Gülzow-Prüzen (pm) – Serielle Sanierungsverfahren im großen Stil eröffnen neue Möglichkeiten für Wohnungswirtschaft und Kommunen, den Gebäudebestand energetisch auf die bis 2045 geforderten Standards zu bringen. Ein Online-Seminar der FNR stellt aktuelle Praxisbeispiele aus dem kommunalen Wohnungsbau vor.
Städte und Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen: Es besteht die dringende Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig nachhaltig zu bauen. Zusätzlich müssen unzählige Bestandsgebäude, Schulen und Verwaltungseinrichtungen saniert und teilweise erweitert werden. Dabei gilt es, Ziele wie Energieeffizienz, geringen Flächenverbrauch, Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Ressourcenschonung bei gestiegenen Baukosten und einer komplexen Finanzierungs- und Förderlandschaft in Einklang zu bringen. Neue serielle Sanierungsverfahren, mit Holz und anderen klimafreundlichen Materialien, bieten hier maßgeschneiderte Lösungen.

Digitalisierung und Vorfertigung: Prinzipien des Holzbaus sorgen für kurze Bauzeiten vor Ort
Das Prinzip der seriellen Sanierung setzt auf digitale Planung, Vorfertigung und standardisierte Prozesse – Verfahren, die im modernen Holzbau zum Tragen kommen. Mit 3D-Laserscanner und Drohne wird das Gebäude vermessen; die Sanierung wird mithilfe von Building Information Modeling (BIM) am digitalen Zwilling des Gebäudes detailliert geplant. Basierend auf diesen digitalen Plänen entstehen in industrieller Vorfertigung passgenaue, hochdämmende Fassadenelemente – etwa in Holzständerbauweise und samt Fenstern – sowie effektiv gedämmte Dachmodule, die zeitsparend auf die Bestandsimmobilie montiert werden. Erneuerbare Energielösungen lassen sich kombinieren und integrieren.
Mit seriellen Sanierungsverfahren können Häuser innerhalb weniger Wochen auf einen klimaneutralen Standard gebracht werden. So werden z. B. Schulen in den großen Ferien saniert, ohne dass der Schulbetrieb dafür unterbrochen werden muss. Auf diese Weise lassen sich ganze Wohnquartiere im Rekordtempo energetisch auf Vordermann bringen – idealer Weise im bewohnten Zustand.
Kostenfreies Online-Seminar am 6. Juni
Das Interesse bei Wohnungsunternehmen und Kommunen wächst. Im aktuellen Seminar ihrer Veranstaltungsreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ stellt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) deshalb am 06. Juni 2024 die serielle Sanierung mit Holz im öffentlichen Wohnungsbau vor. In zwei Fachvorträgen wird das serielle Sanieren in kommunalen Wohnungsunternehmen anhand von Praxisbeispielen greifbar.
Informationen und Anmeldemöglichkeit für das Seminar „Serielle Sanierung im öffentlichen Wohnungsbau in Holz“ gibt es hier:
• Programm: https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/programm/serielle-sanierung-wohnungsbau-in-holz
• Anmeldung: https://veranstaltungen.fnr.de/holzbau/anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmer erhalten im Anschluss ein personalisiertes Teilnahmezertifikat.

Hintergrund:
Um dem enormen Informationsbedarf zum Thema klimafreundliches Bauen und Sanieren mit Holz und nachwachsenden Rohstoffen zu begegnen, bietet die FNR im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und zusammen mit der Charta für Holz sowie den kommunalen Spitzenverbänden seit 2021 die Online- Seminarreihe „Auf Zukunftskurs: Öffentliches Bauen mit Holz“ an. Sie richtete sich an Mitarbeitende in Stadtämtern, kommunalen Bau-Betrieben, Vergabestellen, Klimaschutzbeauftragte aus Kommunen, Behörden, öffentlichen Einrichtungen sowie an Architekten und Ingenieure, die Bauvorhaben mit Nachhaltigkeitsanforderungen für öffentliche und private Auftraggeber planen und überwachen.
Weitere Seminar-Termine 2024:
• 08. Oktober 2024: „Kommunale Funktionsgebäude in Holz – klimabewusstes und ressourcenschonendes Bauen“
• 05. Dezember 2024: „Neubau von Hortgebäuden mit Stroh und Holz“
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.