20. April 2024

„Harald Deilmann – Lebendige Architektur“

Harald Deilmann; Portrait 2005 - Foto: Wiechmann Aiette-Shagal

Düsseldorf (pm) – Der Münsteraner Architekt Harald Deilmann (1920 – 2008) prägte mit seinen Bauten die Nachkriegsarchitektur in Deutschland. Aus Anlass seines 100. Geburtstags widmen ihm das Baukunstarchiv NRW und das Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung der LWL-Kulturstiftung, der Andreas Deilmann Familienstiftung, der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der Technischen Universität Dortmund eine besondere Werkschau: „Harald Deilmann – Lebendige Architektur“ (27.08. – 07.11.2021).

Damit wird das umfangreiche architektonische Lebenswerk von Harald Deilmann erstmals einer breiten Öffentlichkeit in einer Ausstellung vorgestellt. „Harald Deilmann war zweifellos einer der bedeutendsten Architekten der Nachkriegszeit in unserem Bundesland“, erklärt Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorstandsvorsitzende der Baukunstarchiv NRW gGmbH. „Sein Wirken als Architekt und Stadtplaner, als langjähriger Hochschullehrer, als Preisrichter, Berater und Kunstförderer war ungemein vielfältig und prägend für die nachfolgenden Generationen.“

 

Anstelle des früheren Zoos entstand 1969-75 nach Plänen von Harald Deilmann in zwei Bauabschnitten die Zentrale der Westdeutschen Landesbank (WestLB) und der Landesbausparkasse (LBS). (c) Thomas Robbin

 

Zu den bekanntesten Bauwerken von Deilmann zählen das Stadttheater Münster (1956, mit M. von Hausen, O. Rave und W. Ruhnau), die Kurklinik Bad Salzuflen (1957), die WestLotto-Bauten in Münster (1960, 1978), das Clemens-Sels-Museum Neuss (1975); außerdem die markanten Bauten der Westdeutschen Landesbank in Münster (1975), Dortmund (1978), Luxemburg (1978) und Düsseldorf (1982) sowie der Rheinturm in Düsseldorf (1982). Seine Schulbauten in Dorsten und Lemgo sowie die John F. Kennedy-Schule in Berlin setzten in den 1960er Jahren neue Maßstäbe im Bildungsbau. Mit seinen Rathäusern in Gronau und Minden erprobte Harald Deilmann in den 1970er-Jahren urbane Nutzungskonzepte. Die Frage des Wohnens erforschte er grundlegend und entwarf neuartige Wohnformen. „Harald Deilmann brachte internationale Entwicklungen sehr früh nach Deutschland“, erläutert Stefan Rethfeld, Kurator der Ausstellung, der den Nachlass Harald Deilmann intensiv erforscht hat. „Ob Wohn-, Arbeits- oder Bildungsfragen – viele Deilmann-Ideen der 1960er und 1970er-Jahre sind heute wieder aktuell.“

Der Nachlass des Architekten Harald Deilmann ist der umfangreichste in der Sammlung des Baukunstarchivs NRW. Die Ausstellung im Lichthof des Baukunstarchivs stellt – nach Bauaufgaben gegliedert – zentrale Projekte vor, die in szenografisch entwickelten Rahmenbauten präsentiert werden und die wiederum in ihrer Gesamtheit eine lebendige „Deilmann-Stadt“ bilden. Ebenso würdigt ein biographischer Teil die Person Harald Deilmann und veranschaulicht die verschiedenen Lebensstationen mit persönlichen Dokumenten und Gegenständen aus dem Nachlass. Thematisiert wird auch die Frage nach dem heutigen Umgang mit seinem Werk: Einzelne Deilmann-Bauten stehen bereits unter Denkmalschutz oder werden saniert; andere wurden abgerissen; wieder andere harren noch ihrer Wiederentdeckung.

 

Rheinturm Düsseldorf (c) Thomas Robbin

 

 

„Harald Deilmann – Lebendige Architektur“

Laufzeit: 27.08. – 07.11.2021

Ausstellungsort: Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund

Ausstellungskonzept: Stefan Rethfeld, Münster; Ursula Kleefisch-Jobst, Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen

Kurator: Stefan Rethfeld, Münster

Projektleitung: Ursula Kleefisch-Jobst, Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen

Ausstellungsinszenierung: Martin Sinken, sinken architekten, Köln

Ausstellungsgrafik: Matthias und Jule Steffen, Kikkerbillen – Büro für Gestaltung, Köln

Produktion und Aufbau Ausstellungsarchitektur: designbauwerk, Köln

 

Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog in der Reihe „Baukunstarchiv NRW“ im Verlag Kettler, Dortmund.

Pressemitteilung: Architektenkammer Nordrhein-Westfalen