6. Mai 2024

Ein Haus für heute und morgen: Das Unionhilfswerk Berlin bezieht seinen Neubau

Unionhilfswerk Berlin
(c) Ulrich Schwarz

Berlin (pm) – Der Sozialträger Unionhilfswerk Berlin wünschte einen unprätentiösen, aber kraftvollen Neubau – mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit. Das Berliner Büro von Baumschlager Eberle Architekten schuf ein Haus von schlichter Eleganz und klarer Ordnung, das sich in seine Umgebung einfügt, hohe Aufenthaltsqualität mit modernen Arbeitsbedingungen verbindet und schonend mit Ressourcen umgeht. Ein Gebäude, ganz im Sinn des Selbstverständnisses der Stiftung.

 

Unionhilfswerk Berlin
(c) Ulrich Schwarz

Nachhaltigkeit hat hier viele Aspekte

Für Baumschlager Eberle Architekten umfasst Nachhaltigkeit über Energiefragen hinaus stets auch kulturelle und materielle, soziale und ökonomische Themen. Konkret: Bei der Energiebilanz eines Gebäudes zählen nicht nur Energieverbrauch und CO2-Ausstoß, Dämmung und Haustechnik – vielmehr wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick genommen: seine Nutzbarkeit und Akzeptanz über Generationen hinweg, sein Umgang mit Ressourcen und Materialien, seine städtebauliche und ästhetische Qualität bis hin zu den Lebenszykluskosten. 100 bis 200 Jahre sollte der Beitrag eines Gebäudes zum öffentlichen Raum betragen – so der Anspruch von Baumschlager Eberle Architekten.

 

Unionhilfswerk Berlin
(c) Ulrich Schwarz

 

Ästhetische und städtebauliche Nachhaltigkeit

Der Neubau des Unionhilfswerks überzeugt durch seine kraftvolle Lochfassade sowie die klare Ordnung. Stehende Fensterformate, vierseitig umlaufende Faschen und tiefe Laibungen prägen das äußere Erscheinungsbild. Der eingeschnittene Eingangsbereich und die Terrasse im obersten Geschoss gliedern das Volumen und erhöhen die Plastizität des Gebäudes.

In einem städtebaulich heterogenen Umfeld – auf dem ehemaligen Brauereigelände und gegenüber dem historischen Flughafen Tempelhof – schafft das neue Gebäude mit seinem einfachen und kompakten Volumen Ruhe. Es schließt an die Kammstruktur des zum Unionhilfswerk gehörenden Pflegewohnheims an und bietet mit der geschlossenen Brandwand im Osten die Voraussetzung zum direkten Anbau. Der Unterschnitt im Erdgeschoss betont den Zugang des Gebäudes und öffnet sich, zusammen mit der Terrasse im obersten Geschoss, hin zum Mehringdamm. Die Tiefe von 20 m maximiert die Geschossflächen, ohne dem dahinter liegenden Pflegeheim das Licht zu nehmen. In der Traufhöhe orientiert sich der Bau an der denkmalgeschützten Anlage des Tempelhofer Flughafens.

Unionhilfswerk Berlin
Unionhilfswerk Berlin von Baumschlager Eberle Architekten

Ein zentraler und inklusiver Ort der Begegnung

Soziale Nachhaltigkeit entsteht durch die barrierefreie Zugänglichkeit eines Gebäudes sowie die Förderung von Integration, Austausch und Kommunikation: Ein alle Ebenen verbindender Lichthof mit geschossweise versetzten Öffnungen bildet das Zentrum des Gebäudes. Es schafft eine visuelle Verbindung der Mitarbeitenden auch über die ‚Arbeitsebene‘ hinaus. Durch die Positionierung des Hauses sind zwei kleine Außenräume entstanden: als erweiterte Außenzone für den Konferenzbereich und als Gemeinschaftsgarten zwischen Pflegeheim und Verwaltungsgebäude. Der Haupteingang wird durch einen sich aufweitenden Unterschnitt in der Fassade markiert.

Energieeffizienz und angenehmes Raumklima

Ziel des Energiekonzeptes ist es, bei größtmöglicher Behaglichkeit und besten Raumkonditionen einen Gesamtprimärenergiebedarf pro qm Nutzfläche von 100 kWh jährlich nicht zu überschreiten. Dank seiner kompakten Form und der monolithischen Mauerwerksfassade ist das Gebäude sehr energieeffizient. Die hohe Speicherwirkung sorgt dafür, dass nur an wenigen Tagen des Jahres temperiert werden muss. Die Wärmerzeugung erfolgt über eine reversible Wärmepumpe (Heiz- und Kühlfunktion) in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage.

„Es ist ein Haus entstanden, das die Haltung der Stiftung verkörpert und sichtbar macht. Zudem verstärkt die Stiftung ihre Präsenz im Bezirk und setzt durch die Architektur einen städtebaulichen Akzent.“, so Prof. Gerd Jäger, Mitbegründer Baumschlager Eberle Architekten, Berlin

Unionhilfswerk Berlin
(c) Ulrich Schwarz

Pressemitteilung: Baumschlager Eberle Architekten, Berlin