29. März 2024

Hamburg: Eine neue Lebensader für das Wilhelmsburger Bahnhofs- und Korallusviertel

Hamburg: Werkstattverfahren Wilhelmsburg-Ost

Perspektive Quartierseingang Bahnhofsviertel © Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus / Treibhaus Landschaftsarchitektur. Visualisierung: Grauwald Studio,

Hamburg (pm) – Wilhelmsburg ist seit 2019 Fördergebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung. In den nächsten Jahren wird das Gebiet zu einem lebendigen und lebenswerten Wohnquartier für die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner weiterentwickelt. Gleichzeitig sollen auch gezielt Angebote für neue Haushalte geschaffen werden.

Wie soll das Bahnhofs- und Korallusviertel in Zukunft aussehen?

Dieser Frage haben sich mehrere Teams aus Architekten und Landschaftsplanern im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Mitte und des Wohnungsunternehmens VONOVIA als größte Vermieterin im Gebiet angenommen. Am 15. Dezember 2021 hat eine Jury aus Fachleuten, Politikern und Bewohnerinnen und Bewohnern entschieden, welche der vielen Ideen in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen.

Der Entwurf von Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus aus Berlin zusammen mit Treibhaus Landschaftsarchitektur aus Hamburg hat die Jury am meisten überzeugt. Mit dem „Boulevard der Nachbarschaften“ zwischen Bahnhofs- und Korallusviertel soll eine neue Lebensader mit Treffpunkten, Läden und attraktiven öffentlichen Plätzen die beiden Quartiere verbinden.

„Das Berliner Büro hat die Entwicklungschancen für das Korallus- und Bahnhofsviertel im Wilhelmsburger Osten klug und anschaulich herausgearbeitet! Mit diesem Konzept können nun die Weichen für neue Wohnungen, für dringend benötigte Spielplätze, für Autos in Quartiersgaragen statt auf Fußwegen und viele weitere wichtige Projekte gestellt werden. Wir freuen uns, die Ideen im Rahmen der RISE-Gebietsentwicklung umzusetzen und das Quartier gemeinsam mit den Akteuren vor Ort neu zu beleben.“, so Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte.

Michael Mathe, Amtsleiter der Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirk Hamburg-Mitte sagte: „Der Entwurf geht sensibel mit den bestehenden Quartiersstrukturen und ihren Nachbarschaften um und setzt an den richtigen Stellen wichtige Impulse durch attraktive Neubauten. Er beinhaltet konkrete umsetzungsfähige Vorschläge zur Attraktivierung des öffentlichen Raumes und ebenso zur Aneignung und Aufwertung der privaten Grün- und Freiflächen und bildet somit eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung in den nächsten Jahren hin zu einem lebenswerten Wohnquartier.“

Neben den bereits geplanten rund 430 Wohnungen im Neuen Korallusviertel sollen weitere etwa 400 dringend benötigte Wohnungen im Gebiet entstehen. Ebenso sollen die im Quartier heute noch störenden parkenden Autos größtenteils in neuen Quartiersgaragen untergebracht werden und Platz machen für Fußgänger, Radfahrer, Nachbarschaftsgärten und Spielplätze. Die bereits begonnene Sanierung der Häuser, Wohnungen und Freiflächen wird fortgesetzt. Zur Erreichung der Hamburger Klimaziele werden Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und Heizungsanlagen erneuert.

Auch die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner wurden von Anfang an mit einbezogen und berücksichtigt. „Es ist toll, dass Bürger*innen des Quartiers durch verschiedenste Beteiligungsmöglichkeiten an dem Werkstattverfahren teilhaben konnten. Der Siegerentwurf ist ein guter Schritt in die Richtung der Bedarfe der Bewohner*innen und somit auch mein Favorit. Besonders liegen mir Sozialprojekte wie der Nachbarschaftsgarten und die Entwirrung der derzeitig problematischen Verkehrslage am Herzen.“ (Tugce Petek Kilictas, Bewohnerin und Mitglied der Jury).

„Ich freue mich, dass der Entwurf mit der stärksten Vision für ein lebendiges Wilhelmsburger Quartier das Rennen gemacht hat. Hier entsteht etwas Großartiges: Mehr Platz für das Leben der Menschen sowie Möglichkeiten, damit sich Gewerbe ansiedeln kann, alles unter Berücksichtigung der Hamburger Klimaziele. Das Werkstattverfahren war genau der richtige Weg, damit die bestmögliche Zukunft für das Quartier unter Beteiligung aller Akteure und der Menschen im Bahnhofs- und Korallusviertel gefunden werden konnte.“, so Anne Werner, Regionalbereichsleiterin Vonovia für die Region Hamburg und Jurymitglied.

 

© Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus / Treibhaus Landschaftsarchitektur

 

Wie geht es mit dem Ergebnis weiter?

Zusammen mit den Architekten und Landschaftsplanern wird der Entwurf gemeinsam mit dem Bezirksamt / Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung nun in 2022 weiter ausgearbeitet und in ein Gesamtkonzept aufgenommen – dem sogenannten Integrierten Entwicklungskonzept. In diesem wird auch festgelegt, wann welche Maßnahme gebaut und wie sie konkret finanziert werden sollen. Mit den ersten Maßnahmen, wie der Gestaltung von Freiflächen im Korallusviertel, soll so schnell wie möglich begonnen werden.

Die Bewohnerinnen und Bewohner und weiteren Akteure aus dem Gebiet können sich selbstverständlich auch weiterhin beteiligten – zum Beispiel in einem Quartiersbeirat, der in diesem Jahr eingesetzt werden soll.

Die Entwürfe der drei Planungsteams können auf der Internetseite des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung unter www.hamburg.de/stadtplanung-mitte angeschaut werden. Sobald es die Situation in der Corona-Pandemie wieder zulässt, soll der Siegerentwurf auch im Stadtteilbüro des Bezirksamtes Hamburg-Mitte in der Thielenstraße 11 ausgestellt werden. Dort können auch Fragen zu dem Entwurf und zu der weiteren Gebietsentwicklung gestellt werden.

Pressemitteilung: Bezirksamt Hamburg-Mitte