Kiel (pm) – Flexible Seminarräume, moderne Forschungsbereiche und ein begrünter Innenhof: Mit rund 42 Mio. Euro aus dem Infrastrukturprogramm IMPULS finanziert das Land den Neubau, in dem Forschungs-, Labor- und Büroräume für die Agrarwissenschaften und Teile des Rechenzentrums an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) untergebracht werden. Im Rahmen eines Baustellenrundgangs haben sich Finanzministerin Monika Heinold und Wissenschafts- und Forschungsministerin Karin Prien heute (14. Februar 2023) gemeinsam mit CAU-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer, GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt, dem Projektmanager der VINCI Facilities Solutions GmbH Veit Klesper sowie mit Vertretungen des CAU-Gebäudemanagements, der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät und des Rechenzentrums vor Ort über den Baufortschritt des Projekts informiert.
Nach dem Rundgang über die Baustelle betonte Finanzministerin Monika Heinold: „Mit dem Neubau setzen wir gezielt auf Nachhaltigkeit. Wir schaffen eine top moderne Infrastruktur und stärken die wissenschaftliche Expertise in unserem Land. Erneut zeigt sich, dass wir mit unserem IMPULS Programm gut aufgestellt sind. Auch in Krisenzeiten kommen wir bei der Sanierung und Modernisierung unserer Infrastruktur planbar und verlässlich voran. Damit das so bleibt, haben wir im Haushalt 2023 rund 543 Millionen Euro für IMPULS Maßnahmen vorgesehen, davon rund 75 Millionen Euro für den Hochschulbau.“
Wissenschafts- und Forschungsministerin Karin Prien hob bei der Besichtigung der Baustelle die Bedeutung der Lern- und Forschungsumgebung hervor: „Spitzenforschung braucht nicht nur kluge Köpfe, sondern auch eine Lern- und Forschungsumgebung, die diese Forschung unterstützt. Ich freue mich, dass wir hier in Kiel ein so modernes Zentrum der Agrarwissenschaftler bauen können und damit Kiel als Forschungsstandort weiter stärken.“
In direkter Nachbarschaft zum Anger-Gelände, zu Mensa I und zu den Gewächshäusern der Fakultät wird der künftige sechsgeschossige Neubau sechs Arbeitsgruppen der Agrarwissenschaften mit über 100 Mitarbeitenden moderne Forschungslabore und Büros bieten. Vom ökologischen Landbau über Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz bis zur Tierernährung: „Mit dem Neubau erhalten wichtige Kernbereiche der Agrarwissenschaften zeitgemäße Labore und Arbeitsflächen für Forschung, die sich direkt auf die Verbesserung des Ertrages auf Feldern oder klimafreundlichere Tierhaltung auswirkt“, erklärte CAU-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer.
Die Büros und Labore werden auf rund 3.200 Quadratmetern Hauptnutzfläche so flexibel angelegt, dass sie bei geänderten Anforderungen oder neuen Forschungsschwerpunkten angepasst werden können. Zudem werden studentische Arbeitsplätze und Seminar- und Praktikumsräume geschaffen. Auf etwa 1.000 Quadratmetern Hauptnutzfläche werden Büros des Rechenzentrums der CAU eingerichtet. Seit Ende August 2022 liegt die Baugenehmigung für den Hochbau vor und der Bau schreitet voran: Bis heute wurde die Baugrube ausgehoben, die Wände für das Keller-, Erd- und das 1. Obergeschoss stehen bereits. Die Arbeiten zur Geschossdecke laufen auf Hochtouren. Bis zum Herbst 2024 soll der Neubau fertiggestellt werden.
„Der Neubau verfügt über eine hohe architektonische Qualität. Die modernen Labore und flexiblen Büros werden ergänzt durch einen begrünten Innenhof, der auch zum Wohlbefinden der Forschenden und Lehrenden beiträgt. Der Grundriss mit seinen Kommunikationsflächen unterstützt die interdisziplinären Begegnungen und den Austausch der hier erarbeiteten Ideen nach außen in die Öffentlichkeit“, sagte GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt.
Bei dem Bauprojekt setzt das Land auf eine Öffentlich-Private-Partnerschaft (ÖPP). Die Ausschreibung dieser Leistung hatte die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) durchgeführt, den Zuschlag hat die VINCI Facilities Solutions GmbH (VFS) erhalten. Für den Neubau ist eine Zertifizierung nach dem Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen (BNB) in Silber angestrebt.
„Wir freuen uns, den Zuschlag zum Bau und Betrieb eines neuen Forschungsgebäudes auf dem Universitätscampus Kiel erhalten zu haben. Bei der Planung des Gebäudes wurde zum einen darauf Wert gelegt, das Erscheinungsbild optimal an die Umgebung anzupassen. Zum anderen spielte Nachhaltigkeit eine große Rolle. Wir hoffen, dass Mitarbeitende und Studierende der CAU mit dem Neubau langfristig ein angenehmes Arbeitsumfeld haben werden und wir die bisherige, partnerschaftliche Abwicklung mit unserem Kunden über die Bauleistung im nachfolgenden 25-jährigen Betrieb fortsetzen“, sagte Projektmanager der VINCI Facilities Solutions GmbH Veit Klesper.
Die Neubaumaßnahme ist im Rahmen der „Gefahrenabwehr Anger-Bauten“ notwendig geworden. Ein Gutachten hatte die Standfestigkeit der Fassaden an den sogenannten Anger-Bauten der Kieler Universität bei starkem Sturm bemängelt. Diese Maßnahme ist ein Ersatzneubau für einen dieser Anger-Bauten.
Hintergrund Infrastrukturmodernisierungsprogramm IMPULS
Das 2015 ins Leben gerufene Infrastrukturmodernisierungsprogramm IMPULS hat ein Gesamtvolumen von rund 5,4 Milliarden Euro. Bislang sind Infrastrukturprojekte im Umfang von rund 1,4 Milliarden Euro über IMPULS umgesetzt worden. Mit dem Haushaltsentwurf 2023 sind weitere IMPULS-Investitionen in Höhe von rund 543 Millionen Euro geplant. Bis 2030 sind weitere rund 3,5 Milliarden Euro in der Finanzplanung und im Sondervermögen IMPULS vorgesehen.
Pressemitteilung: Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein