28. März 2024

„Gesunde Stadt Bremen“: Forschungscluster untersucht Teilhabe in Quartieren

Bremen (pm) – Wie wird Bremen fit für die gesundheitlichen Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts? Das ist eine der Fragen, die das gemeinsame Forschungscluster der Universität Bremen, der Hochschule Bremen und der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft im Kontext des Integrierten Gesundheitscampus Bremen untersucht. „Gesunde Stadt Bremen: Interprofessionell, digital, nachhaltig“ lautet der Titel des Forschungsvorhabens.

Bremen steht wie viele Städte, in denen es große Unterschiede in den sozialen Lebensverhältnissen gibt, vor Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung und einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung.

Soziale Ungleichheiten führen dazu, dass Angebote der Prävention und Gesundheitsversorgung sehr unterschiedlich von den Menschen wahrgenommen werden können. Große Unterschiede sind dort zu verzeichnen, wo es um ihre Lebenswelten geht: So sind beispielsweise Wohngebiete, in denen überwiegend günstige Wohnungen liegen, stärker von Verkehrslärm betroffen. Bei Krisen, wie der aktuellen Pandemie, sind sie außerdem von höheren Infektionsraten betroffen als andere Wohnlagen.

Forschungscluster im Rahmen des neuen Integrierten Gesundheitscampus Bremen

Unter dem Titel „Gesunde Stadt Bremen: Interprofessionell, digital, nachhaltig“ startet die Universität Bremen jetzt zusammen mit der Hochschule Bremen und der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft ein Forschungscluster im Rahmen des Integrierten Gesundheitscampus Bremen. Der integrierte Gesundheitscampus Bremen wurde von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen in Kooperation mit der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz als Teil der Koalitionsvereinbarungen und des Wissenschaftsplans initiiert und gefördert und konzentriert sich auf die Vernetzung im Wissenschafts- und Gesundheitssektor.

Das Forschungscluster „Gesunde Stadt Bremen“ wird ebenfalls von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen gefördert. Von der Universität Bremen werden Wissenschaftler:innen aus dem Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften, insbesondere aus dem Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) sowie dem Socium – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik beteiligt sein. Aus der Hochschule Bremen werden Wissenschaftler:innen aus der Fakultät Gesellschaftswissenschaften, der Fakultät Architektur, Bau und Umwelt sowie dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft vertreten sein und die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft beteiligt sich mit zwei Professor:innen. Die Laufzeit des Forschungsclusters beträgt vier Jahre.

Studien untersuchen Möglichkeiten für gesundheitliche Chancengleichheit

In inhaltlich eng verzahnten Projekten untersuchen interdisziplinäre Teams aus den beteiligten drei Hochschulen, wie beispielsweise auf der Verwaltungsebene die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche durch ein integriertes kleinräumiges Monitoring gefördert werden kann oder wie digitale Technologien Teilhabe und soziale Integration von Menschen mit Pflegebedarf vor Ort unterstützen können. Weitere Fragen, die beleuchtet werden: Wie können in Quartieren niedrigschwellige Zugänge für die Versorgung werdender Mütter, die Vorbeugung von Erkrankungen bei älteren Menschen und Gesundheitsförderung mit Jugendlichen realisiert werden? Und wie kann die bremische Gesundheitsversorgung für künftige Krisen im Rahmen von Klimawandel und Extremereignissen fit gemacht werden?

„Wir möchten zu einer nachhaltigen, klimagerechten und gesundheitsfördernden Stadtentwicklung beitragen“, sagt Professorin Gabriele Bolte vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen. „Deshalb ist es uns wichtig, dass wir unsere Erkenntnisse gemeinsam mit den Verwaltungen und Akteuren in den Stadtteilen gewinnen und wieder zur Verfügung stellen“, ergänzt Professor Matthias Zündel von der Hochschule Bremen. Dies sei durch die enge Zusammenarbeit der Forschenden mit den Akteur:innen vor Ort und durch den Einbezug der Personen, mit denen und für die Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung in den Stadtteilen geschehen solle, gewährleistet. „Wir brauchen diese engere Zusammenarbeit von Sozial- und Gesundheitsfachkräften vor Ort, aber auch zwischen den Verwaltungen in Bremen und Bremerhaven“, betont Professorin Johanne Pundt der APOLLON Hochschule. In diesem Forschungscluster vernetzen sich erstmalig Wissenschaftler:innen der drei bremischen Hochschulen

 

Pressemitteilung: APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH