20. April 2024

Energiekosten treiben Baupreise auf Rekordniveau

Baubetriebe ächzen unter hohen Dieselkosten

Stuttgart (pm) – Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden massiv gestiegenen Energiekosten treiben auch die Preise auf dem Bau auf Rekordniveau. So waren die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im März 2022 um 30,9 % höher als im Vorjahresmonat. Dies ist der höchste Preisanstieg innerhalb eines Jahres seit 1949. Größter Kostentreiber sind dabei die Erdgaspreise, die im vergangenen Monat um 144,8 % über dem Niveau des Vorjahres lagen. Der Erzeugerpreis für Dieselkraftstoff ist im gleichen Zeitraum um 65,8 % gestiegen.

„Für unsere Baufirmen ist die Kostenexplosion vor allem beim Diesel besonders hart, denn fast die Hälfte der benötigten Energie für Baugeräte und Baufahrzeuge entfällt auf Dieselkraftstoff“, erklärt Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Auch der Preis für Baustahl bereitet der Branche extreme Sorgen. Er ist in den letzten zwölf Monaten um 60,4 % nach oben geschnellt. Allein zwischen Februar und März 2022 betrug der Anstieg 19,3 %.

Angesichts dieser massiven Probleme relativieren sich auch die eigentlich positiven aktuellen Februarzahlen für die Baubranche im Südwesten. Demnach stieg der Umsatz im baden-württembergischen Bauhauptgewerbe im zweiten Monat dieses Jahres zwar um 8,8 %, die Auftragseingänge nahmen sogar um 18,3 % zu. „Doch was nützen gut gefüllte Auftragsbücher, wenn es Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien gibt und unsere Betriebe von der Kostenlawine förmlich erdrückt werden“, beklagt Möller die aktuelle Lage. Ein Ende der Preisspirale sieht er auch für die kommenden Monate nicht. Der Wohnungsbau werde dies am deutlichsten zu spüren bekommen.

Pressemitteilung: Bauwirtschaft Baden-Württemberg