29. März 2024

Neuartiger Seilroboter vorgestellt: Mauern, schleppen, mörteln

Neuer Seilroboter (c) UDE

Duisburg (pm) – Eine technische Revolution könnte schon bald die Baustellen erobern: Ein so genannter Seilroboter, der künftig über mehrere Stockwerke umfangreiche Maurerarbeiten erledigen soll, ist am 27. Oktober 2021 in Duisburg vorgestellt worden. Die völlig neue Lösung für die Bauwirtschaft hat ein Team entwickelt, das aus Forschenden der Universität Duisburg-Essen (UDE), des Instituts für Angewandte Bauforschung Weimar und der Forschungsvereinigung Kalk-Sand besteht. Finanziell unterstützt und gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Digitalisierung und Automatisierung bilden eine Einheit, die die Baubranche voranbringt. Mit dem Seilroboter wird ein weiterer Baustein gesetzt, um die Herausforderungen in der Bauwirtschaft zu meistern. Technische Lösungen erleichtern die Arbeit, sorgen für schnelles und hochwertiges Bauen und sind ein Beitrag, dem Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft entgegenzuwirken“, kommentiert Bauministerin Ina Scharrenbach.

Etwa zwei Jahre haben die Fachleute aus Robotik und Bauwesen an diesem Prototyp getüftelt. Der Seilroboter erinnert in seiner Funktionsweise und Beweglichkeit an Kameras, die an Seilen gespannt, in Fußballstadien das Spielgeschehen mit Abstand und aus unterschiedlichen Perspektiven aufzeigen.

Seine Vorteile: Er erleichtert die Arbeit und erhöht die Qualität. Auch könnte er beim Fachkräftebedarf helfen, ohne dass er den Menschen auf dem Bau überflüssig macht. Der Seilroboter schafft es, aus handelsüblichen Kalksandsteinen eine ganze Etage zu mauern – und das innerhalb einiger Stunden. Er kann noch viel mehr: Steine in unterschiedlichen Formaten versetzen, Stürze einziehen und die automatische Bemörtelung übernehmen. Grundlage ist ein digitaler Plan, das sogenannte BIM-Modell. Dessen digitale Daten werden an den Roboter geschickt.

An der UDE waren der Lehrstuhl für Mechatronik sowie das Institut für Baubetrieb & Baumanagement beteiligt. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat das Pilotprojekt über das Programm „Digitalisierung der Bauwirtschaft und innovatives Bauen“ maßgeblich gefördert. Auch von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) kam Unterstützung.

Pressemitteilung: Universität Duisburg-Essen