8. Oktober 2024

HPP: The Cradle ergänzt die prägnante Architekturvielfalt im Düsseldorfer Medienhafen um ein gesundes Gebäude

Quelle: HPP Architekten / Fotos: Ralph Richter

Düsseldorf (pm) – Sich von alten Konventionen zu lösen, neue Wege in der Architektur zu beschreiten und kreislauffähige Lösungen zu erarbeiten – das war das Ziel, das sich das integrale Planungsteam für The Cradle von Beginn an gesetzt hatte. „2017 waren viele Grundlagen für zirkuläres Bauen noch gar nicht gegeben. Der Bauherr Interboden, die beteiligten Fachplaner und wir als Architekten haben uns während der besonders intensiven Zusammenarbeit auf eine Reise begeben, um neue Lösungsansätze zu erkunden. Immer mit dem Ziel vor Augen, ein zirkuläres Pilotprojekt umzusetzen“, erläutert Antonino Vultaggio, Senior Partner bei HPP Architekten.

Seit Dezember 2023 ist The Cradle fertiggestellt und mittlerweile bezogen. Eine Besonderheit ist die exponierte Lage: Der Bürobau wurde auf dem damals letzten Grundstück am Wasser an der Speditionstraße im Düsseldorfer Medienhafen errichtet. Heute zeichnet sich das Gebäude durch eine besonders hohe Materialgesundheit und inspirierende Räumlichkeiten für Nutzer und Besucher aus. Der Materialmix der Fassade – Holz, Glas und Beton – und die identitätsstiftenden V-Stützen, die den Ausblick auf die Umgebung rahmen und dem Nutzer immer wieder Austrittsmöglichkeiten erlauben, verleihen dem Innenraum eine eindrucksvolle Atmosphäre. In den Büroräumen profitieren die Nutzer aufgrund der filternden und regulierenden Eigenschaften des Materials Holz sowie geschosshoher Green Walls von einem guten Raumklima, das gerade für Asthmatiker und Allergiker gesundheitsfördernd sein kann. Im Erdgeschoss befinden sich öffentlich zugängliche Bereiche, wie zum Beispiel Co-Working-Flächen von Spaces und das Restaurant Hato mit einer Außenterrasse, die zum Wasser hin orientiert ist. Design verbindet sich hier mit Kulinarik – nicht nur für Gebäudenutzer, sondern für das gesamte Quartier. „The Cradle wird für lange Zeit einen besonderen Platz unter den Leuchtturmprojekten innehaben“, so Carsten Boell, Geschäftsführer der The Cradle GmbH & Co. KG.

The Cradle schließt den Kreis nachhaltig

Das zirkuläre Bauen beruht auf der Idee, dass möglichst keine Rohstoffe weggeworfen werden, sondern dass alles Verbaute in immer neuen Kreisläufen wiederverwendet werden kann. Im Sinne des Cradle-to-
Cradle®-Prinzips agiert The Cradle so als Materiallager und stellt sich in seiner Konzeption damit als besonders zukunftsfähig dar. Denn alle eingebauten Materialien wurden hinsichtlich Materialgesundheit, Schadstofffreiheit und späterer Demontagefähigkeit der einzelnen Komponenten geprüft. Die rautenförmige Holzfassade ist aus dem Ort heraus entwickelt und verbindet durch sein Design integral Tragwerk, Sonnenschutz und auch Loggien. Weiterhin ist die Fassade Ausdruck der Kreislauffähigkeit, denn die elementierten V-Stützen aus Lärchenholz folgen dem Konzept „Design für Disassembly“. Insgesamt wurden 2.150 m3 Holz aus zertifiziert nachhaltiger europäischer, größtenteils deutscher Forstwirtschaft verbaut. Holz als nachwachsendes Material ersetzt dort, wo möglich, den umweltschädlichen Baustoff Beton, speichert Kohlenstoff und verbessert dadurch den C02-Fußabdruck des Gebäudes.

Innovation und Mehrwerte in allen Belangen

Im Januar 2024 ist Spaces ins Gebäude eingezogen und bietet Freelancern und Start-Ups eine flexible und produktivitätsfördernde Arbeitswelt. „Unsere Kunden kommen sehr bewusst an diesen neuen Standort, denn The Cradle gehört zu den charakteristischsten Gebäuden im Medienhafen und versprüht einen rundum kreativen Spirit. Arbeiten direkt am Wasser mit Blick auf den Yachthafen – das macht diesen Co-Working-Ort für sie so einzigartig“, sagt Stine Leidel, City Managerin bei Spaces. The Cradle hat seinen ganz eigenen architektonischen Charme und ist bestes Beispiel, dass das kreislauffähige Bauen schon heute in der Praxis möglich ist. Sowohl gesellschaftlich als auch ökologisch und baukulturell. Der Circularity Passport® – das Planungs- und Dokumentationsinstrument für die Berechnung der Kreislauffähigkeit – gibt hierüber Aufschluss: Bei The Cradle wurde im Vergleich mit Standard-Gebäuden unter anderem die Materialgesundheit um 56% und der CO2-Fußabdruck um 50 % verbessert.

Projektinformation

Projektname: The Cradle
Standort: Düsseldorf
Bauherr: Interboden Gruppe, Ratingen
Architektur: HPP Architekten GmbH
BGF: 11.400 m²
Fachplanung: Knippers Helbig GmbH, Stuttgart; EPEA GMBH – Part of Drees & Sommer, Hamburg; Bähr Engineering GmbH, Köln; TRANSSOLAR Energietechnik GmbH, Stuttgart; nees Ingenieure GmbH, Münster; Drees+Sommer Advanced Building; Technologies GmbH, Köln
Ausführende Firma: Derix GmbH & Co., Niederkrüchten

Quelle: HPP Architekten GmbH