19. April 2024

Meinungsbild zu einem künftigen Bauministerium

Ettersburger Gespräch 2021, © Bundesstiftung Baukultur / Axel Clemens

Potsdam (pm) – Mit nachhaltigem Bauen können wir Gesellschaft aktiv gestalten. Damit Baukultur als interdisziplinärer Handlungsebene aber einen höheren Wirkungsgrad entfalten kann, soll es in der neuen Regierung ein eigenständiges Bauministerium geben. Zu dieser einstimmigen Einschätzung kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Ettersburger Gesprächs in einer spontanen Meinungsabfrage am vergangenen Freitag, den 17. September.

Die abgegebene Positionierung lässt sich eindeutig am obigen Foto ablesen: Alle der 43 abgegebenen Stimmen von Entscheidern aus Planung, Politik, Bau-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft sprechen sich für ein eigenständiges Bauministerium aus, während die jetzige Lösung keine Stimme erhalten hat. Einige Teilnehmende haben jedoch kein Votum abgegeben.

Politik unterschätzt noch immer die große klima- und strukturpolitische Bedeutung aber auch die gesellschaftliche und emotionale Wirkung, die von hochwertigem Planen und Bauen für unsere Gesellschaft ausgehen. Aktuell ist das B von Bauen kein Bestandteil der Abkürzung des zuständigen Ministeriums des Innern, für Bau und Heimat, kurz BMI. Gleichzeitig haben viele politische „Baustellen“, von den Hochwasserkatastrophen über Bahn- und Straßen-Infrastruktur, klimaschädigende Emissionen, bis hin zu Wohnen und Arbeiten, ihre Handlungsebenen im Planen und Bauen und ihre Lösung in einer besseren Baukultur.

Dies sehen viele Baukulturschaffende nicht nur im Eigeninteresse so, sondern weil sie sich durch Berufsordnungen, Ingenieurgesetze und selbstgestellte Bauherren-Verantwortung der Gesellschaft verpflichtet fühlen und sich hierzu vernetzen, auch im Förderverein der Bundesstiftung Baukultur. Wenn aus Vernetzung Verbundenheit wird und künftig eine engagierte Bauministerin oder ein Bauminister als Stimme im Kabinett Verantwortung übernimmt, kann viel erreicht werden.

Bei der Nachfrage, wie ein neues Bauministerium mit Stadtentwicklung, Raumordnung und Wohnen im Profil ansonsten zugeschnitten sein sollte, sprachen sich übrigens die Mehrheit der Teilnehmenden für eine Zusammenlegung mit Infrastruktur und Mobilität und für eine starke Kompetenz bei Nachhaltigkeits- und Klimafragen aus.

Pressemitteilung: Bundesstiftung Baukultur