8. Mai 2024

Keramikfassade für die neue Konzernzentrale von Enercity in Hannover

Architektur: haascookzemmricht STUDIO 2050 Foto: Markus Guhl

Marklkofen(pm) – Mit dem Neubau der Konzernzentrale für Enercity entstand das derzeit größte Passivhaus Norddeutschlands in Hannover. Die Architekten von haascookzemmrich STUDIO 2050 übersetzten den Nachhaltigkeitsansatz des Energiedienstleisters in eine puristische, der Kommunikation und Energieeffizienz verpflichteten Architektur. Das äußere Erscheinungsbild prägen Keramikplatten von MOEDING, die mit einer weiß glasierten, gerillten Sonderausführung den minimalistischen Anspruch ihrerseits unterstreichen.
Das Energieversorgungs- und Dienstleistungsunternehmen Enercity mit Sitz in Hannover versorgt rund eine Million Menschen mit Strom, Wärme, Erdgas und Trinkwasser, dazu bietet es Services im Bereich Elektromobilität oder smarte Infrastruktur an. Inzwischen ist der Ökostromanbieter auch weit über die Region hinaus aktiv. Der Konzern verfestigt dabei seine angestrebte Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz: bis 2040 will er vollständig klimaneutral werden. Einen Meilenstein bildet der kürzlich fertiggestellte Neubau für die Unternehmenszentrale in Hannover. Sie ist mit 20.000 Quadratmetern Fläche das derzeit größte Passivhaus Norddeutschlands. Das Gebäude, das rund 800 Mitarbeitenden moderne Arbeitswelten bietet, vermeidet mehr Kohlendioxid, als durch seinen Betrieb entsteht.

Architektur der Offenheit und Transparenz

In nur zweieinhalb Jahren Bauzeit konnte die neue Konzernzentrale, die sinnbildlich für die Transformationsbestrebungen des Unternehmens steht, fertiggestellt werden. Entstanden ist ein polygonales Volumen mit 19.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Ein markanter Einschnitt bietet sich zum Haupteingang hin, der auf Erdgeschossebene weit zurückversetzt ist. So entsteht ein großer Vorplatz über Eck, der von den oberen Geschossen überragt wird und mit filigranen Säulen durchsetzt ist. Des Weiteren öffnet sich das Gebäude zur Stadt über einen neu gestalteten Platz zwischen der Braunstraße und einer riegelförmigen Nachbarbebauung. Großflächige Verglasung sorgt im Erdgeschoss und auf den oberen Ebenen für viel Tageslicht. Über insgesamt fünf Geschosse verteilen sich die Büros, die das zentrale Element des Entwurfs – ein lichtdurchflutetes Atrium – umspielen.

Innenleben im Dienst der Kommunikation

Im Erdgeschoss befindet sich ein Fitnessbereich, ein großer Konferenzraum sowie ein Restaurant, das auf der südlichen Seite zum Park hin auch einen Außenbereich einschließt. Das von langen Oberlichtbändern einer stählernen Sheddach-Konstruktion gekrönte Atrium wird bis in die unterste Ebene zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs für die Mitarbeitenden. Die höheren Geschosse sind über Brücken, Rampen und Treppen verbunden, die sich kreuzend und quer über den Luftraum spannen. An den inneren Fassaden entstehen abermals Einschnitte, Balkone und Aufenthaltsbereiche, die sogenannten Netzwerkflächen. Über die zahlreichen, dem Atrium zugewandten offenen Flächen werden gleichzeitig die Bürozonen erschlossen.
Durch die spektakulären Verbindungswege entstehen laut den Architekten horizontale und vertikale Nachbarschaften. Die Treppen und Brücken weisen ein rötlich-buntes, grafisches Muster auf und bilden dadurch auch symbolisch das Herzstück des Gebäudes. Bequeme Möbel für die Kommunikationsbereiche, ergonomische Arbeitsplätze mit neuester technischer Ausstattung sowie das vollumfänglich der Energieeffizienz verpflichtete Gebäudekonzept machen die Konzernzentrale zu einem modernen, die Kreativität und Zusammenarbeit fördernden Umfeld.

Minimalistische Fassade im hochwertigen Keramikleid

Den Komplex umhüllen fein gegliederte Fassaden, die jeweils leicht unterschiedliche Ansichten bieten. Die mittleren vier Geschosse weisen jedoch eine einheitliche, äußerst puristische Gestaltung auf. Durch allseitig auskragende Bodenplatten wird der Massivität des Baukörpers entgegengewirkt und eine horizontale Gliederung erzielt. Versetzt angeordnete, bodentiefe Fenster wechseln sich jeweils mit weißen, opaken und fein gerillten Flächen ab. Diese sind als vorgehängte, hinterlüftete Konstruktionen mit Keramikplatten von MOEDING bekleidet.
Gemeinsam mit den Architekten entwickelte der Keramikspezialist eine Strukturplatte sowie die passende Glasur. Dazu wurden insbesondere Format, Oberflächenbeschaffenheit, Ausrichtung sowie technische Details zur Typenstatik und Befestigung abgestimmt. Durch vorab gelieferte Musterplatten konnten das Planungsteam und der Bauherr die für das Projekt optimale Strukturplatte wählen. Im Ergebnis präsentiert sich die neue Zentrale des Energiekonzerns aus Hannover als moderne Arbeitsumgebung, die sich reduziert und dennoch anspruchsvoll gestaltet in das Stadtbild integriert.

Pressemitteilung: Moeding Keramikfassaden GmbH