20. April 2024

Gründerinnenteam der TU Dortmund entwickelt neue Software für angenehme Raumakustik

Karolina Jagiello, Sarah Kosmann und Johanna Weiland wollen das Start-up „kasaira“ gründen, um Räume besser klingen zu lassen. Auf dem Weg in die Selbstständigkeit werden sie mit einem EXIST-Gründerstipendium gefördert.  Bild: Cynthia Ruf​/​TU Dortmund

Dortmund (pm) – Das Team „kasaira“ der TU Dortmund wird mit einem EXIST-Gründerstipendium gefördert. Ein Jahr lang haben Karolina Jagiello, Sarah Kosmann und Johanna Weiland nun Zeit, ihre Geschäftsidee auszuarbeiten und im Idealfall ein eigenes Start-up zu gründen. Die Wissenschaftlerinnen entwickeln einen innovativen Raumakustikplaner für Architekt*innen. Unterstützt werden sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit von Prof. Wolfgang Willems und dem Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund.

Das Problem, das die Wissenschaftlerinnen mit ihrer Geschäftsidee angehen, ist ein altbekanntes: In einem Raum mit schlechter Akustik ist kein Aufenthalt angenehm – weder im eigenen Wohnzimmer, noch im Geschäft oder im Büro. „Um eine angenehme Akustik zu schaffen, braucht es allerdings mehr als Teppiche und Vorhänge“, weiß Karolina Jagiello (41). Die Bauphysikerin kennt die aufwendigen Berechnungen, die einem Plan für optimale Raumakustik zugrunde liegen und die derzeit noch von Fachplaner*innen durchgeführt werden müssen. Hier setzt das Team mit seiner Idee an: Es entwickelt eine innovative Software, die die professionelle Raumakustikplanung für Architekt*innen und Handwerker*innen automatisiert und vollumfänglich berechnet.

Mit Berechnungen kennt Karolina Jagiello sich aus. Mehrere Jahre hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung der TU Dortmund gearbeitet und vor allem zum Wärmeschutz geforscht. Dieses Wissen kann sie nun auf die Raumakustik anwenden. TU-Professor Wolfgang Willems steht dem Team weiterhin als Berater zu Seite. Mitgründerin ist Sarah Kosmann (36). Die Bauingenieurin hat bereits am Fraunhofer-Institut für Bauphysik gearbeitet und 2018 ihr eigenes Ingenieurbüro gegründet. Kennengelernt haben sich die beiden Gründerinnen über die sozialen Medien – in einer Facebook-Gruppe namens „Frau liebt Bau“. Die dritte im Team ist Johanna Weiland (28). Sie studiert Umweltingenieurwesen in Münster und schreibt im Rahmen des Gründungsjahres ihre Masterarbeit.

„Es stehen so viele innovative Lösungen für eine gute Raumakustik zur Verfügung – zum Beispiel absorbierende Wandmaterialien und Bilder oder raumakustisch wirksame Möbel“, erklärt Sarah Kosmann. „Jetzt gilt es, diese auch effizient einzusetzen. Dabei wird unsere Software helfen.“ Künftig müssen Nutzer*innen nur noch Geometriedaten, Raumausstattung und spezielle Anforderungen eingeben. Dann werden sie Schritt für Schritt durch die Software geleitet und erhalten am Ende einen exakt berechneten Plan für die optimale Raumakustik. Zusätzlich zur Berechnung möchte das Team auch auf akustisch wirksame Materialien verweisen, die sich für den jeweiligen Raum eignen.

 

Pressemitteilung: TU Dortmund