28. März 2024

Ein Quantensprung in der Notrufannahme – Grundsteinlegung für Hamburgs neue Rettungsleitstelle

Foto: SUPERGELB ARCHITEKTEN.Visualisierung mokastudio
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Hamburg (pm) – Es ist das wohl größte Infrastrukturprojekt im Bereich der Inneren Sicherheit in Hamburg: Bis 2025 werden die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr umfassend erneuert. Die Kommunikation zwischen den akut Hilfe Suchenden und den Einsatzkräften wird sich damit entscheidend verändern.

Sie ist die zentrale Einrichtung der operativen Einsatzsteuerung bei Polizei und Feuerwehr: In den Einsatzleitstellen werden alle Notrufe der Stadt entgegengenommen, Einsätze gesteuert und die Kräfte entsprechend alarmiert und koordiniert. Jedes Einsatzfahrzeug, das mit Blaulicht in Hamburg unterwegs ist, wird von hier gesteuert. Die Leitstellen sind für die Einsatzbewältigung und damit für die Sicherheit in Hamburg von herausragender Bedeutung. Seit 2017 laufen daher entsprechende Pläne des Senats, die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr im Rahmen des Projekts PERLE umfassend zu erneuern und mit modernster Kommunikationstechnik zukunftsfähig auszustatten.

An diesem Mittwoch erfolgte im Beisein von Innensenator Andy Grote, dem Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, Dr. Christian Schwarz, und Sprinkenhof-Geschäftsführer Martin Görge die Grundsteinlegung für die erste der beiden neuen Leitstellen: An der Eiffestraße entsteht auf 11.500 Quadratmetern Baugrundstücksfläche eine neue und hochmoderne Rettungsleitstelle für die Feuerwehr Hamburg. Neben der operativen Einsatzabteilung umfasst die integrierte Rettungsleitstelle zukünftig auch den operativ-taktischen Stab der Feuerwehr, sowie das Führungs- und Lagezentrum der Stadt.

Die städtische Sprinkenhof GmbH übernimmt den Neubau des fünfstöckigen Gebäudes mit Klinkerfassade nach dem Entwurf von SUPERGELB Architekten im Industriegebiet Hamburg Hamm. Die Realisierung soll voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein und wird rund 100 Millionen Euro kosten.

Das System, das in den neuen Leitstellen zukünftig zum Einsatz kommen soll, bedeutet einen Quantensprung in der Notrufannahme: Notrufe können dann zukünftig nicht mehr nur telefonisch, sondern auch über Smartphone-basierte Apps oder Messenger-Dienste abgesetzt werden. So wird es in Zukunft möglich sein, auch Bild- und Videodateien in Echtzeit zu übermitteln. Mögliche Schwierigkeiten bei der Lokalisierung von Hilfesuchenden können mittels digitaler Standortübermittlung ebenfalls überwunden werden. Derzeit läuft bereits die Aktualisierung des bestehenden Einsatzleitsystems, das nach Vereinbarungen mit dem Hersteller bis zur Fertigstellung der neuen Leitstellen an der Eiffestraße und auf dem Gelände der Polizei in Alsterdorf bis zum Jahr 2025 weiter betrieben werden wird.

Innensenator Andy Grote: „Jeder Einsatz beginnt mit einem Notruf. Die Einsatzleitstellen von Polizei und Feuerwehr sind die Herzkammer der Einsatzsteuerung, hier entscheidet sich, wie zielgerichtet und schnell den Menschen in unserer Stadt geholfen werden kann. Mit der Erneuerung der beiden Leitstellen und einem nie dagewesenen Investitionsvolumen heben wir die Sicherheitsinfrastruktur unserer Stadt auf ein völlig neues Niveau und machen noch einmal deutlich, welchen Stellenwert die Stärkung von Polizei und Feuerwehr für uns als Senat hat. Wir brauchen auch zukünftig leistungsfähige Sicherheitsbehörden, die den Herausforderungen einer wachsenden Stadt wirkungsvoll begegnen.“

Dr. Christian Schwarz, Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg: „Mit dem Bau dieser hochmodernen Leitstelle stellen wir die Weichen für die Zukunftsfähigkeit der Feuerwehr in einer wachsenden Metropole, auch vor dem Hintergrund aller bestehenden Megatrends wie Digitalisierung, demografischer Wandel und Globalisierung. Damit werden der Rettungsleitstelle und dem Einsatzdienst völlig neue Möglichkeiten eröffnet, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen einer modernen Großstadt und einem veränderten Kommunikationsverhalten der Bevölkerung gerecht zu werden.“

Martin Görge, Geschäftsführung Sprinkenhof GmbH: „Als Teil der kritischen Infrastruktur, ist die Rettungsleitstelle von essentieller Bedeutung für die Stadt Hamburg. Umso wichtiger ist es hier auch in Zukunft den neuesten Stand der Technik, einen besonderen Gebäudeschutz sowie moderne und perfekt auf die Nutzung abgestimmte Räumlichkeiten zu bieten. Wir freuen uns, mit der heutigen Grundsteinlegung einen bedeutenden Meilenstein für die Bauarbeiten der neuen Rettungsleitstelle zu legen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und wünschen einen erfolgreichen und unfallfreien Bauverlauf.“

Pressemitteilung: Behörde für Inneres und Sport