29. März 2024

Kommunale Wärmeplanung trifft Städtebauförderung: Herausforderungen und Synergien

Berlin (pm) – Der kommunalen Wärmeplanung kommt in den nächsten Jahren eine Schlüsselrolle zu, wenn es gilt, die Dekarbonisierung der Wärme in den Quartieren und Städten umzusetzen und die Pariser Klimaziele zu erreichen. Wie dies gelingen kann und worauf es im Zusammenspiel von Wärmeplanung und Stadtentwicklung ankommt, haben DIE STADTENTWICKLER in ihrem Positionspapier „Kommunale Wärmeplanung trifft Städtebauförderung: Herausforderungen und Synergien“ festgehalten.

„Klimaneutralität, kommunale Wärmepläne und die resiliente Stadt müssen zusammen gedacht und geplant werden. Denn die Kommunale Wärmeplanung bietet eine große Chance für die Transformation der Kommunen zur lebenswerten resilienten Stadt, wenn sie als Teil der integrierten Stadtentwicklung verstanden wird“, erklärt Eckhard Horwedel, Vorstand des Bundesverbandes DIE STADTENTWICKLER und Geschäftsführer der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH. „Praktisch alle Städte und Gemeinden in Deutschland stehen vor der Aufgabe, einen ambitionierten Umbau der städtischen und privaten Infrastrukturen zu organisieren und dafür raumbezogene Konzepte zu erstellen. Hier kommt den Kommunen eine neue strategische Rolle zu.“

Es gibt dabei gleich mehrere große Herausforderungen für die Wärmewende: „Die Zeit läuft uns davon, außerdem müssen sämtliche Schritte und Entscheidungen gleichzeitig und treffsicher sein. Verschiedene Akteure mit je eigenen Interessen müssen dringend gemeinsam und abgestimmt handeln: Hier sind Politik, alle Stakeholder sowie die Betroffenen einzubinden, wie es in der Stadterneuerung seit Jahrzehnten eingeübt und erfolgreich umgesetzt wurde. Es gilt letztlich alle Hauseigentümer:innen, also sowohl die privaten Immobilienbesitzer:innen als auch die Wohnungsunternehmen sowie auch die Mieter:innen zu erreichen. Aktuell herrschen hier große Unsicherheiten bei Investitionsentscheidungen“, ergänzt Monika Fontaine-Kretschmer, Vorstand des Bundesverbands DIE STADTENTWICKLER und Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt. Für die kommunale Wärmeplanung braucht es in den Kommunen einen gut gesteuerten und moderierten Umsetzungsprozess im Rahmen eines interdisziplinären, neutralen Transformationsmanagements der auch die Wohnungswirtschaft mit ihren großen Wohnungsbeständen vor Ort von Beginn an beteiligt. Der breit angelegte Prozess muss von allen getragen werden. Die Kommunen müssen dabei interkommunal zusammenarbeiten, wenn sie auf eigenen Flächen nicht ausreichend erneuerbare Energie produzieren können.

„Die Städtebauförderung kann hier als Inkubator und Initialzünder für die Umsetzung der Wärmewende vor Ort dienen und Schnelligkeit in den Prozess bringen. Als koordinierendes Instrument der ämterübergreifenden und interkommunalen Zusammenarbeit ist sie bestens geeignet, Kommunikationsstrukturen und lokale Partnerschaften zu etablieren. Sie bietet damit Umsetzungsstrategien für die kommunale Wärmeplanung mit enormem Lösungspotential. Das sollten sich Politik und Wirtschaft unbedingt zu Nutze machen“, fordert Fontaine-Kretschmer. „Dafür muss die kommunale Wärmeplanung als neues Teilkonzept der Integrierten Stadtentwicklungskonzepte (ISEKs) definiert und ihre Finanzierung sichergestellt werden. Für all das brauchen wir dringend eine Aufstockung der Städtebauförderung und der KfW-Programme.“

Aus Sicht der STADTENTWICKLER braucht es breit aufgestellte Strategien der Transformation, die alle relevanten Akteure der Stadt und die Zivilgesellschaft beteiligen und damit auch die erforderliche Akzeptanz für die Umsetzung schaffen – mit den Synergien aus der Städtebauförderung kann hier der erste wichtige Schritt gemacht werden.

Pressemitteilung: DIE STADTENTWICKLER.BUNDESVERBAND

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