13. Oktober 2025

Neue Perspektiven für das „Algarve“-Quartier in Duisburg

Köln (abki) – Das Architekturbüro caspar. hat gemeinsam mit Schellenberg + Bäumler Architekten und dem Landschaftsarchitekturbüro studio grüngrau den städtebaulichen Wettbewerb für das Quartier „Algarve“ im Duisburger Stadtteil Wanheimerort gewonnen. Auf dem ehemaligen „Alga“-Areal, das direkt am Rhein liegt, plant die ZAR Real Estate Holding aus München als Investor und Bauherr die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers mit rund 230.000 m² Bruttogrundfläche. Vorgesehen ist eine Mischnutzung, bei der etwa 60 Prozent der Flächen für Wohnen und der übrige Teil für Büros, Nahversorgung sowie Kunst- und Kultureinrichtungen genutzt werden sollen.

© caspar./Paul Trakies

Im Zentrum des Entwurfs steht die Idee, das zuvor abgeschlossene Industriegelände zu einem offenen und durchlässigen Quartier zu entwickeln. Die bisher trennende Wanheimer Straße soll städtebaulich eingebunden und der öffentliche Zugang zum Rhein durch neue autofreie Werksgassen ermöglicht werden. Diese greifen das bestehende Straßen- und Wegenetz von Wanheimerort auf und führen es über das Areal bis ans Rheinufer. Geplant sind zudem eine Rheinterrasse mit weitem Ausblick sowie neue Brücken, die das Quartier mit benachbarten Freiräumen und der Rheinpromenade verbinden.

Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf der Schaffung großzügiger Grün- und Aufenthaltsflächen im Inneren des Quartiers. Der neue Werkpark wird als gemeinschaftlicher Freiraum gestaltet und schützt durch seine Lage vor Lärm. Flächen, die zuvor industriell versiegelt waren, sollen künftig für Freizeit, Spiel, Erholung und Wasserrückhaltung genutzt werden und orientieren sich am Prinzip der Schwammstadt. Das bauliche Konzept sieht vor, zahlreiche Bestandsgebäude zu erhalten und die Transformation schrittweise und flexibel zu gestalten, sodass der Umbau unabhängig vom Bestand in Bauabschnitten realisiert werden kann.

© caspar./Paul Trakies

Ziel des Konzepts ist es, eine „alltägliche Stadt“ entstehen zu lassen, die mit lebendigen und abwechslungsreichen Werksgassen, Gastronomie, Ateliers, Werkstätten, Geschäften, einer Markthalle sowie Flächen für Handwerk und Gewerbe unterschiedlichste Bedürfnisse vereint. Der gesamte öffentliche Raum bleibt autofrei und vielfältige Außenbereiche sollen das Quartier zu einem attraktiven Ort für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Erholung machen. Die Mischung aus Alt- und Neubauten sowie formellen und informellen Nutzungen soll für einen abwechslungsreichen Charakter sorgen.

© caspar./Paul Trakies

Das Wettbewerbsteam setzte sich gegen renommierte Büros wie UNStudio, C.F. Møller und Jan Wiese Architekten durch. Gehl aus Kopenhagen begleitete die Erstellung des übergeordneten Masterplans, während Werner Sobek für Nachhaltigkeitsfragen beratend tätig war. Insgesamt umfasst das Plangebiet eine Fläche von 95.210 m².

Aktuell finden Abstimmungsprozesse mit verschiedenen Beteiligten statt, um die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des Quartiers zu klären und die Voraussetzungen für eine spätere bauliche Realisierung zu schaffen.

© caspar. in Zusammenarbeit mit Schellenberg + Bäumler Architekten und studio grüngrau

Quelle: caspar.schmitzmorkramer gmbh, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt