16. April 2024

Erweiterung Kunsthaus Zürich fertiggestellt

Kunsthaus Zürich by David Chipperfield Architects Photo: © Noshe

Berlin (pm) – Nach zwölf Jahren Planungs- und Bauzeit ist die Erweiterung des Museums Kunsthaus Zürich fertiggestellt. Am 11. Dezember 2020 wurden die Schlüssel in einem virtuellen Festakt an den Nutzer übergeben. Im Oktober 2021 wird das Haus eröffnet.

Der von David Chipperfield Architects Berlin konzipierte Erweiterungsbau ergänzt das bestehende Kunsthaus Zürich um ein weiteres, freistehendes Museumsgebäude. Die Institution wird damit zum größten Kunstmuseum der Schweiz.

Der Erweiterungsbau liegt an der nördlichen Seite des Heimplatzes, dem Bestand gegenüber. Mit seinem klaren Volumen definiert er den Platz an seiner vierten Seite neu. Der Heimplatz mit seinem urbanen Charakter liegt im Süden des neues Baus, im Norden schließt sich der ‚Garten der Kunst‘ als offener und durchlässiger Naturraum an. Eine weitläufige öffentliche Eingangshalle verbindet diese beiden neuen Stadträume miteinander. Unter dem Heimplatz verläuft eine Besucherpassage, die das neue Gebäude an das bestehende Kunsthaus anschließt.

Auf Erdgeschossebene ordnen sich um die zentrale Eingangshalle herum alle öffentlichen Funktionen wie Café / Bar, Festsaal, Museumsshop und Museumspädagogik an. Die beiden Obergeschosse sind der Kunst vorbehalten. Unterschiedlich große Ausstellungssäle stellen mit ihrer zurückhaltenden Materialität und viel Tageslicht das unmittelbare Kunsterlebnis ins Zentrum des Museumsbesuchs.

Der architektonische Ausdruck orientiert sich am Vorbild traditioneller Natursteinfassaden, wie sie am bestehenden Kunsthaus und in vielen bedeutenden öffentlichen Gebäuden Zürichs vorzufinden sind. Mittels schlanker und regelmäßig angeordneter Lisenen aus lokalem Kalkstein mit gesägten Oberflächen, verknüpft der Neubau Tradition und Innovation und bettet das Gebäude zeitgemäß in seinen städtischen und kulturellen Kontext ein.

David Chipperfield über das Projekt: „Die Erweiterung des Museums Kunsthaus Zürich vereint die wesentlichen Anliegen an die Gestaltung eines Museums mit der Verantwortung, die dem Projekt im urbanen Kontext und in der Beziehung zum bestehenden Museum zukommt. Von Beginn an war es uns wichtig, das Museum mit den baulichen Qualitäten auszustatten, die den Museumsbesuch zu einer angenehmen Erfahrung machen, und gleichzeitig dem öffentlichen Charakter des Gebäudes und der Institution Rechnung tragen. Wir hoffen, dass die Qualität der Architektur, ihre Umsetzung in Raum, Form und Material, sicherstellt, dass die Erweiterung, genau wie der Bau von Karl Moser, zu einem integralen Bestandteil der baulichen, sozialen und kulturellen Infrastruktur der Stadt Zürich wird.“

Christoph Felger, Partner und Design Director bei David Chipperfield Architects Berlin, sagt: “Unsere Vision für das neue Kunsthaus Zürich war die Schaffung eines einladenden
öffentlichen Ortes, an dem Kunst auf vielfältige Weise von jedem erlebt werden kann –
anstatt eines exklusiven Kunsttempels.”

Jan Parth, Projektleiter, sagt: „Wie wir Materialien ausgewählt und eingesetzt haben, folgt der übergeordneten Idee,die tragende Struktur des Gebäudes sichtbar und dadurch spürbar zu lassen. Den Sichtbeton haben wir um nur wenige Materialien ergänzt, die diesen be-kleiden und nicht ver-kleiden: Marmor, Messing und Holz. Bei der Umsetzung konnten wir uns auf das Schweizer Handwerk stützen, das sich auf eine lange Tradition berufen kann und gleichzeitig stetig neue Entwicklungen vorantreibt.“

Pressemitteilung: David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH