25. Mai 2025

Krisensymptom Innenstadt: Immobilienwirtschaft fordert mutige Schritte zur urbanen Erneuerung

Berlin (pm) – Der Zentrale Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, fordert mutige Schritte zur urbanen Erneuerung und legt Positionspapier vor. Die Innenstädte in Deutschland stehen unter Druck: Leerstände, Kaufkraftverlust, ein Übermaß an Flächen für Einzelhandel und fehlende Nutzungsvielfalt prägen vielerorts das Stadtbild. Der Verband der Immobilienwirtschaft warnt vor einem weiteren Verfall und fordert ein entschlossenes Umdenken in der Stadtentwicklung.

„Unsere Innenstädte brauchen keine kosmetischen Reparaturen mehr – sie brauchen strukturellen Wandel. Ohne klare politische Leitplanken und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen riskieren wir, dass sich die Krise dauerhaft verfestigt“, sagt Gunther Adler, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des ZIA.

Neues Positionspapier zur Innenentwicklung vorgestellt

Im Rahmen der polis Convention präsentierte der Verband auch sein neues Positionspapier Innenentwicklung, das konkrete Handlungsempfehlungen für Kommunen, Investoren und die Politik enthält. Es plädiert für schnellere Planungsprozesse, die gezielte Förderung von Transformationsprojekten und die Nutzung bestehender Immobilienpotenziale.

„Innenentwicklung ist Klimaschutz, Standortpolitik und Daseinsvorsorge zugleich. Wir dürfen den Fehler nicht wiederholen, nur auf Neubau am Stadtrand zu setzen. Die Zukunft liegt auch im Bestand – mitten in unseren Städten“, betont Adler am Rande der polis Convention.

Der ZIA versteht sein Positionspapier als Impulsgeber für den dringend benötigten Paradigmenwechsel in der Stadtplanung. Es enthält unter anderem Best-Practice-Beispiele, Fördervorschläge und ein Modell für ein „Innenstadt-Monitoring“, das datenbasiert den Zustand und die Entwicklung urbaner Räume bewertet.

Vielfalt statt Monostrukturen

Der Verband fordert, die Innenstadt neu zu denken: weniger Fokus auf monofunktionalen Einzelhandel, mehr Raum für Wohnen, Bildung, Kultur und urbane Produktion. Die Zeit der Fußgängerzonen als reine Shoppingmeilen sei vorbei. Stattdessen müsse ein Nutzungsmix etabliert werden, der auch abends und am Wochenende für Belebung sorgt, so Adler.

„Es geht um mehr als Gebäude. Es geht um Lebensqualität, Teilhabe und Identität. Eine Innenstadt ohne Menschen ist keine Stadtmitte – sie ist nur eine teure Brache“, betont der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer.

Städte als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Adler unterstreicht die Notwendigkeit, Innenstädte als gemeinsames Projekt von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu verstehen.

„Wenn wir unsere Innenstädte nicht gemeinsam retten, verlieren wir mehr als nur Immobilienwerte – wir verlieren Orte der Begegnung, des sozialen Austauschs und der urbanen Kultur“, so Adler.

Positionspapier: Neue Innenentwicklungen – Neue Ideen und neue Qualitäten

Quelle: Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA)