Berlin (pm) – Das Berliner Architekturbüro Bollinger + Fehlig wurde von DRIVEN Investment mit der Planung des nachhaltigen Forschungsgebäudes FUHUB auf dem Gelände des neuen Life Science-Campus FUBIC in Berlin-Dahlem beauftragt.
Der von der WISTA Management GmbH projektierte FUBIC-Campus entsteht als innovativer Forschungs- und Technologiestandort in unmittelbarer Nähe zur Freien Universität Berlin und zu vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie den Max-Planck-Instituten und dem Konrad-Zuse-Institut auf dem Gelände des ehemaligen US-Militärkrankenhauses an der Fabeckstraße 62/Kamillenstraße 43. Das FUHUB bildet dabei den ersten Neubau auf den sechs Baufeldern rund um das Bestandsgebäude.
Integrales und nachhaltiges Gebäudekonzept
Das 2- bis 4-geschossige FUHUB bietet rund 8.500 Quadratmeter BGF und wird in CO2-sparender Holzhybrid-Bauweise und im Niedrigenergiestandard (KfW 40) errichtet. Eine Zertifizierung nach DGNB in Platin wird angestrebt und ein DGNB-Auditor zur Absicherung dieser Zielvorgabe in die Planung des Projektes einbezogen.
„Die Holzhybrid-Bauweise verringert nicht nur die CO2-Emissionen für die Gebäudeerrichtung“, erklärt Jens Fehlig, Geschäftsführender Gesellschafter von BFA. „Sie schafft auch eine besondere Raumästhetik. Weiterhin wird im Rahmen der Zertifizierung besonderes Augenmerk auf den Nutzerkomfort z.B. bezüglich Raumluftqualität und Belichtung gelegt, so dass hier Flächen mit sehr guten Arbeitsbedingungen entstehen werden. Darüber hinaus werden effizient strukturierte Flächen und kollektiv genutzte hochwertige Kommunikationsräume geschaffen, die dem avisierten Nutzungsmix aus Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich Life Science optimal entsprechen.“
Dem Gebäudeentwurf liegt ein integral geplantes ressourcensparendes Energie- sowie ein passives Klimakonzept zu Grunde. Dies bedeutet u.a., dass die gesamte Beheizung auf Basis von Wärmepumpentechnologie erfolgt. Der benötigte Betriebsstrom wird mittels Photovoltaik nach Möglichkeit selbst erzeugt. Zusätzlich benötigter Strom für die Gebäudenutzung wird aus dem quartierseigenen Netz, welches langfristig klimaneutral betrieben werden soll, eingespeist. Das auf das Mikroklima am Standort fokussierte Klimakonzept ermöglicht durch ausreichende Lüftungsflächen sowie Nachtauskühlungsoption den Verzicht auf technische Klimatisierung und Lüftung in den Büros. Nur im Bereich der Laborflächen muss von diesem „Low-Tech“-Ansatz abgewichen werden, weil dort funktionsbedingt Anforderungen an eine mechanische Lüftung und auch Kühlung bestehen.
Das auf den Dächern anfallende Regenwasser wird vollständig über Retentionskörper zurückgehalten, gedrosselt abgeleitet und in einer Zisterne gespeichert. Aus dieser erfolgt dann die gesamte Bewässerung der Außenanlagen sowie der Dachbegrünungen. Die Oberflächen im Außenbereich werden möglichst nicht versiegelt, sodass Regenwasser direkt versickern kann. Nur die geplanten Wege- und Terrassenflächen erhalten Abläufe in die Zisterne, welche mit einem Überlauf in eine Rigole ausgestattet ist. Dadurch muss insgesamt nicht nur kein Regenwasser in das öffentliche Netz eingespeist werden, sondern auch ein natürlicher Kühleffekt mittels der Verdunstung des Wassers auf den Dachflächen und in den Außenanlagen erzielt.
Optimal strukturierte Flächen für effizientes und gesundes Arbeiten in Gemeinschaft
Der Baukörper des FUHUB wird mit variierenden Gebäudehöhen einen gemeinschaftlich nutzbaren Hof umschließen, der sich zum grünen Saum des Campus hin aufweitet. Im 4-geschossigen Nordflügel sind kombinierte Labor- und Büroflächen vorgesehen, im 3-geschossigen Südflügel reine Büroflächen. Der verbindende Mittelteil ist eine großzügige zweigeschossige Halle, die von allen Mietern als lebendiger Empfangs- und Kommunikationsbereich genutzt werden kann. Gleiches gilt für die intensiv begrünte Dachterrasse darüber. Die sonstigen Dachflächen werden zu 60 Prozent mit einem Biodiversitätsdach begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.
Die Büro- und Laborflächen im FUHUB variieren zwischen 270 und 710 m² und sind bei Bedarf auch kombinierbar. Im Erdgeschoss entstehen zusätzlich offene Co-Working-Flächen, die mit einer Café- oder Foodbar-Nutzung zur Eingangshalle hin ergänzt werden können. Hinzu kommt ein gemeinschaftlich genutzter Fahrradabstellbereich mit Duschen und WCs im aus Gründen der Nachhaltigkeit minimierten Kellergeschoss.
Der Baustart ist für März 2023 vorgesehen. Die Fertigstellung wird voraussichtlich bis Ende 2024 erfolgen.
Pressemitteilung: Bollinger + Fehlig Architekten