Ouagadougou (abki) – In Ouagadougou, Burkina Faso, wurde ein bedeutendes Gedenkbauwerk feierlich eröffnet: das Thomas Sankara Mausoleum, entworfen von Kéré Architecture. Der Bau erinnert an den panafrikanischen Revolutionär und früheren Präsidenten Thomas Sankara sowie an zwölf seiner engsten Weggefährten, die am 15. Oktober 1987 bei einem Putsch ermordet wurden.
Der Entwurf des Mausoleums ist inspiriert vom Lauf der Sonne: Die dreizehn Gräber sind konzentrisch angeordnet, jede Grabstätte wird im Tagesverlauf von einem Oberlicht erhellt – ein architektonisch-poetischer Gang des Gedenkens. Dreizehn Säulen schaffen offene Räume, die die physische Abwesenheit der Ermordeten symbolisieren. Ein farbenfroher Pavillon verbindet den Boulevard Thomas Sankara mit dem Eingang des Gebäudes.


Der Baukörper wird von einer 34 Meter hohen Kuppel überdacht, die das Innere vor Hitze schützt. Zwei große, nach Osten und Westen orientierte Eingangstore sorgen für natürliche Belüftung. Der Bau ist aus lokalem Laterit und Lehmziegeln gefertigt – ein bewusstes Bekenntnis zu Sankaras Vision einer eigenständigen, lokal verankerten Bauweise. Die Beteiligung lokaler Gemeinschaften an der Materialgewinnung trug zu einer Baukultur bei, die weit über Ouagadougou hinausreicht.
Das Mausoleum bildet den ersten Bauabschnitt des größeren Projekts „Thomas Sankara Memorial Park“. Dieser umfasst ein 14 Hektar großes Areal mit Amphitheater, Bildungs- und Konferenzeinrichtungen sowie einem 100 Meter hohen Turm am Ort des Attentats – mit zugänglicher Plattform auf 87 Metern, als Verweis auf das Todesjahr Sankaras.


Architekt Francis Kéré betont: „Es war eine große Verantwortung, ein Gebäude zur Erinnerung an eine so bedeutende Persönlichkeit zu entwerfen. Der Ort war lange ein Raum der Angst, jetzt ist er ein Raum der Begegnung, des Gedenkens und der Hoffnung.“ Das Mausoleum sei ein Ort für das Volk, ein Symbol für Fortschritt, Wandel und Zukunft.
Eingebettet ist das Projekt in den Entwicklungsplan des Ouagadougou Green Belt – eine grüne Vision für die Stadt und Hommage an Sankaras Umweltengagement.




Quelle: Kéré Architecture, Hilfsmittel: KI, Lektorat: Architekturblatt