20. November 2025

Kaufmarkt stabilisiert sich auf hohem Niveau

Berlin (pm) – Der deutsche Wohneigentumsmarkt zeigt sich im dritten Quartal 2025 stabil. Das Kaufinteresse liegt weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau – trotz eines leichten Dämpfers der Nachfrage im Quartalsvergleich. Die Angebotspreise entwickeln sich deutschlandweit moderat. In den Metropolen ziehen insbesondere die Neubauwohnungspreise wieder stärker an – getrieben durch hohe Grundstückspreise und steigende Baukosten.

„Insgesamt zeigt sich der Kaufmarkt weiterhin stabil. Die Kaufnachfrage bleibt auf hohem Niveau, auch wenn sie im dritten Quartal angesichts steigender Zinsen leicht zurückgegangen ist“, sagt ImmoScout24 Geschäftsführerin Dr. Gesa Crockford. „Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung in den kreisfreien Städten, die im Jahresvergleich ein Nachfrage-Plus von 13 Prozent verzeichnen. Diese Städte bieten das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis für Kaufinteressierte. Es braucht nun die richtigen, politischen Anreize zum Erwerb von Wohneigentum, um diese Menschen auf ihrem Weg ins Eigenheim zu unterstützen.“

Nachfrage wächst am stärksten in den kreisfreien Städten

Die kreisfreien Städte stechen mit einem Nachfrageplus von +13 Prozent im Jahresvergleich hervor, gefolgt von den acht größten Metropolen (+8 Prozent). Das Umland der Metropolen und der ländliche Raum verzeichnen jeweils +7 Prozent mehr Nachfrage als vor einem Jahr. Im Quartalsvergleich zeigt sich eine leichte Konsolidierung: Die Metropolen (-6 Prozent) und das Umland (-4 Prozent) verzeichnen einen leichten Rückgang, während kreisfreie Städte (-2 Prozent) und der ländliche Raum (-1 Prozent) nahezu auf Vorquartalsniveau bleiben. 

Bestandswohnungen: In München steigen die Preise am stärksten

Die Kaufpreise für Bestandswohnungen in Deutschland steigen im dritten Quartal 2025 marginal um +0,2 Prozent auf 2.549 Euro pro Quadratmeter. Im Jahresvergleich liegt das Plus bei +2,0 Prozent. Obwohl in München bereits die höchsten Quadratmeterpreise aufgerufen werden (8.200 Euro), steigen die Preise mit +1,6 Prozent am stärksten innerhalb eines Quartals. Auch in Köln(4.277 Euro) klettern die Preise (+1,0 Prozent). Frankfurt am Main (5.291 Euro) und Berlin (4.774 Euro) verzeichnen moderate Zuwächse von +0,6 beziehungsweise +0,8 Prozent. Hamburg (5.199 Euro), Stuttgart (4.980 Euro) und Düsseldorf (4.489 Euro) geben leicht nach mit -0,4 beziehungsweise -0,3 Prozent.

Im Jahresvergleich zeigt Leipzig unter allen Metropolen mit +3,6 Prozent das stärkste Kaufpreiswachstum, bleibt aber mit einem Quadratmeterpreis von 2.928 Euro weiterhin die günstigste Metropole. In den anderen Metropolen sind die Kaufpreise im Jahresvergleich um 1,5 bis 3 Prozent gestiegen. 

Kaufpreise für Neubauwohnungen steigen in Metropolen weiter leicht an

Bei Neubauwohnungen zeigt sich im deutschlandweiten Durchschnitt eine ähnliche Preisentwicklung wie bei Bestandswohnungen. Sie steigen um +0,5 Prozent im Quartalsvergleich und um +2,0 Prozent innerhalb eines Jahres. Ein Quadratmeter im Neubau kostet jetzt durchschnittlich 4.096 Euro. Die Metropolen zeigen im Quartalsvergleich eine überwiegend positive Entwicklung: Hamburg (6.836 Euro) verzeichnet mit +1,3 Prozent das stärkste Quartalswachstum, gefolgt von München (10.465 Euro) und Köln (6.245 Euro) mit jeweils +1,1 Prozent. Einzig Leipzig (5.138 Euro) zeigt mit -0,4 Prozent eine leichte Korrektur. 

Im Jahresvergleich führt Hamburg mit +6,1 Prozent, gefolgt von Köln (+4,5 Prozent) und Stuttgart (+4,0 Prozent). Auch in BerlinLeipzig und Münchenliegen die Preise mehr als 3 Prozent über Vorjahresniveau. Lediglich Düsseldorf hat sich preislich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (+0,1 Prozent). 

Einfamilienhäuser: Höchster Preiszuwachs bei Bestand

Die Preise für Bestandshäuser (2.853 Euro pro Quadratmeter) steigen deutschlandweit um +0,2 Prozent im Quartal und um +4,1 Prozent im Jahresvergleich. Auch in sechs der acht Metropolen fällt die Quartalsentwicklung positiv aus. Am deutlichsten in der bereits teuersten Metropole München (8.689 Euro) mit +1,5 Prozent. Lediglich in Berlin (4.801 Euro) und Düsseldorf (5.651 Euro) gibt es leichte Rücksetzer mit -0,4 Prozent.

Die Jahresentwicklung führt Köln (4.535 Euro) mit +5,3 Prozent an, gefolgt von Hamburg (5.897 Euro) mit +4,7 Prozent. Berlin (4.801 Euro) ist als einzige Stadt mit -1,7 Prozent im Jahresvergleich leicht rückläufig. 

Neubauhäuser: Gedämpftere Preisentwicklung als bei Bestandshäusern

Die Quadratmeterpreise für Neubauhäuser in Deutschland sind nahezu unverändert bei 3.880 Euro – liegen aber mit +2,6 Prozent über dem Niveau im Vorjahr. Damit steigen die Preise für Neubauhäuser weniger stark als für Bestandshäuser. Das gilt auch in den meisten Metropolen. Ausnahmen sind Berlin (6.391 Euro) mit +3,5 Prozent sowie Düsseldorf (6.909 Euro) und Hamburg (6.760 Euro) mit +2,2 bzw. +2,0 Prozent innerhalb eines Quartals. Hamburg (+7,9 Prozent) und Berlin (+5,8 Prozent) verzeichnen zudem auch die stärkste Dynamik im Jahresvergleich.

Quelle: Immobilien Scout GmbH