagmar Ried sieht das große Potenzial des neuen Gebäudes zur Weiterentwicklung des Landeskunstgymnasiums: „Passend zum Beginn des neuen Schuljahres wird das Ateliergebäude für den Unterricht zur Verfügung stehen. Das bietet unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihr künstlerisches Potenzial vollumfänglich auszuschöpfen. Denn Kunst braucht Raum, um sich zu entfalten.“

Das Neubauprojekt wurde hauptverantwortlich vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz (LBB) betreut. Am Standort galt es, die vorhandene Fläche nach Abriss eines Pavillons optimal zu nutzen. Das neue Ateliergebäude ist in sich gedreht, da die oberen Geschosse versetzt wurden, um die notwendigen baurechtlichen Abstandsflächen zu den Bestandsgebäuden einhalten zu können. „Die Nachverdichtung ist ein wichtiges Thema beim Bauen. Uns steht nicht beliebig viel Fläche für Bauvorhaben zur Verfügung, deshalb gilt es, durch kluge Konzepte Flächenpotenziale bestmöglich zu nutzen. Am Beispiel hier in Alzey zeigt sich, wie zusätzliche Räume ohne negative bauliche Auswirkungen auf Bestandsgebäude entstehen können“, betonte die Ministerin. Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Architekturbüro EHM Planungsgesellschaft mbh.

Im Neubau wurde eine klimaeffiziente Bauweise umgesetzt, die sich am Leitfaden zur Energieeinsparung für Landesbaumaßnahmen orientiert. Die im Bau verwendeten Materialien sind nach Möglichkeit nach Langlebigkeit sowie Nachhaltigkeit ausgewählt worden. Als Kühlsystem wird die Nachtauskühlung eingesetzt, um auch im Hochsommer eine angenehme Raumtemperatur zu schaffen. Dadurch wird der Primärenergiebedarf erheblich gesenkt. Innentüren und Fensterelemente bestehen aus Holz, die Fenster aus nachhaltig erwirtschaftetem Kiefernholz. Der Boden besteht aus Kautschuk. Das Gebäude verfügt über eine Photovoltaikanlage, die rund. 48.000 kWh pro Jahr produzieren kann. Über eine Raumlufttechnische Anlage gelingt es, 70 Prozent der Wärme zurückzugewinnen. Der Neubau ist barrierefrei und verfügt im Innern über einen rollstuhlgerechten Aufzug sowie taktile Leitsysteme. Zudem ist ein Außenaufzug vorhanden, um bestehende Geländeniveaus zu überwinden.

Seinen innovativen Charakter trägt das Gebäude durch Sichtbeton auch nach innen und kreiert dadurch eine Werkstattatmosphäre. Es wurde zudem ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb durchgeführt, bei dem eine Partizipation der Kunstschülerinnen und Kunstschüler vorgeschlagen werden sollte. Die preisgekrönte Künstlergemeinschaft „Conhereos“ aus Mainz hat einen öffentlich einsehbaren verglasten Ausstellungsbereich entworfen, der von der Schule bespielt werden kann. So wird in Zukunft die Funktion des Gebäudes als Landeskunstgymnasium auch in der Stadt ablesbar sein.

Das Landeskunstgymnasium besteht seit 2010 als Schwerpunktschule für angehende Künstlerinnen und Künstler. Die Schule in Landesträgerschaft ist dem Staatlichen Aufbaugymnasium in Alzey angegliedert. Sie bietet ab der zehnten Klasse Bildende Kunst als Hauptfach und ab der elften Jahrgangsstufe Kunst als Leistungskurs, zusätzlichen Beifachunterricht Kunst sowie Projektwerkstätten in den Ferien an. Durch das Angebot sollen Schülerinnen und Schüler auf ein zukünftiges Studium oder das Arbeiten in künstlerischen Berufen vorbereitet werden.

Am 15. Juli war das Ateliergebäude offiziell eingeweiht worden. Zugleich beging das Aufbaugymnasium sein 75-jähriges Bestehen.

 

Pressemitteilung: Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz