Aachen (pm) – Kann man schon im Studium ein Bauwerk aus Holz selbstständig planen, konstruieren und zusammenbauen? Ja, an der FH Aachen geht das. Bereits zum zehnten Mal zeigten Studierende des Bachelorstudiengangs Holzingenieurwesen im Rahmen ihres Semesterprojekts, wie kreative Holzbauten aussehen können. Bei der Abschlusspräsentation bewertete eine Jury die Ergebnisse der Projektarbeit und kürte die Gewinnerinnen und Gewinner. Organisiert wurde die Veranstaltung von den drei Holzbauprofessoren des Fachbereichs Bauingenieurwesen, Prof. Dr. Wilfried Moorkamp, Prof. Dr. Leif A. Peterson und Prof. Dr. Thomas Uibel.
Die Aufgabenstellung forderte in diesem Jahr von den Studierenden die Entwicklung, Konstruktion und Ausführung einer Wanderhütte unter dem Arbeitstitel „Simmerather Wander- und Schutzhütte“. Zwei Teams traten gegeneinander an. Sie gestalteten jeweils eine innovative Hütte, die barrierefrei ist und Schutz vor Regen und Zugluft bietet. Außerdem wurden ausschließlich heimische Hölzer verwendet. Die Teams präsentierten ihre Ergebnisse erstmals im Bildungszentrum BGZ Simmerath der Handwerkskammer Aachen.
Bei der Bewertung der beiden Arbeiten musste die Jury eine ganze Reihe von Punkten beachten. Neben der Einhaltung der Vorgaben bezüglich der Außenmaße und Höhe wurden zum Beispiel auch die Tragwerksplanung, der konstruktive Holzschutz und die Konzeption von Bauteilvorfertigung, Transport und Montage bewertet. „Die Studierenden haben ein konkretes Projekt komplett selbstständig erarbeitet. Durch die Arbeit in den verschiedenen Disziplinen können sie bei späteren Projekten viel sensibler mit Architekt:innen und Designer:innen zusammenarbeiten. Diese Soft Skills sind unglaublich wertvoll“, erklärte Prof. Peterson. Prof. Dr. Christof Schelthoff, Prorektor für Strategische Planung, Finanzierung und Steuerung der FH Aachen, sagte den Studierenden beider Teams eine rosige Zukunft voraus. „Nachhaltigkeit ist ein sehr wichtiges Thema, das uns als FH Aachen sehr am Herzen liegt. Und Sie arbeiten mit Holz, einem der nachhaltigsten Rohstoffe. Das fördern wir natürlich sehr gerne. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft.“ Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Simmerath, Helmut Kaulard, lobte die Verbindung zwischen der Handwerkskammer Aachen, dem BGZ und der FH Aachen. Marco Theissen, Leiter des BGZ Simmerath und Fachbereichsleiter Eifelcampus, wünscht sich sogar eine Fortführung der Partnerschaft mit der FH Aachen: „Wir würden uns freuen, wenn wir dieses Projekt auch in Zukunft weiterhin gemeinsam durchführen können“. Alle drei waren Mitglieder der insgesamt neunköpfigen Jury.
Bei der Verkündung der Platzierungen betonte Prof. Schelthoff, dass beide Konzepte den Sieg verdient gehabt hätten: „Es war ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie können sich alle als Siegerinnen und Sieger fühlen.“ Den hölzernen Wanderpokal für den Sieg beim Wettbewerb erhielten die Studierenden Christoph Bernal Barella, Andreas Daumen, Marie-Kristin Engel, Lukas Fischer, Louis Holtkamp, Grace Christelle Kenmogne Kankeu, Johannes Sandkühler, Timo van Lier, Nils Wiesemes und Mats Hendrik Wolf. Das Team feierte den Sieg nach der Verkündung ausgelassen. „Die Arbeit hat sich gelohnt. Wir sind alle einfach nur glücklich und zufrieden“, sagte Teamsprecher Niels Wiesemes. Nun soll noch ein Verein in Simmerath gefunden werden, der die Hütte aufstellen und vollenden lassen möchte. Vom ersten Entwurf bis zur fertigen Wanderhütte in den Simmerather Wäldern. Ein weiteres Beispiel für gelebte Praxisnähe und Nachhaltigkeit an der FH Aachen.
Pressemitteilung: FH Aachen