9. Mai 2024

Förderpreis des Deutschen Stahlbaus 2024: Nachwuchs mit Bestleistungen

Düsseldorf (pm) – Alle zwei Jahre lobt bauforumstahl e.V. den Förderpreis des Deutschen Stahlbaues aus. So auch 2023. Von den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wurden am Ende drei ausgezeichnet. Die Nachwuchswissenschaftler des Stahl-, Metall- und Verbundbaus und ihre eingereichten Arbeiten wurden im Rahmen des 24. DASt-Kolloquiums an der Technischen Universität am 5. und 6. März 2024 ausgezeichnet.

Talente im Wettbewerb

Der Förderpreis des Deutschen Stahlbaues in Verbindung mit dem DASt-Forschungspreis (Deutscher Ausschuss für Stahlbau), der sich auf wissenschaftliche Arbeiten konzentriert, wird seit 1974 alle zwei Jahre verliehen. Er ist einer der angesehensten Nachwuchswettbewerbe der Baubranche. Der Förderpreis setzt in Forschung und Lehre Zeichen für zukunftsfähige Bauweisen mit Stahl. Mit dem Wettbewerb bietet bauforumstahl e.V. Studenten der Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen eine wichtige Plattform, ihre Fähigkeiten, Ideen und Visionen der Fachöffentlichkeit vorzustellen.
Die Jury bewertet Entwürfe und Studienarbeiten aus dem Hoch- und Brückenbau, dem Baubetrieb und der Forschung. Sie achtet dabei auf Gestaltung, städtebauliche Einbindung, Konstruktion, Innovation, Nachhaltigkeit und Praxistauglichkeit.

Aus seriell wird individuell – lokale Verstärkung von Standard I-Profilen mittels WAAM-Technologie

Linus Schmitz hat – betreut durch Univ.-Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft und Dipl.-Ing. Christoph Müller – im Rahmen einer Semesterarbeit an der Technischen Universität Braunschweig zwei Ausarbeitungen für ressourcenbewusstes, materialökonomisches Bauen vorgelegt, die auf überzeugende Weise Ökologie, Ökonomie, Ingenieurkunst und Gestaltung verbinden. Damit erreichte Linus Schmitz den 1. Platz.

In der Laudatio heißt es: „Die Arbeit stellt eine Technik zur partiellen Verstärkbarkeit standardisierter Stahlprofile nach individuellen Lastfallsituationen vor. Diese Möglichkeit einer „Personifizierung“ genormter Profilreihen mit lagenweisen Materialverstärkungen nach den Hauptspannungslinien der Momentenverläufe bietet insbesondere dem an gestalterischer Qualität, aber auch dem an Materialeffizienz interessierten Entwerfer bzw. Konstrukteur neue Möglichkeiten der Detailausbildung. Ein im Grundsatz geringerer Materialeinsatz geht hierbei einher mit der Anmut des filigraneren Tragwerks und der Lesbarkeit des Kraftflusses in den Fügepunkten…“

Die zweite Arbeit setzt sich intensiv mit den Prozessparametern des Auftragsschweißens auseinander. Diese werden hinsichtlich Schweißverzug und Schweißnahtfehlern im Rahmen einer systematischen Vorgehensweise optimiert. Die Arbeit baut auf Demonstratoren auf und legt erste Grundlagen zum Ersatz von Beulsteifen und zu Verstärkungen von Biegeträgern aus herkömmlichen Walzprofilen mittels Wire-Arc-Additive-Manufacturing (WAAM), ein Verfahren, das von Prof. Dr.-Ing. Jörg Lange (Institut für Stahlbau und Werkstoffmechanik an der TU Darmstadt) schon 2018 in seinem Vortrag beim Stahlbautag in Duisburg vorgestellt und erstmals 2020 von ihm sowie von T. Feucht, M. Erven, B. Waldschmitt, M. Oechsner, M. Klein sowie a.-K- Schudlich unter dem Titel „3D-Druck im Stahlbau – additive Fertigung von Details, Verbindungen und Bauteilen“ veröffentlicht wurde.

Der Laudator weiter: „Die Präsentation der beiden Pläne ist visuell sehr ansprechend, der Erläuterungstext ist didaktisch gut strukturiert. Der vom Verfasser mit großer Sorgfalt gewählte „Auftritt“ flankiert hierdurch einen insgesamt hervorragenden Beitrag, der durch das Preisgericht insbesondere ob des Aufzeigens zukünftiger Möglichkeiten des Stahlbaus einstimmig mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.“

Quelle: bauforumstahl e.V.