19. April 2024

Klara Geywitz wird neue Bauministerin – Stimmen dazu

Bundesarchitektenkammer begrüßt neue Bauministerin

Die Bundesarchitektenkammer (BAK) begrüßt die Entscheidung der Koalitionsparteien für ein eigenständiges Bauministerium und gratuliert der designierten Ministerin Klara Geywitz (SPD) zum neuen Amt.

Die entscheidenden Weichen für die Zukunft unserer gebauten Umwelt mit den Handlungsfeldern Bezahlbarer Wohnraum, Landschaft und ländlicher Raum, Umbau vor Neubau und Innenstadt müssen in den kommenden Monaten gestellt werden. Die schnelle Regierungsbildung lässt hoffen, dass die Arbeitsstrukturen ebenfalls zügig etabliert werden können, um die Bauwende einzuleiten.

Die Bundesarchitektenkammer erachtet es als sinnvoll und notwendig, vorrangig bei zwei Themen nachzusteuern:

  1. Die Herausforderungen der Innenentwicklung und der Baulandmobilisierung können nur mit Hilfe der im Raumordnungsgesetz verankerten Mitwirkungsmöglichkeiten der Bundes- und Landeseben erfolgreich und klimaverträglich bewältigt werden. Für die Funktionsfähigkeit und Zielerreichung eines Ministeriums für Bauen und Wohnen ist es dringend erforderlich, aus der Abteilung H (Heimat) des ehemaligen Bundesministeriums des Innern für Bau und Heimat die vollständige Unterabteilung H III (Raumordnung, Regionalpolitik und Landesplanung) in das neue Bundesministerium für Bauen und Wohnen zu übertragen.
  2. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) soll laut Koalitionsvertrag auf die bau-, wohnungs-, stadtentwicklungspolitischen und ökologischen Ziele ausgerichtet werden. Sie soll künftig selbst investieren und bauen sowie Planungs-, Bau- und Betriebsaufgaben für Bundesbauten und Bundesliegenschaften konzentriert übernehmen. Hierfür ist der Schulterschluss mit einem Bauministerium notwendig, wie umgekehrt die Möglichkeit zur operativen Umsetzung wohnungs- und klimapolitscher Maßnahmen im direkten politischen Einflussbereich gegeben sein sollte.

Die BAK steht als Partner für die Bearbeitung weiterer Aufgaben wie Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Zeichen der Nachhaltigkeit, Erarbeitung einer Umbauordnung, Novellierung der HOAI und Überarbeitung des GEG zur Verfügung. Die erfolgreichen Projekte der Vergangenheit wie Wohnraumoffensive oder Serielles Bauen zeigen den Wert bisheriger Kooperationen zwischen Kammern, Verbänden und dem Ministerium.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Ministerin Klara Geywitz und ihrem Team,“ sagt Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. „Die Herausforderungen für den Bausektor sind gewaltig. Nicht nur die Politik, auch die Architektinnen und Architekten aller Disziplinen stehen vor einem Paradigmenwechsel. Die Digitalisierung von Wirtschaft, Kultur und Alltag, die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels sowie wachsende demographische und soziale Ungleichentwicklungen stellen Planerinnen und Planer vor neue Herausforderungen. Denn sie sind es, die mit Entwürfen für Städte, Häuser und Landschaften der gesamtgesellschaftlichen Transformation die passenden Räume geben.“

Quelle: Bundesarchitektenkammer

 

Klara Geywitz: ZIA freut sich auf engen Austausch

Die Bekanntmachung von Klara Geywitz als neue Bundesministerin für Bauen und Wohnen kommentiert ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner wie folgt:

„Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, den engen Austausch und den zielgerichteten Dialog mit der neuen Bundesbauministerin Klara Geywitz. Die Angebote zur Fortsetzung unserer Zusammenarbeit im „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ und die Wiederbelebung der Innovationspartnerschaft sind ein großartiges Signal. Denn wenn wir auch nur annähernd die Zielmarke von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr erreichen und gleichzeitig auch die Voraussetzungen zur Errichtung attraktiver Wirtschaftsimmobilien schaffen wollen, gelingt dies nur unter Einbindung aller relevanten Akteure. Am Ende treibt uns alle nur ein Ziel an: bezahlbare, lebenswerte und nachhaltige Städte und Gemeinden in Deutschland.“

Quelle: Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA)

 

DIN: Neue Bauministerin muss deutliche Zeichen setzen!
Bauordnung entrümpeln – Förderungen bündeln – Ländliche Infrastruktur verbessern

Mit Spannung erwartet das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. die ersten Entscheidungen, welche die künftige Bauministerin Klara Geywitz (SPD) in ihrem neu geschaffenen Ministerium treffen wird. „Die Entscheidung, wieder ein eigenes Bauministerium zu schaffen, war richtig“, sagt die DEN-Vorständin Dipl.-Ing. Marita Klempnow. „Sie gibt die Chance, deutliche Zeichen zu setzen und Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen aus der Vergangenheit zu korrigieren. Dazu ist die neue Hausherrin als durchsetzungsstarke Politikerin gefragt.“

So betont die Ingenieurin die Notwendigkeit, die Themen Wohnen und Bauen ganzheitlich zu betrachten: „Wir dürfen nicht nur auf den Neubau von Wohnungen setzen, sondern müssen auch die Sanierungsquoten im Gebäudebestand deutlich erhöhen. Mit einer jährlichen Quote von 1% werden wir die Klimaziele mit absoluter Sicherheit nicht erreichen.“
Marita Klempnow plädiert außerdem für neue Modelle, um vorhandenen Wohnraum besser zu nutzen, also etwa den Wohnungstausch aktiv anzugehen und attraktiv zu gestalten: „Ältere Menschen, die in großen Wohnungen oder Einfamilienhäusern leben, wollen sich oftmals verkleinern. Gleichzeitig suchen junge Familien größeren Wohnraum, den sie zu erschwinglichen Preisen normalerweise auf dem Markt nicht mehr finden. Hier wären innovative Konzepte gefragt, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Auch das genossenschaftliche Wohnen ließe sich mit neuen Modellen wieder in den Blick rücken.“

Eine große Aufgabe für die künftige Bauministerin sieht Marita Klempnow in der Verbesserung der Infrastrukturen im ländlichen Raum: „Wir brauchen wieder lebenswerte Städte und Dörfer, in denen ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr angeboten wird und die regional eng vernetzt sind. Nicht nur im Berliner Raum ziehen viele junge Menschen aufs Land und beleben so die Dörfer. Diese durch ein dichtes Regionalbahnangebot an die Hauptstadt anzubinden, ist eine wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre. Dies gilt im Übrigen für viele Großstädte in Deutschland.“

Großen und schnellen Handlungsbedarf erkennt die Ingenieurin beim Thema Gebäudeeffizienz: „Neubau sollte grundsätzlich klimaresilient sein und auf Null-Energie-Niveau stattfinden. Die kürzlich von der Bauministerkonferenz beschlossene Abkehr von bisherigen Effizienzvorschriften im GEG sollte unbedingt rückgängig gemacht werden. Sie ist kontraproduktiv.“

Ein erhebliches Potential zur Förderung von Wohnraum sieht Marita Klempnow in einer Novellierung der Bauordnung: „Dieses Regelungswerk muss dringend entrümpelt werden und sich an pragmatischen Zielvorgaben orientieren. Klassische Wohn- und Geschäftshäuser, die über hunderte von Jahren unsere Städte geprägt haben, müssen wieder möglich sein. Dies würde erheblich zur Lebensqualität beitragen.“

Die DEN-Vorständin fordert ferner, Förderprogramme im Baubereich zu koordinieren und auf ihre Klimarelevanz zu prüfen. Außerdem solle die Recyclingquote beim Bau deutlich erhöht werden. Marita Klempnow: „Allen wäre geholfen, wenn das neue Bauministerium sich auch für eine Ausbildungsoffensive bei Bauingenieuren, Architekten und Energieberatern einsetzen würde. Energieberaterinnen und Energieberater brauchen endlich ein eigenes Berufsbild, um als Experten für Energieeffizienz zu helfen, die Klimaziele zu erreichen. Hier könnte die neue Bauministerin schnell und kostengünstig Zeichen setzen!“

Quelle: Deutsches Energieberater-Netzwerk e.V.

 

Wohnungswirtschaft freut sich auf Zusammenarbeit mit neuer Bauministerin Klara Geywitz

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW beglückwünscht Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Bundesministerinnen und Bundesministern zur erfolgten Vereidigung.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der neuen Regierung. Für die Wohnungswirtschaft ist es vor allem wichtig, dass der Bereich Bauen und Wohnen mit einem eigenständigen Ressort gestärkt wird. Wir stehen der neuen Bauministerin Klara Geywitz künftig gern in sämtlichen Fachfragen zur Seite“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.

Das künftige Bauministerium soll nach neuesten Informationen auch die Themen Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten, Stadtentwicklung, Förderprogramme sowie Raumordnung, Regionalpolitik und Landesplanung unter einem Dach zusammenfassen.

„Wir wollen das Wohnen in allen Siedlungen Deutschlands zukunftsfähig weiterentwickeln. Bestehende Ungleichheiten und strukturelle Unterschiede zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen strukturarmen und strukturreichen Regionen können nur auf der Basis einer abgestimmten Raumordnung und eines gesamtdeutschen Fördersystems beseitigt werden“, sagt der GdW-Präsident.

Noch zielführender wäre es, wenn auch die Themen Ländliche Räume, Klimaschutz im Gebäudebereich und die Digitalisierung des Bauwesens gemeinsam bearbeitet würden. „Um bezahlbares Wohnen und eine erfolgreiche Energiewende zu ermöglichen, müssen alle Bereiche letztlich ressortübergreifend viel stärker als bisher zusammengedacht werden. Statt Denken in Silos muss die neue Regierung vor allem auf eines Setzen: Vernetzung“, sagt Gedaschko.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

Quelle: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

 

Holz-Fertigbau möchte den Klimaschutz mit Bauministerin Geywitz weiter voranbringen

Anlässlich der Vereidigung des neuen Bundeskabinetts hat sich der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) mit einem Glückwunschschreiben an die Bauministerin Klara Geywitz sowie die weiteren Ministerinnen und Minister der Ampel-Koalition gewandt.

Der BDF begrüßt das Ziel der Koalition einer verstärkten Betrachtung der Lebenszykluskosten von Gebäuden ebenso wie die Einführung eines digitalen Gebäuderessourcenpasses. In Verbindung mit einer Holzbau-, Leichtbau- und Rohstoffsicherungsstrategie sowie der Stärkung serieller Bauverfahren erkennt der Verband darin ein klares Bekenntnis zum nachhaltigen, energie- sowie ressourceneffizienten Bauen. „Die Verwendung heimischer Rohstoffe ist dabei naturgemäß entscheidend und sollte durch eine Einschränkung der Waldnutzung nicht torpediert werden“, so BDF-Präsident Hans Volker Noller.

Als industrieller Holz-Fertigbau – mittelständisch geprägt und überwiegend in den ländlichen Räumen ansässig – leisten die Unternehmen des BDF durch die Verwendung von klimafreundlichen und ressourcenschonenden Baustoffen sowohl im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern, von Mehrgeschossbauten, bei Dachaufstockungen sowie Nachverdichtungen als auch bei Bestandsentwicklungen schon heute einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Bauwesens. „Unsere Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung als nachhaltiger Wachstumsmotor und klimafreundlicher Innovationsträger bewusst und wollen diese Rolle gemeinsam mit Ihnen stärken“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Der BDF möchte den Klimaschutz im Gebäudesektor in der neuen Legislatur in Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidungsträgern weiterentwickeln und strebt einen engen Austausch allen voran mit dem neuen Bauministerium unter Leitung der neuen Bundesministerin für Bauen und Wohnen, Klara Geywitz, an.

Quelle: Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.  BDF/FT