19. April 2024

Gratulation für das 1000. Zertifikat

Erfolgsgeschichte: Komponenten für energieeffizientes Bauen von Null auf 1000

Gregory Godbout (l.) und Chris Chan von der Firma Rangate in den USA freuen sich über das Zertifikat für ihr Holzfenster Big House Wood Windows Operable. Zufällig war es das 1000. Zertifikat, das das Passivhaus Institut ausgestellt hat. © Rangate

Darmstadt (pm) – Über diese Erfolgsgeschichte freuen sich alle, die mit dem energieeffizienten Bauen und Sanieren zu tun haben: Das Passivhaus Institut übergab gerade das 1000. Zertifikat für eine Passivhaus-Komponente. Damit ist die Auswahl an qualitätsgeprüften Bauteilen erfreulich groß, viele Hersteller haben das Potential von Komponenten für energieeffiziente Gebäude erkannt. Beim Bau des weltweit ersten Passivhauses in Darmstadt vor knapp 30 Jahren war das noch ganz anders. Damals mussten die Bauherren eine dreifache Verglasung beim skeptischen Schreiner speziell in Auftrag geben.

Auf dem Postweg sandte das Passivhaus Institut das Zertifikat für den Holzfensterrahmen, eine Plakette für diese tausendste Passivhaus-Komponente sowie einen süßen Gruß aus Darmstadt an die Westküste der USA. Im Bundesstaat Washington nahmen Chris Chan und Gregory Godbout von der Firma Rangate dieses 1000. Zertifikat, das das Passivhaus Institut ausgestellt hat, entgegen. Rangate hat das Holzfenster Big House Wood Windows Operable entwickelt und als Passivhaus-Komponente zertifizieren lassen.

Fit gemacht 

„Das Produkt ist ein klassischer Holzfensterrahmen, den wir gemeinsam mit dem Hersteller durch Dämmstoffeinlagen aus Kork und dem Hochleistungsdämmstoff Aerogel fit gemacht haben für den Passivhaus-Standard“, erklärt Adrian Muskatewitz vom Passivhaus Institut. Muskatewitz betreute die Zertifizierung des Holzfensterrahmens. Er gratulierte der Firma Rangate zum Zertifikat, zusammen mit Prof. Benjamin Krick, dem Leiter der Komponentenzertifizierung.

Transparenter Prozess

Die Firma Rangate lobt das Zertifizierungsprogramm für Passivhaus-Komponenten, das auch die Industrie dazu motiviere, bessere Produkte herzustellen. „Wir freuen uns darüber, in Zusammenarbeit mit dem Passivhaus Institut das Zertifikat für eine Passivhaus-Komponente erhalten zu haben. Das Engagement, uns während des gesamten transparenten Prozesses zur Seite zu stehen, zeigt das Bemühen des Instituts, die Verfügbarkeit von hoch qualitativen Produkten sowie das Bewusstsein darüber zu erhöhen“, erklärt Chris Chan.

Wachsendes Interesse

Das Passivhaus Institut registriert ein wachsendes Interesse deutscher und internationaler Hersteller daran, die Qualität ihrer Produkte für klimafreundliches Bauen prüfen und zertifizieren zu lassen. Mit den zertifizierten Produkten wird der stetig wachsende Markt für energieeffizientes Bauen bedient. „Es ist großartig, dass viele Hersteller gemeinsam mit uns den Weg der Zertifizierung gehen. Das 1000. Zertifikat ist ein deutlicher Beleg dafür. Am Ende stehen qualitätsgeprüfte und thermisch deutlich verbesserte Produkte. Diese machen höchst energieeffiziente Gebäude erst möglich und tragen wesentlich zum Klimaschutz bei“, erläutert Prof. Benjamin Krick. In der Komponentendatenbank des Passivhaus Instituts sind mittlerweile Bauteile aus 25 verschiedenen Kategorien registriert, von Abgasanlagen, Abstandhaltern und Bodenplatten über Fenster, Türen und Rollläden bis zu Wand- und Bausystemen.

Beitrag zum Klimaschutz

Beim Bau des weltweit ersten Passivhauses in Darmstadt 1991 konnten die Bauherren nicht auf heute selbstverständlich erhältliche Produkte zugreifen, es gab damals noch keine Komponenten für energieeffizientes Bauen. Bauherr des Reihenhauskomplexes in Darmstadt war auch Prof. Wolfgang Feist. Der Bauphysiker hatte in den neuzehnhundertachtziger Jahren das Passivhaus-Konzept entwickelt und er setzte mit dem Pilotprojekt die Theorie in die Praxis um. In einem Interview erzählt Feist von den Herausforderungen, die für das energieeffiziente Bauen nötigen Bauteile zu bekommen.

Heute selbstverständlich

Damals mussten die Bauherren eine dreifache Verglasung beim skeptischen Schreiner speziell in Auftrag geben. Und der lehnte prompt die Gewährleistung für das angefragte Fenster mit den drei anstatt der bisher üblichen zwei Scheiben ab. Die Lüftungsanlage für das erste Passivhaus entwickelte Feist mit Kollegen im Labor: Eigenhändig statteten sie damals Lüftungszentralgeräte mit neu entwickelten Gleichstromventilatoren und einer Luftqualitätsregelung aus. Heute ist diese Ausstattung bei einer Lüftungsanlage selbstverständlich.

Pressemitteilung: Passivhaus Institut