5. Mai 2024

Ministerpräsident Michael Kretschmer zu Gast beim 15. Wackerbarth-Forum

© Michael Schmidt - www.schmidt.fm

Dresden (pm) – Zum mittlerweile vierten Mal nahm Ministerpräsident Michael Kretschmer am Wackerbarth-Forum der Ingenieurkammer Sachsen am 15. April 2024 im Schloss Wackerbarth teil. Das Wackerbarth-Forum bietet eine Plattform zum offenen Gedankenaustausch zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.

Kommunale Wärmeplanung (KWP) – oder vielmehr Energieplanung – ist eine Frage der Daseinsvorsorge und eine Aufgabe, die mit Ingenieurverstand gelöst werden kann und sollte. In Erwartung des mittlerweile in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetzes und der damit verbundenen sehr komplexen Herausforderungen für alle Betroffenen hat die Ingenieurkammer Sachsen bereits im Juli 2023 eine „Taskforce Kommunale Wärmeplanung“ gegründet.

Bei der Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema hat die Taskforce die mangelnde Verfügbarkeit der zur Kommunalen Wärmeplanung benötigten Daten als einen Schlüsselfaktor identifiziert. Die KWP ist damit ein typischer aktueller Fall von Planungsaufgaben, die in einem Umfeld vielfältigster Datenquellen, Zuständigkeiten und Restriktionen gelöst werden müssen.

Als Gastgeber führte Kammerpräsident Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann durch die Veranstaltung, bei der mit Energiewende und Digitalisierung zwei der wichtigsten Themen unserer Zeit im Mittelpunkt standen.

Mit dem ersten Impulsvortrag „Kommunale Wärmeplanung – ein Weg zur Versachlichung der Energiewendediskussion“ führte Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt-Ing. Uwe Kluge, Leiter der Taskforce KWP, in das Thema ein. Im zweiten Vortrag stellte Herr Klaus Vogel M. Sc., Fachgebietsleiter Wärmewende und Klimaneutrales LANUV im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, das Wärmekataster NRW als Beispiel für eine zentrale Datenplattform für die Kommunale Wärmeplanung vor. Herr Dr. rer. nat. Ralph Müller-Pfefferkorn, Abteilungsleiter „Verteiltes und Datenintensives Rechnen“, CIDS – Center for Interdisciplinary Digital Sciences, TU Dresden, referierte im dritten Impulsvortrag zum Thema „Daten geben und nehmen – eine Frage von FAIRness und Vertrauen“.

Neben den Fachreferenten nahmen an der Diskussion teil:

  • Ronny Zienert, Präsident Landesamt für Geobasisinformation Sachsen
  • Dr. Wolf-Dietmar Speich, Abteilungsleiter Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (in Vertretung des Präsidenten Herrn Richter)
  • Karsten Hummel, Geschäftsführer Kommunale Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Olbersdorf mbH, Geschäftsführer WVO Wärmeversorgungsgesellschaft Olbersdorf mbH
  • Sandra Mikosch M. Sc., Bauamtsleiterin Stadt Treuen
  • als Kammervertreter: Vizepräsidentin Dipl.-Ing. Claudia Fugmann, Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Wolfgang Heide, Prof.-Dr.-Ing. Bert Oschatz, Dr.-Ing. Gregor Scheffler und Dipl.-Ing. Andreas Tigges
  • sowie Geschäftsführer RA Nils Koschtial und Dipl.-Ing. Harriet Lößnitz M. A. seitens der Geschäftsstelle

Im Fazit der Diskussion waren sich alle Beteiligten einig, dass die Kommunale Wärmeplanung zwar eine erhebliche Kraftanstrengung für die sächsischen Kommunen darstellt, aber unter der Voraussetzung geeigneter Rahmenbedingungen auch eine lohnenswerte Chance bietet. Damit wird eine solide sachliche Grundlage für die Transformation der Energiewirtschaft unter Berücksichtigung der lokalen Erfordernisse und Randbedingungen geschaffen.

Ministerpräsident Kretschmer sagte zu, sich für die zügige Umsetzung einer landesrechtlichen Regelung einschließlich Bestimmung der „planungsverantwortlichen Stelle“ gemäß Wärmeplanungsgesetz (WPG) einzusetzen. Letzteres ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erhebung und Verarbeitung der für die Bestands- und Potentialanalyse gemäß WPG notwendigen Daten durch die Kommunen.

Die gemeinsame Initiative von Ingenieurkammer Sachsen und Sächsischer Energieagentur SAENA GmbH zur Entwicklung eines Weiterbildungsprogramms zur Kommunalen Wärmeplanung für sächsische Ingenieurinnen und Ingenieure begrüßte der Ministerpräsident ausdrücklich.
Alle Anwesenden bekräftigten ihre Bereitschaft, die bestehenden Netzwerke zur Bündelung der branchenübergreifenden Fachkompetenzen im Spannungsfeld zwischen Energiewende und Digitalisierung weiter auszubauen.

Quelle: Ingenieurkammer Sachsen