1. Oktober 2025

heinlewischer: Das neue Orang-Utan-Haus im Zoo Dresden

Dresden (abki) – Mit dem Neubau des Orang-Utan-Hauses hat der Zoologische Garten Dresden das bislang größte Bauvorhaben seiner Geschichte realisiert. Der von heinlewischer, Dresden entworfene Bau vereint architektonische Innovation mit einem klaren Ziel: den Tieren Südostasiens einen artgerechten, naturnahen Lebensraum zu bieten und Besucherinnen und Besuchern einen authentischen Einblick in deren natürliche Umgebung zu ermöglichen.

© Zoo Dresden

Architektur als Übersetzung des Lebensraums

Die Grundidee des Entwurfs beruht auf dem Leben der Orang-Utans in den Baumkronen tropischer Regenwälder. Daraus entwickelte das Planungsteam ein ringförmiges Gebäude, das ein innenliegendes Außengehege vollständig umschließt. Diese Form bietet gleich mehrere Vorteile: Sie schützt die Tiere vor Lärm und Witterungseinflüssen, schafft ein durchgängiges räumliches Erlebnis und erlaubt neue Perspektiven auf die Tierwelt.

Die Fassadengestaltung abstrahiert die Silhouette eines Regenwaldes, sodass das Gebäude auch in seiner äußeren Erscheinung das Thema fortsetzt. Im Inneren blicken die Besucherinnen und Besucher aus dem „dunklen Dickicht“ auf die Tiere in einer „hellen Lichtung“. So wird der Weg durch das Gebäude zu einer inszenierten Entdeckungsreise – bewusst abgestimmt auf die Dramaturgie eines Besuchs.

Integration in den Zoologischen Garten

Der Neubau wurde gezielt auf dem Lennéschen Rundweg positioniert. Dieser führt nun nicht mehr am Bau vorbei, sondern durch das Gebäude hindurch. Im Innenhof öffnet er sich zu einem Entdeckerpfad, der Einblicke in verschiedene Biotope bietet. Das Konzept verbindet damit Architektur, Landschaftsplanung und Besucherführung zu einem einheitlichen Erlebnisraum.

Mit einer Höhe von über zehn Metern und einer Netzkonstruktion überspannt, bieten die Außengehege den Orang-Utans eine komplexe Kletterstruktur, die sich an den Gegebenheiten eines Urwaldes orientiert. Neben dem Regenwald sind in und um das Gebäude weitere Landschaftstypen umgesetzt, die den tropischen Lebensraum Südostasiens facettenreich darstellen.

Planung, Bau und Zusammenarbeit

Die Realisierung des Orang-Utan-Hauses war eine interdisziplinäre Gemeinschaftsleistung. Die Architektur stammt vom Dresdner Standort von heinlewischer, die Landschaftsarchitektur übernahmen Rehwaldt Landschaftsarchitekten. Für die Haustechnikplanung war das Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) in Dresden verantwortlich, während die HJW + Partner aus Leipzig die Tragwerksplanung übernahmen. Die Ausstellungsgestaltung entwickelte das Berliner Büro molitor, ergänzt durch Illustrationen von Falk Nordmann, Berlin. Der Planungsbeginn erfolgte im August 2019, der Bau startete im Juli 2021 und wurde im Dezember 2023 abgeschlossen. Im Juni 2024 öffnete das neue Haus für die Besucherinnen und Besucher. Mit einer Nutzfläche von 2.045 Quadratmetern, einer Bruttogrundfläche von 4.164 Quadratmetern und einem Investitionsvolumen von 22 Millionen Euro zählt es zu den bedeutendsten Bauprojekten in der Geschichte des Zoos.

Ganzheitlicher Ansatz

Das neue Orang-Utan-Haus ist mehr als eine Tieranlage – es ist ein räumliches Konzept, das ökologische, architektonische und pädagogische Aspekte verbindet. Die individuelle, maßgeschneiderte Architektur berücksichtigt die besonderen Bedürfnisse der Tiere ebenso wie die Besucherperspektive. Dabei wird das Thema tropischer Lebensraum konsequent durchgezogen – von der äußeren Gestaltung bis hin zu den Innenräumen und den umgebenden Biotopen.

Quelle: heinlewischer · KI-gestützte Textaufbereitung · Redaktion: Architekturblatt