17. Dezember 2025

MVRDV’s „Grand Ballroom” gewinnt Wettbewerb für Arena kombiniert mit Wohnungen und Hotel in Tirana

Rotterdam (abki) – MVRDV hat den Wettbewerb für den neuen Asllan-Rusi-Sportpalast in Tirana gewonnen, einen gemischt genutzten Komplex, der eine Arena mit 6.000 Plätzen für Basketball und Volleyball sowie Wohnapartments, ein Hotel und Einzelhandelsgeschäfte im Erdgeschoss umfasst. Der Entwurf von MVRDV in Form einer Kugel mit einem Durchmesser von über 100 Metern vereint diese Funktionen in einem monumentalen Stadion, das Sport und Gemeinschaft zu einem zusammenhängenden Umfeld verbindet. Der Entwurf mit dem Namen „The Grand Ballroom” wird eine neue Ergänzung der Sammlung einzigartiger Architekturprojekte der Stadt und ein einzigartiger Treffpunkt für die Einwohner der Stadt sein.

© MVRDV

Der Wettbewerbsbeitrag wurde gemeinsam mit einem Konsortium bestehend aus Trema Tech shpk, Likado BV, Albanian Capital Group shpk und BCN Investments BV entwickelt. Das markante Merkmal des Entwurfs, seine kugelförmige Gestalt, erreicht weit mehr, als lediglich ein ikonisches Bauwerk entlang der Straße zu schaffen, die den Flughafen mit dem Stadtzentrum verbindet. Durch das Stapeln der Hotel- und Wohnfunktionen über der Arena selbst lässt der Entwurf eine große Menge Programm auf einem vergleichsweise kleinen Grundstück zu. Durch die Rundung des Gebäudes werden „Rückseiten“-Fassaden vermieden, die die umliegende Nachbarschaft vernachlässigen würden. Durch das nach innen verjüngte Erdgeschoss entsteht mehr Platz für öffentliche Plätze und Außensportanlagen, die von lokalen Kindern genutzt werden können. Und durch das nach innen verjüngte obere Ende entstehen Terrassen für die Bewohner*innen des Gebäudes.

Die Funktionen des Gebäudes sind in Schichten organisiert. Dort, wo die Kugel auf den Boden trifft, drückt sie sich in die Erde und erzeugt ein Untergeschoss mit Stufen und Tribünen, die hinab zu einem Ring aus Einzelhandelsflächen, Cafés und Angeboten führen, der die Veranstaltungen der Arena unterstützt. Darüber liegt die Arena selbst, die über kurze Brücken auf Straßenniveau erschlossen wird, mit dem Hauptveranstaltungsraum, flankiert von zwei zusätzlichen Trainingsplätzen, die unter den Tribünen verborgen sind. Das Hotel nimmt die zwei Etagen darüber ein. Mit diesem architektonischen Ansatz erhält das Hotel ein einzigartiges Merkmal: Gäste können die Spiele durch die Fenster der unteren Hoteletage sehen sowie aus den Aufenthaltsbereichen der oberen Etage, die über die Tribünen auskragen und ein Oculus in der Arenadecke schaffen.

Das Oculus kann mit einer dicken Glasschicht geschlossen werden, um eine schalldichte Barriere zu bilden und dennoch eine visuelle Verbindung zwischen den oberen und unteren Volumen aufrechtzuerhalten. Über diesem Niveau befinden sich Apartments innerhalb der doppelten Schalenstruktur der Kugel. Sie formen einen gigantischen halb-außenliegenden Kuppelraum im Inneren, fast ein Spiegelbild der schüsselartigen Arena. Dieser Raum wird zu einem Hofgarten für die Bewohner*innen mit ausgewachsenen Bäumen und Sitzmöbeln zum Entspannen. An mehreren Stellen weicht die Apartment-Kuppel drei- und viergeschossigen rechteckigen Ausschnitten in der äußeren Struktur, die natürliche Belüftung ermöglichen und zusätzliche gemeinschaftliche Grünräume für die Wohnbereiche mit jeweils individuellem Thema schaffen.

Die Wohnungen in der Hülle der Kugel bestehen aus einer Mischung aus nach außen gerichteten Einheiten und einem Teil von Einheiten mit doppelter Ausrichtung, die nicht nur einen spektakulären Blick auf die Stadt, sondern auch auf die innere Kuppel, den Innenhofgarten und durch das Okulus einen Blick in die Arena bieten. Da sich die Kugel nach oben hin verjüngt, entstehen große Terrassen für die Bewohner. Die Außenwände der Wohnungen sind innerhalb der Hülle der Kugel zurückgesetzt, sodass die Innenräume der Wohnungen durch die darüber liegende Etage vor der Sonne geschützt sind und gleichzeitig die Größe dieser Terrassen betont wird. Im obersten Teil der Kuppel befinden sich überwiegend Maisonette-Penthäuser, die jeweils Zugang zu einer privaten Dachterrasse haben, während ein Viertel dieses oberen Rings eine doppelt so hohe Hotel-Skybar mit Blick über die Stadt beherbergt. Ein zweites Okulus, das mit Glas verschlossen und zur Belüftung geöffnet werden kann, vervollständigt die Kugel.

„The Grand Ballroom wird zu einem Leuchtfeuer, das inspirieren und Menschen dazu ermutigen soll, Sport zu treiben und Sport zu erleben. Ein Ort zum Spielen, Treffen und Feiern! Wie kann man das ausdrücken?“, kommentiert MVRDV-Gründungspartner Winy Maas. „Die Kugelform ist ein Verweis auf den runden Ball, der in so vielen Sportarten verwendet wird. Zugleich verweist sie auf Tempel der Aufklärung – von Étienne-Louis Boullées Kenotaph für Newton bis hin zu Buckminster Fullers geodätischer Kuppel als Hommage an technologischen Optimismus. Eine große Kugel im Herzen von Tirana kann ähnlich zu einem Tempel für Sport und Gemeinschaft werden. Durch die Verbindung der unterschiedlichen Funktionen lädt sie alle im Gebäude ein, Teil des Geschehens zu werden. Durch öffentliche Räume mit Sportanlagen wird sie Teil ihres Viertels. Als Landmarke zieht sie Menschen aus der ganzen Stadt und darüber hinaus an, um zusammenzukommen und zu feiern. Damit setzt sie die wachsende Tirana Collection neuer Gebäude fort.“

Quelle: MVRDV · KI-gestützte Textaufbereitung · Redaktion: Architekturblatt

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