8. Oktober 2024

KfW baut Förderung für bezahlbaren Wohnraum und klimafreundliches Sanieren in Deutschland im Jahr 2024 aus

Frankfurt (pm) – Die staatliche Förderbank KfW hat angekündigt, ihre inländische Förderung im Auftrag der Bundesregierung 2024 in den wichtigen Handlungsfeldern im Bereich Bauen und Wohnen auszubauen. Im Bundeshaushalt 2024 sind hierfür mehr als zehn Mrd. EUR vorgesehen – dies wären rund fünf Mrd. EUR mehr, als im vergangenen Jahr ausgegeben wurden.

Auf der Jahresauftakt-Pressekonferenz sagte der KfW-Vorsitzende des Vorstandes Stefan Wintels: „Im Auftrag der Bundesregierung unterstützen wir die Menschen in Deutschland, die klimafreundliche Wende im Gebäudebereich Stück für Stück zu bewältigen. Und wir werden im Laufe des Jahres mit den Haushaltsmitteln, die uns zur Verfügung gestellt werden, Anreize setzen, damit mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht. Der Bund plant, uns hierfür mehr Mittel zur Verfügung zu stellen als im vergangenen Jahr.“

Zudem steht die Förderung des deutschen Mittelstands weiterhin im Fokus. Unter anderem werden zentrale Themen wie Leasing, Gründungen und Förderung von Schlüsseltechnologien für die Energiewende stärker unterstützt.

Hinsichtlich der Auslandsaktivitäten der KfW betonte Wintels: „Wir tragen im Auftrag der Bundesregierung dazu bei, unseren Planeten zu schützen und die Lebensbedingungen von Menschen in jenen Ländern zu verbessern, die von den Folgen des Klimawandels und der ungleichen Verteilung von Wohlstand besonders stark betroffen sind. Die Finanzielle Zusammenarbeit ist, gerade in der sich verändernden Geopolitik, ein wichtiges Instrument, um deutsche und europäische Interessen zu vertreten und Partnerschaften zu stärken.“

Insgesamt hat die KfW 2023 den Pfad der akuten Krisenhilfe im Auftrag des Bundes aus den Vorjahren verlassen. Statt auf Soforthilfen und Preisbremsen zur Sicherstellung der Energieversorgung liegt der Fokus jetzt auf strategischen Investitionen. Dazu sagte Wintels: „Die weiterhin hohen Zusagezahlen der KfW spiegeln die großen Herausforderungen und den Kapitalbedarf für die Transformation in Deutschland und weltweit wider. Denn das Jahrzehnt der Entscheidung ist auch ein Jahrzehnt der Investitionen. Um die Transformation zu meistern, müssen wir schneller und konkreter werden und die Belange der Menschen in Deutschland im Auge behalten.“

Das Jahr 2023 war erneut ein sehr starkes Förderjahr. Das Neugeschäftsvolumen von 111,3 Mrd. EUR ist das dritthöchste seit 2020 (2022: 166,9 Mrd. EUR). Die inländische Förderung bewegte sich 2023 auf 77,1 Mrd. EUR (2022: 136,1 Mrd. EUR). Die Ursachen für diesen Rückgang sind insbesondere stark rückläufige Volumina von Zuweisungsgeschäften für Energieunternehmen in Höhe von 11,5 Mrd. EUR (Vorjahr: 54,2 Mrd. EUR) und die deutlich niedrigeren Zusagen der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Bei Letzteren führte der Wechsel von der Breitenförderung zur fokussierten Spitzenförderung mit anspruchsvolleren Förderbedingungen zu einem Rückgang auf 16,1 Mrd. EUR (2022: 37,4 Mrd. EUR).

Die KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, verzeichnet mit einem Plus von 33% Neuzusagen in Höhe von 24,2 Mrd. EUR (2022: 18,1 Mrd. EUR) das höchste Geschäftsvolumen ihrer Geschichte. Damit hat sie in einem noch immer stark durch Herausforderungen geprägten Marktumfeld einen herausragenden Beitrag zur Unterstützung der deutschen und europäischen Wirtschaft geleistet. Dies gelang besonders durch die Finanzierung einer Reihe von On- und Offshore-Windparks, Photovoltaikanlagen sowie von Projekten zur Batteriezellproduktion, der Produktion grünen Wasserstoffs und grünen Stahls zur Transformation der Wirtschaft.

Die Zusagen von KfW Capital für Start-ups und junge, innovative Technologieunternehmen in Deutschland sind im Jahr 2023 deutlich um 69% auf rund 2,1 Mrd. EUR gestiegen (2022: 1,3 Mrd. EUR). Mit dem Final-Closing des Wachstumsfonds wurde ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung des Venture-Capital-Ökosystems in Deutschland erreicht. Das ist ein herausragendes Beispiel für die Mobilisierung von privatem Kapital.

Die Zusagen in der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer erreichten ein Zusagevolumen in Höhe von 10,9 Mrd. EUR. Auf die KfW Entwicklungsbank entfielen rund 9 Mrd. EUR. Trotz anhaltender globaler Krisen bleibt die Förderung der nachhaltigen Transformation der Schwerpunkt der Finanziellen Zusammenarbeit. Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz förderte die KfW Entwicklungsbank 2023 mit 6 Mrd. EUR, dies entspricht einem Anteil von 67% an den gesamten Neuzusagen. Hervorzuheben sind im Kontext von globalem Klimaschutz der Ausbau der deutsch-indischen Solarpartnerschaft mit 200 Mio. EUR und die Unterstützung bei der ökologisch nachhaltigen und sozial verträglichen Reform des Energiesektors in Südafrika in Höhe von 500 Mio. EUR. Die DEG konnte unter global fordernden Bedingungen mit 1,9 Mrd. EUR aus Eigenmitteln ein Rekordvolumen (2022: 1,6 Mrd. EUR) für private Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen. Weitere 613 Mio. EUR konnte sie bei Kapitalgebern mobilisieren.

Das KfW-Jahr im Einzelnen

  1. Mittelstandsbank und Private Kunden

Das Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden erreichte per Jahresende ein Fördervolumen von 39,1 Mrd. EUR (2022: 64,8 Mrd. EUR).

Segment Mittelstandsbank

Auf die Mittelstandsbank entfiel ein Fördervolumen von 20,4 Mrd. EUR (2022: 33,1 Mrd. EUR). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die deutlich niedrigeren Zusagen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückzuführen. Zudem wurden die von der Bundesregierung initiierten Corona-Hilfsprogramme Mitte 2022 beendet.

Gründung und Unternehmensinvestitionen

Im Förderschwerpunkt Gründung und Unternehmensinvestitionen wurden im Jahr 2023 Kredite mit einem Fördervolumen in Höhe von 7,7 Mrd. EUR (2022: 11,6 Mrd. EUR) zugesagt. Die rückläufigen Volumina sind vor allem auf das Auslaufen der Corona-Hilfsprogramme Mitte 2022 zurückzuführen (2022: 3,5 Mrd. EUR). Im Rahmen der allgemeinen Unternehmens- und Gründungsfinanzierung ist der Anfang 2022 eingeführte ERP-Förderkredit KMU mit einem über dem Vorjahresniveau liegenden Neuzusagevolumen von rund 6,6 Mrd. EUR hervorzuheben (2022: 5,4 Mrd. EUR).

Klimawandel und Umwelt

Im Förderschwerpunkt Klimawandel und Umwelt lagen die Neuzusagen im Jahr 2023 bei 11,2 Mrd. EUR (2022: 19,5 Mrd. EUR). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus den Änderungen der Programmbedingungen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Das Programm Erneuerbare Energien Standard verzeichnete Zusagen in Höhe von 5,4 Mrd. EUR (2022: 6,9 Mrd. EUR). In der Klimaschutzoffensive für Unternehmen konnte das Neuzusagevolumen mit 1,5 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden (2022: 0,7 Mrd. EUR). Insgesamt leistet die KfW damit wieder einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien und Energieunabhängigkeit.

Innovation

Im Förderschwerpunkt Innovation lag das Fördervolumen im Jahr 2023 mit 1,5 Mrd. EUR unter dem Niveau des Vorjahres (2022: 1,9 Mrd. EUR). Dies ist auf das gesunkene Zusagevolumen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zurückzuführen.

Segment Privatkunden

Mit einem Fördervolumen in Höhe von 18,8 Mrd. EUR lag das Segment Private Kunden zwar unter dem Vorjahr (2022: 31,7 Mrd. EUR), aber weiterhin auf einem insgesamt hohen Niveau.

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien

Der Hauptanteil des Fördervolumens im Segment Private Kunden entfiel mit 12,3 Mrd. EUR auf den Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien (2022: 25,8 Mrd. EUR). Der deutliche Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist auf eine Neuausrichtung der Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückzuführen. Insbesondere im vierten Quartal kam es zu einer guten Nachfrage in den Förderprogrammen Klimafreundlicher Neubau, Wohneigentum für Familien und der Bundesförderung für effiziente Gebäude.

Wohnen und Leben

Das Fördervolumen im Bereich Wohnen und Leben hat mit Neuzusagen in Höhe von 4,6 Mrd. EUR das Niveau des Vorjahres übertroffen (2022: 4,1 Mrd. EUR). Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war das Wohneigentumsprogramm mit Neuzusagen von 4,2 Mrd. EUR (2022: 3,1 Mrd. EUR).

Bildung

Die Zusagen im Förderschwerpunkt Bildung lagen per 31.12.2023 mit 1,8 Mrd. EUR in etwa auf Vorjahresniveau (2022: 1,9 Mrd. EUR).

  1. Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden erzielte 2023 ein Zusagevolumen von 35,9 Mrd. EUR. Insbesondere Prolongationen und damit verbundene Neustrukturierungen von Zuweisungsgeschäften für Energieunternehmen (11,5 Mrd. EUR) aus dem ersten Quartal 2023 sowie die Umsetzung der Soforthilfe und der Preisbremse Gas und Wärme im Auftrag des Bundes (13,7 Mrd. EUR) trugen zu diesem hohen Ergebnis bei. Das von den krisenbedingten Energiezuweisungsgeschäften geprägte noch deutlich höhere Volumen des Vorjahres (70,0 Mrd. EUR) hat sich damit zu einem großen Teil normalisiert.

Individualfinanzierung: Unternehmen

Die Individualfinanzierung Unternehmen konnte Zusagen in Höhe von 11,9 Mrd. EUR (2022: 54,6 Mrd. EUR) verzeichnen. Maßgeblich waren hierbei die oben genannten im ersten Quartal 2023 erfolgten Prolongationen bereits bestehender Energiezuweisungsgeschäfte von insgesamt 16,9 Mrd. EUR sowie Zusagen für Innovationsfinanzierungen über 0,4 Mrd. EUR. Demgegenüber wirkten Betragsreduktionen in Höhe von 5,4 Mrd. EUR auf die genannten Prolongationen im Laufe des Jahres aufgrund erfreulich gesunkenen Kreditbedarfs gegenläufig.

Individualfinanzierung: Kommunale & Soziale Infrastruktur

Mit einem Wert von 18,8 Mrd. EUR lag das Geschäftsvolumen für Kommunale & Soziale Infrastruktur sehr deutlich über dem Vorjahresniveau (11,2 Mrd. EUR). Die Steigerung ergab sich insbesondere aus den Auszahlungen der Soforthilfe und Preisbremse Gas und Wärme des Bundes in Höhe von 13,7 Mrd. EUR. Das Kerngeschäft war geprägt durch eine starke Nachfrage in den Basisfinanzierungen zur kommunalen und sozialen Infrastruktur über 3,2 Mrd. EUR. Aber auch die Programme im Förderschwerpunkt Klimawandel & Umwelt zeigten mit insgesamt fast 1,6 Mrd. EUR Zusagen erneut eine gute Resonanz (2022: 1,9 Mrd. EUR).

Individualfinanzierung: Banken & Landesförderinstitute

Die Individualfinanzierung Banken & Landesförderinstitute konnte sich mit einem Geschäftsvolumen von 5,1 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern (2022: 4,1 Mrd. EUR). Es zeigte sich mit fast 3,7 Mrd. EUR Zusagen eine sehr hohe Nachfrage der Landesförderinstitute nach Allgemeiner Refinanzierung, welche auch das Vorjahr (2,8 Mrd. EUR) deutlich übertraf. Auch im Rahmen der Globaldarlehen für Leasinginvestitionen zeigte sich eine gute Nachfrage mit einem Vertragsvolumen von insgesamt 600 Mio. EUR.

  1. KfW Capital

Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 2,1 Mrd. EUR (2022: rund 1,3 Mrd. EUR). Der Anstieg des Volumens zur Stärkung des Venture-Capital-(VC-)Ökosystems ist insbesondere auf den erfolgreichen Start neuer Bausteine des Zukunftsfonds des Bundes, unter anderem ETCI und DTCF, zurückzuführen, den KfW Capital in dessen Auftrag koordiniert. Über die Eigenprogramme von KfW Capital wurden im vergangenen Jahr rund 471 Mio. EUR (2022: 432 Mio. EUR) an 27 europäische VC-Fonds zur Finanzierung von Start-ups und innovativen Unternehmen in Deutschland zugesagt (über „ERP-VC-Fondsinvestments“, „ERP/Zukunftsfonds Wachstumsfazilität“ sowie über die neue „Green Transition Facility“, die ausschließlich in Climate Tech-Fonds investiert). Die VC-Fonds investieren im Durchschnitt mehr als das Vierfache des von KfW Capital eingebrachten Kapital in Start-ups und innovative Unternehmen in Deutschland. KfW Capital ist zudem als Anlagevermittler für den mit 1 Mrd. EUR zu den größten Dachfonds in Europa gehörenden „Wachstumsfonds Deutschland“ tätig, der ein Baustein des Zukunftsfonds ist und im November 2023 sein Final Closing veröffentlicht hat. Bislang hat der Fonds, der zu zwei Drittel aus privatem Kapital gespeist ist, im Jahr 2023 bereits knapp 300 Mio. EUR in 18 VC-Fonds zugesagt.

  1. KfW IPEX-Bank

Die KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, hat mit ihrem Geschäftsvolumen einen neuen Rekord aufgestellt. Die Neuzusagen von insgesamt rund 24,2 Mrd. EUR lagen nicht nur klar über dem Wert des Vorjahres (2022: 18,1 Mrd. EUR), sie stellen auch einen neuen Höchstwert in der Geschichte der KfW IPEX-Bank dar. Damit hat sie – häufig in konsortialer Zusammenarbeit mit Partnerbanken – einen herausragenden Beitrag zur Unterstützung der deutschen und europäischen Wirtschaft geleistet.

In einem noch immer stark durch Herausforderungen geprägten Marktumfeld (unvollständige Erholung nach der Coronakrise in Kombination mit geopolitischen Verwerfungen) ist hierfür vor allem eine sehr gute Leistung über alle Geschäftsbereiche verantwortlich. Hauptsächliche Neugeschäftstreiber waren Großprojekte zur Transformation und zur Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung in Deutschland, sowie eine Sonderkonjunktur in den Bereichen Batteriefertigung und Digitale Infrastruktur.

Insbesondere hat die KfW IPEX-Bank mit Finanzierungen einer Reihe von On- und Offshorewindparks, Windkrafterrichter-Schiffen und Photovoltaikanlagen mit insgesamt 2,1 Mrd. EUR zur Energiewende beigetragen. Auch mit Finanzierungen für Anlagen zur Produktion von Batteriezellen für die Elektromobilität und für Ladeinfrastruktur (zusammen rd. 0,5 Mrd. EUR), für Schienenverkehr (2,1 Mrd. EUR) sowie einer Finanzierung für das weltweit größte Projekt zur Produktion grünen Wasserstoffs hat sie ihr Engagement für die Transformation der Wirtschaft sowie den Umwelt- und Klimaschutz unterstrichen. Eine anhaltend große Rolle spielen auch Finanzierungen für Glasfaserprojekte und Rechenzentren von insgesamt 2,8 Mrd. EUR, die den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranbringen.

  1. Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer

Im Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank gingen die Zusagen im Vergleich zum Vorjahr (2022: 11 Mrd. EUR) auf rund 9 Mrd. EUR zurück und erreichten damit in etwa das Niveau von 2021 (8,6 Mrd. EUR).

Trotz anhaltender globaler Krisen bleibt die Förderung der nachhaltigen Transformation der Schwerpunkt der Finanziellen Zusammenarbeit. Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz förderte die KfW Entwicklungsbank 2023 mit 6 Mrd. EUR, dies entspricht einem Anteil von 67% an den gesamten Neuzusagen. Mit Indien beispielsweise hat die KfW 2023 Verträge in Höhe von 200 Mio. EUR für die deutsch-indische Solarpartnerschaft unterzeichnet. Seit 2017 wurden zum Ausbau der Erzeugungskapazität aus Solarenergie insgesamt rund 1 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt.

Für die Ukraine wurden 2023 Neuzusagen in Höhe von 456 Mio. EUR gemacht. Seit der russischen Invasion wird das Land bei der Aufrechterhaltung seiner staatlichen Aufgaben (zum Beispiel Energie-
und Wasserversorgung) und der Versorgung von Binnenflüchtlingen unterstützt.

Im Jahr 2023 trugen zahlreiche Vorhaben der KfW Entwicklungsbank zur Geschlechtergleichstellung bei. Mit über 414 Mio. EUR wird dabei Gleichberechtigung als Hauptziel gestärkt. Zusätzlich fördern zahlreiche Vorhaben mit einem finanziellen Gesamtvolumen von knapp 5,7 Mrd. EUR die Geschlechtergerechtigkeit als wichtiges Nebenziel. Ein Beispiel: Mit 150 Mio. EUR unterstützt die KfW die kolumbianische Regierung dabei, den rechtlichen und politischen Rahmen zur Verhinderung von Gewalt gegenüber Frauen und anderen benachteiligten Gruppen zu stärken.

Mit rund 1,9 Mrd. EUR konnte die DEG im Geschäftsjahr 2023 ein neues Rekordvolumen aus Eigenmitteln für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen (2022: 1,6 Mrd. EUR). Unter global weiter herausfordernden Rahmenbedingungen wurden zudem 613 Mio. EUR bei weiteren Kapitalgebern mobilisiert (2022: 487 Mio. EUR). Die Beratung der mitfinanzierten Unternehmen auf ihrem Transformationsweg ist dabei integraler Bestandteil des DEG-Angebots.

Regional gingen 2023 mit 839 Mio. EUR die meisten Zusagen an Unternehmen in Lateinamerika, wo sich unter anderem durch die wirtschaftlichen Entwicklungen in Brasilien und Mexiko zusätzliche Chancen boten. So stellte die DEG einer Genossenschaftsbank in Brasilien ein Darlehen bereit, die damit Kredite an von Frauen geführte kleine und mittlere Unternehmen ausreicht. Zusagen für Asien lagen bei 421 Mio. EUR, für Afrika/Mena bei 388 Mio. EUR. Weitere Mittel gingen in die Region Europa/Kaukasus oder wurden für überregionale Vorhaben eingesetzt.

  1. Finanzmärkte

Im Geschäftsjahr 2023 unterstützte das Geschäftsfeld Finanzmärkte den Klima- und Umweltschutz und tätigte Investitionen in Green Bonds in Höhe von 480 Mio. EUR.

Die KfW trägt seit 2015 im Rahmen eines Förderauftrages des Bundes aktiv zur Entwicklung des Green-Bond-Marktes und zur Etablierung anspruchsvoller Markt-Standards bei. Seit der Erstbeauftragung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat die KfW in diesem Kontext 122 Investments getätigt und dadurch insgesamt rund 3,4 Mrd. EUR investiert. Weil die vereinbarten Ziele erreicht wurden, haben sich die KfW und das BMUV nun darauf verständigt, den zum Jahresende 2023 auslaufenden Förderauftrag nicht weiter fortzuführen. Die KfW bleibt jedoch auch künftig als nachhaltige Investorin auf dem Green-Bond-Markt aktiv und wird im Rahmen ihres Liquiditätsportfolios auch in Zukunft in Green Bonds investieren.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW im Geschäftsjahr 2023 ein Rekordvolumen von umgerechnet 90,2 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Emission von Euro-Anleihen, die einen Anteil von 54% an der gesamten KfW-Kapitalmarktrefinanzierung ausmachten (2022: 65%). Der USD-Anteil der Refinanzierung war mit einem Volumen von umgerechnet rund 26 Mrd. EUR und einem Refinanzierungsanteil von 29% vergleichsweise hoch. Grund hierfür war, dass die KfW im zweiten Halbjahr 2023 verstärkt auf ihr USD-Programm zurückgegriffen hat, um die positiven Marktgegebenheiten auszunutzen und die Investorenbasis weiter zu diversifizieren. Insgesamt wurden 186 Transaktionen in 10 verschiedenen Währungen durchgeführt. Zudem hat die KfW im abgelaufenen Geschäftsjahr 22 grüne Transaktionen in neun Währungen (EUR, AUD, NOK, GBP, CAD, CNY, SEK, USD und HKD) getätigt und damit umgerechnet 12,9 Mrd. EUR netto erlöst; davon rund 10 Mrd. EUR durch grüne EUR-Anleihen. Das Gesamtemissionsvolumen aller seit 2014 emittierten Green Bonds – Made by KfW liegt bei mehr als 70 Mrd. EUR.

Auch im Bereich der Digitalisierung ist die KfW nach ihrer erfolgreichen D7-Anleihe Ende 2022 im Geschäftsjahr 2023 weiter vorangeschritten und hat im ersten Halbjahr 2023 ihr erstes Commercial Paper (Wertpapier zur Refinanzierung am Geldmarkt) über die digitale Kommunikationsplattform Onbrane emittiert. Kurz darauf folgte die erste Transaktion unter Nutzung der „Transport Currency“-Methode im Derivategeschäft in Zusammenarbeit mit LCH Swap Agent, einer Tochtergesellschaft der Londoner Börse. Auch für das Geschäftsjahr 2024 sind weitere Finanzmarkt-Innovationen geplant, die zur erfolgreichen Refinanzierung beitragen sollen.

Insgesamt rechnet die KfW im Geschäftsjahr 2024 mit einer Mittelaufnahme an den internationalen Kapitalmärkten in Höhe von 90 bis 95 Mrd. EUR zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts. Davon sollen zehn bis 13 Mrd. EUR über „Green Bonds – Made by KfW“ aufgenommen werden.

Ende Januar 2024 hat die KfW bereits 18,6 Mrd. EUR über die internationalen Kapitalmärkte aufgenommen.

Quelle: KfW