12. Juli 2025

Ein Häuschen im Grünen und gute Infrastruktur: So würden die Deutschen am liebsten wohnen

Hamburg (pm) – Der neue Ipsos Housing Monitor 2025, der von Ipsos, einem der weltweit führenden Markt- und Meinungsforschungsunternehmen, durchgeführt wurde, hat die Wahrnehmung der Menschen in Bezug auf ihre Wohnsituation und Wohnwünsche in 30 Ländern weltweit untersucht – und bietet damit jetzt aktuelle Erkenntnisse zur Lage in Deutschland.

Preis-Leistung und gute Infrastruktur: Das zählt für die Deutschen beim Immobilienkauf

Beim Immobilienkauf ist für die große Mehrheit der Bundesbürger (59 %) das Preis-Leistungs-Verhältnis das wichtigste Kriterium. Es folgen die gute lokale Infrastruktur (36 %), die Lage (34 %), der Außenbereich mit Garten oder Balkon (34 %) und eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (30 %). Die Nähe zum Arbeitsplatz (14 %) oder zu guten Schulen (7%) spielen eher eine nachgeordnete Rolle, ebenso wie eine schöne Aussicht (5 %).

Hohe Wohnzufriedenheit – aber horrende Mieten eine Herausforderung

Die Mehrheit der Deutschen (63 %) ist mit ihrer Wohnsituation zufrieden, jeder fünfte Bundesbürger (19 %) ist es nicht. Als größte Herausforderung auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland werden dabei die hohen Mieten (65 %) betrachtet – das ist im internationalen Vergleich Weltspitze (globaler Durchschnitt: 43 %). Hohe Immobilienpreise werden von jedem dritten Bundesbürger (31 %) als Herausforderung gesehen. Die beliebteste Wohnform in Deutschland ist nach wie vor das „Häuschen auf dem
Lande“. 29 Prozent der Deutschen leben am liebsten im ländlichen Raum, dahinter folgen die Stadtwohnung (19 %) und das Haus im Vorort (18 %).

Wohnen ist ein politisch vernachlässigtes Thema in Deutschland

71 Prozent der Deutschen finden, dass man dem Thema Wohnen mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Lediglich 15 Prozent denken, dass sich das Land beim Thema Wohnen auf dem richtigen Weg befindet. Eine Mehrheit von 59 Prozent ist der Auffassung, dass die Bundesregierung viel zur Lösung der Wohnungsprobleme beitragen könnte. So halten 61 Prozent der Deutschen einen systematischen Wohnungsbau für ein geeignetes Mittel, um Wohnen bezahlbarer zu machen. Zugleich gehen vier von fünf Bundesbürgern (81 %) nicht davon aus, dass ausreichend bezahlbarer Wohnraum in den nächsten Jahren geschaffen wird, und nur 15 Prozent meinen, dass genügend bezahlbarer Wohnraum zum Kauf oder Miete in ihrer Region vorhanden ist.

Wohnen als Zukunftsthema: Die Chancen auf Eigentum sinken gefühlt

72 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass es für künftige Generationen trotz harter Arbeit und guter Jobs schwieriger werden wird, sich eine angemessene Wohnung zur Miete oder zum Kauf leisten zu können. 47 Prozent der Bundesbürger sind überzeugt, dass sie es bereits schwerer haben als ihre Elterngeneration; besonders stark ausgeprägt ist dies bei den unter 35-Jährigen (75 %). Die Miete oder Hypothek heute oder in den kommenden 12 Monaten nicht bewältigen zu können – darum sorgt sich derzeit mehr als ein Viertel der Deutschen (27 % bzw. 28 %).

Mehrheit der Deutschen strebt nach den eigenen vier Wänden

70 Prozent der Deutschen halten Wohneigentum in Deutschland generell für erstrebenswert. Die eigenen vier Wände bleiben also für viele Deutsche ein Traum, oft aber ein ferner: Etwa die Hälfte der Mieter (48 %) würde gerne Wohneigentum besitzen, 70 Prozent der befragten Mieter gehen aber davon aus, dass dies für sie unerschwinglich bleibt. Dass ein eigenes Zuhause sogar ein Grundrecht sein sollte, davon sind mehr als zwei Drittel der Deutschen überzeugt (69 %).

Methode

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie »Ipsos Housing Monitor 2025«. Für die Online-Umfrage wurden zwischen dem 22. November und dem 06. Dezember 2024 insgesamt 22.279 Personen aus 30 Ländern über das Ipsos Online Panel-System interviewt. In Deutschland waren die Befragten zwischen 16 und 74 Jahre alt, die Stichprobe umfasste rund 1.000 Personen.

In 17 der 30 untersuchten Länder ist die Internetdurchdringung so hoch, dass die Stichproben als repräsentativ für die Gesamtbevölkerung in den untersuchten Altersgruppen angesehen werden können, darunter auch Deutschland. Die restlichen 13 Länder weisen eine geringere Internetdurchdringung auf. Die Stichprobe aus diesen Ländern ist städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Gesamtbevölkerung und kann als repräsentativ für die Ansichten der stärker „vernetzten“ Bevölkerung angesehen werden.

Die Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Landes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den jüngsten Volkszählungsdaten bestmöglich widerspiegelt.

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Quelle: Ipsos GmbH