30. April 2024

IBA’27: Stadt berichtet über den Fortschritt der Projekte in Stuttgart

Siegerentwurf für die Ausweichspielstätte der Oper auf dem Gebiet C1 rund um die Wagenhallen. Visualisierung: a+r Architekten GmbH, Stuttgart mit NL Architects, Amsterdam

Stuttgart (pm) – Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik hat das Amt für Stadtplanung und Wohnen einen Überblick über alle IBA’27-Projekte und Vorhaben im Stadtgebiet gegeben, die im Ausstellungsjahr Teil der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) sein werden. Die meisten Projekte befinden sich im Zeitplan. Acht der 23 IBA’27-Projekte entstehen auf dem Stadtgebiet der Landeshauptstadt.

Baubürgermeister Peter Pätzold erklärt: „Wir sind überzeugt, im Jubiläumsjahr zahlreiche spannende und mutige Projekte unterschiedlicher Entwicklungsstadien im Stadtgebiet zeigen zu können. Als Landeshauptstadt sind wir die einzige Kommune, die im IBA’27-Rahmen auch als Projektträgerin fungiert. Dieser Herausforderung stellen wie uns gerne. Wir sind auf einem guten Weg, der aber aufgrund der aktuellen Situation beim Bau nicht einfacher geworden ist.“

„Grünes Licht“ für Projekte im Stuttgarter Stadtgebiet

Das „Quartier Böckinger Straße“ der städtischen Tochter SWSG schreitet planmäßig voran. Dort entstehen rund 400 Wohneinheiten, 290 davon im sozial geförderten Wohnungsbau. Das Projekt soll sich im Ausstellungsjahr im Bau befinden und in ersten Teilen realisiert sein. Auch im „Quartier am Rotweg“ sollen bis zur Bauausstellung 210 Wohneinheiten mit einem Drittel sozial gefördertem Wohnungsbau entstehen. Entwickelt wird das Projekt von den Baugenossenschaften BG Neues Heim und BG Zuffenhausen. 2027 soll das lebendige Quartier fertiggestellt sein. Der notwendige Bebauungsplan mit der Beteiligung soll noch in diesem Monat fertiggestellt werden. Ebenfalls präsentiert wurden das Projekt „Zukunft Münster 2050“ der BG Münster, bei dem 230 Wohneinheiten realisiert werden sowie das Projekt „Wohnen am Fluss“ der Bietigheimer Wohnbau GmbH in Stuttgart-Untertürkheim mit 140 Wohneinheiten.

Laut dem Amt für Stadtplanung und Wohnen haben diese Projekte „grünes Licht“: sie werden sich im Ausstellungsjahr 2027 im Bau befinden oder in Teilen fertiggestellt sein. Die Landeshauptstadt begleitet und unterstützt diese Projekte maßgeblich und mit intensivem Ressourceneinsatz in der Planrechtschaffung.

Fortschritt der Projekte in städtischer Trägerschaft

Darüber hinaus entwickelt die Stadt Stuttgart die Projekte „C1 – Wagenhallen (Maker City)“ und „Neue Mitte Leonhardsvorstadt“ als Projektträgerin. Beide Projekte sollen sich im Jahr 2027 in der Umsetzung befinden.

Nach einer intensiven Bürgerbeteiligung und verschiedenen Studien zur Machbarkeit und Umnutzung des Parkhaus-Gebäudes soll Anfang kommenden Jahres die Vermarktungsvorlage beschlossen werden und das Konzeptverfahren starten. Das Ziel ist eine schnellstmögliche Vergabe des Areals. Nach Ablauf des Erbbaurechts sollen Teile des Parkhauses zeitnah für Interimsnutzungen zur Verfügung gestellt werden, bis das Konzeptvergabeverfahren durchgeführt wurde. Dieses soll die zukünftige Bauherrenschaft ermitteln und klären, ob das bestehende Parkhaus erhalten und umgenutzt wird oder ob es eine Neubebauung gibt. Die Konzeptvergabe soll im nächsten Jahr durchgeführt werden.

Im Rahmen des IBA’27-Projekts rund um die Wagenhallen entsteht auf dem Gebiet C1 die „Maker City“ zusammen mit dem Interimsstandort für die Württembergischen Staatstheater. Im europaweiten Wettbewerb setzte sich der gemeinsame Entwurf von a+r Architekten (Stuttgart) & NL Architects (Amsterdam) durch. Der Bau des Interimsstandorts ist ein gemeinsames Projekt von Stadt und Land. Das Vergabeverfahren für die Architektur soll noch in diesem Herbst durch das Hochbauamt abgeschlossen werden. Für den zweiten großen Teil des IBA’27- Projekts – die Öko- und Sozialpioniere – soll Anfang 2024 die Grundsatzvorlage zur Entwicklung und Vermarktung der Baufelder eingebracht und beschlossen werden, damit hier auch das Konzeptvergabeverfahren starten kann.

Besucher- und Informationszentrum am Weissenhof

Um die erwarteten Besucherinnen und Besucher aus aller Welt im Ausstellungsjahr der IBA’27 angemessen zu begrüßen, plant die Stadt Stuttgart die Umsetzung des „Besucher- und Informationszentrums“ am Weissenhof bis Ende 2026. Das Projekt ist ein Vorhaben im IBA’27-Netz und befindet sich bereits in der Umsetzungsplanung.

Derzeit läuft die Suche nach einem Generalübernehmer (GÜ-Verfahren), die im Juli 2024 abgeschlossen werden soll. Nach Rückbau des Bestandsgebäudes im Herbst 2024, soll im Jahr 2025 der Hochbau beginnen. Die Stadtverwaltung geht von einer Fertigstellung Ende 2026 aus.

Unterbrechung beim „Neuen Stöckach“

Das Amt für Stadtplanung und Wohnen berichtete auch über den derzeitigen Stopp beim Projekt „Neuer Stöckach“ in Stuttgart-Ost, einem Projekt der EnBW. Die Stadtverwaltung hat ein großes Interesse, dass bei diesem wichtigen Wohnungsbauprojekt so bald als möglich mit den Umsetzungen begonnen werden
kann und ist in Gesprächen mit der EnBW.

Weitere Vorhaben im IBA’27-Netz

Neben den großen Quartiersentwicklungsprojekten entstehen in Stuttgart einige weitere sogenannte IBA’27-Netzvorhaben. Diese Projekte haben das Potential, als Ausstellungsorte oder Bühnen im Jahr 2027 zu dienen. Dazu gehören Vorhaben wie die „Stadt am Fluss – Vernetzung Untertürkheim“, oder das Projekt „Kulturinsel und innovatives Wohnen“ am NeckarPark (Q11 und Q11.1).

Großes Potential mit Strahlkraft hat zudem das IBA’27-Netzvorhaben:

„AufentHaltestelle Zukunft“ am Bahnhof Vaihingen. Mit dem Forschungsprojekt Rundbau „Stuttgart 210″ soll aus den Schalungselementen der Lichtaugen der neuen Bahnhofshalle ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Gebäude entstehen. Als sogenanntes Spotlight für das IBA’27-Festival 2025 ist die „AufentHaltestelle Zukunft“ bereits eingeplant.

Das Gesamtprojekt Stuttgart Rosenstein befindet sich ebenfalls im IBA’27-Netz. Der Rahmenplan wurde – genauso wie das Olga-Areal – beim diesjährigen Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet.

Quelle: Stadt Stuttgart