26. April 2024

Effizienzpreis Bauen und Modernisieren Landeswettbewerb Baden-Württemberg 2022

Stuttgart (pm) – Umwelt- und Energiestaatssekretär Andre Baumann hat am 8. Dezember 2022 in Stuttgart die Preisträgerinnen und Preisträger des Landeswettbewerbs „Effizienzpreis Bauen und Modernisieren 2022“ ausgezeichnet. Der Preis, der in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben wurde, ist mit einem Preisgeld von insgesamt 102.000 Euro dotiert.

Neubau- und Bestandgebäude energieeffizient und kostengünstig

„Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine müssen wir schmerzlich erfahren, wie Energieträger als Druckmittel eingesetzt werden. Auch mit weitreichenden Folgen für uns: Brenn- und Rohstoffmangel führen zu hohen Strom- und Wärmekosten, die unsere Wirtschaft belasten und für Menschen mit schmalem Geldbeutel oft kaum mehr stemmbar sind. Eine sichere, bezahlbare, breit aufgestellte und gleichzeitig klimafreundliche Energieversorgung ist daher wichtiger denn je“, sagte Staatssekretär Baumann in seiner Laudatio.

Angesichts der von Russland eingestellten Gaslieferung sei insbesondere die Wärmeversorgung in den Fokus der breiten Bevölkerung gerückt. „Es ist daher oberstes Gebot, dass wir bei der Wärmewende vorankommen. Das heißt, wir brauchen in Zukunft Gebäude, die so energieeffizient sind, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Und sie müssen so klimafreundlich sein, dass diese Energie aus erneuerbaren Quellen oder aus Abwärme anderer Objekte stammt“, ergänzte Baumann.

Prämierte Projekte als Vorbilder für Bauherrinnen und Bauherren

Die zwölf Projekte, die heute einen Preis erhalten, seien auf diesem Weg wichtige Vorreiter: „Sie zeigen, dass es möglich ist, Gebäude besonders energieeffizient zu bauen und zu modernisieren – und das bei verhältnismäßigen Kosten.“ Nun sei es besonders wichtig, dass diesen Beispielen so viele Bauherrinnen und Bauherren wie möglich folgen, so der Staatssekretär.

 

– Preisträgerinnen und Preisträger –

Kategorie Neubau Mehrfamilienhaus/Geschosswohnungsbau

Prämierungsstufe GOLD: Haus 11, Reutlingen
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 14 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/(m2a))
• Transmissionswärmeverlust: 0,227 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
(W/(m2K))
• Baukosten: 1.614 Euro pro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Ein Haus für alle Lebenslagen
Das einseitig angebaute Mehrfamilienhaus wurde in Holzrahmenbauweise mit Brett- schichtholzdecken und Massivkeller errichtet. Für den Neubau wurde Baumaterialien aus einer abgebrochenen Garage wiederverwendet.
Aktuell sind drei Raumeinheiten angelegt. Die flexiblen Grundrisse erlauben jedoch auch andere Raumaufteilungen. So kann sich das Gebäude den unterschiedlichen Lebenslagen der Bewohner anpassen und erfüllt damit einen wichtigen Nachhaltig- keitsaspekt.
Beheizt wird das Gebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Warmwasserspei- cher, die beide Gebäudeteile mit Wärme versorgt. In den einzelnen Räumen ist ein Zement-Sichtheizestrich verlegt. Die errichtete Photovoltaik-Anlage nutzt die Dachflä- che optimal aus. Sowohl der Endenergiebedarf als auch die CO2-Emissionen für Hei- zung und Hilfsstrom fallen sehr niedrig aus. Und die gute thermische Qualität der Ge- bäudehülle hält den Transmissionswärmeverlust gering. Insgesamt wurde bei diesem Beitrag alles richtiggemacht.

Prämierungsstufe SILBER:
Solios, Kirchzarten (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald)
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 15,56 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,260 W/(m2K)
• Baukosten: 1.558 Euro pro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: So wohnt man heute
Das freistehende Mehrfamilienhaus verfügt über elf Wohneinheiten, einen Gemein- schaftsgarten sowie eine Tiefgarage. Der Gemeinschaftsraum mit Dachterrasse sorgt für zusätzliche Wohnqualität und dient den Bewohnenden des Mehrfamilienhauses als Begegnungsort. Das Gebäude ist mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, einer Fuß- bodenheizung zur Heizung und Kühlung der Wohnräume, Lüftung und Duschrinnen mit Wärmerückgewinnung sowie einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und erfüllt damit den Standard Effizienzhaus 40 plus.
Der Endenergiebedarf als auch die CO2-Emissionen für Heizung und Hilfsstrom sind entsprechend sehr gering. Kombiniert mit dem Gründach des Mehrfamilienhauses nutzt die innovative Photovoltaik-Anlage die Dachfläche optimal.

Sonderpreis Ensemble
Arealentwicklung & Energiekonzept Neue Ortsmitte, Walddorfhäslach (Landkreis Reutlingen)
Kennwerte (exemplarisch für ein Mehrfamilienhaus aus dem Ensemble):
• Endenergiebedarf: 8,50 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,326 W/(m2K)
• Baukosten: 1.560 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Werte- und Wärmegemeinschaft
Diese Arealentwicklung überzeugt mit seinem Konzept, das ganze Quartier, das sich aus mehreren Neu- und Altbauten zusammensetzt und mit einem gemeinsamen Energienetz verbunden ist, ganzheitlich zu betrachten. Dabei wurde den unterschied- lichen Voraussetzungen und Besonderheiten der historischen Gebäude sowie der Neubauten in besonderer Weise Rechnung getragen.
So wurde unter den Neubauten ein Erdsondenfeld realisiert, das über ein kaltes Nah- wärmenetz mit den Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden verbunden ist. Auf den Dächern sorgen Photovoltaik-Anlagen für den benötigten Strom. Mit dieser Tech- nik erreichen die Gebäude einen sehr niedrigen Endenergiebedarf und geringe CO2- Emissionen für Heizung und Hilfsstrom.
Bei der gut gedämmten Gebäudehülle der Neubauten wurde besonderes Augenmerk daraufgelegt, möglichst wenig Energie bei der Herstellung zu verbrauchen.
Auch unter dem Gesichtspunkt Belebung der Ortsmitte ist das Projekt gelungen: So wurden neben Wohnungen auch Räume für Praxen, ein Kulturcafé sowie ein neues Rathaus mit Bürgerbüro, Trausaal und Mediathek geschaffen.

Kategorie Neubau Nichtwohngebäude

Prämierungsstufe GOLD:
Verwaltungsgebäude Landratsamt, Biberach
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 34 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,370 W/(m2K)
• Baukosten: 2.550 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Ausgefeilte Haustechnik
Der Neubau des Landratsamtes Biberach ist in Holzhybridbauweise mit einer Kera- mikfassade und einer extensiven Dachbegrünung errichtet worden. Beim Bau wurde auf möglichst natürliche Baumaterialien wie Parkett, Kautschuk und Schafswolltep- pich für die Bodenbeläge geachtet.
Für Wärme und Kühlung sorgen eine Grundwasser-Wärmepumpe sowie ein Gaskes- sel zur Abdeckung der Spitzenlasten. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung der Abwärme des Serverraums durch eine Wärmerückgewinnung. Strom wird von einer Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher erzeugt, der zu 99 Prozent vom Landrats- amt selbst genutzt wird.
Vorbildlich sind bei diesem Projekt der niedrige Endenergiebedarf und die geringen CO2-Emissionen für Heizung und Hilfsstrom

Prämierungsstufe SILBER:
Kita Egon-Eiermann-Allee, Karlsruhe
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 79 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,254 W/(m2K)
• Baukosten: 2.784 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Früh übt sich
Der Kindertagesstätte mit Verwaltungs- und Versorgungstrakt sowie Küche folgt ei- nem offenen Raumkonzept, das zwei Nutzungseinheiten für 130 Kinder umfasst. Da- bei reduziert die zweigeschossige Bauweise den Flächenverbrauch des Gebäudes. Einen effizienten Umgang mit Ressourcen ermöglicht auch der Einsatz von Recyc- lingbeton, aus dem die Wände und Decken der Stahlbetonkonstruktion bestehen.
Die unverkleideten Decken dienen als thermische Speicher und sorgen für thermi- sche Behaglichkeit.
Das Gebäude ist an die vorhandene Fernwärmeversorgung mit niedrigen CO2-Emis- sionen angeschlossen. Aus der Abluft der Lüftungsanlage wird die Wärme zurückge- wonnen. Zusätzlich ist das Gebäude so gut gedämmt, dass es insgesamt den Stan- dard Effizienzhaus 40 plus erfüllt. Die eingesetzten Materialien sowie die thermische Qualität der Gebäudehülle sind bei diesem Projekt im Hinblick auf das Kosten-Nut- zen-Verhältnis sehr gut gewählt.

Sonderpreis Baukultur
Neubau Hotel Bauhofstraße, Ludwigsburg
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 139 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,343 W/(m2K)
• Baukosten: 3.855 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Beispielhafter Holzbau
Der freistehende Hotelneubau mit 55 Zimmern wurde aus Holzrahmenmodulen mit einer für Hotels ungewöhnlichen tragenden Konstruktion aus Holz errichtet. Stahlbe- ton wurde nur dort verwendet, wo er unbedingt erforderlich ist: bei Bauteilen mit Erd- kontakt und der weit spannenden Erdgeschossdecke. Auch bei der Gebäudehülle achtet das Projekt auf einen möglichst niedrigen Energieverbrauch bei ihrer Herstel- lung. Die Oberflächen der Raummodule aus Fichten- und Brettsperrholz bleiben in den Hotelzimmern sichtbar und werden so zum einheitlichen Konstruktions- und Gestaltungsmerkmal. Bodenbeläge und Möbel bestehen aus massiver Esche, die Holz- Alu-Fenster sind aus Fichtenholz.
Das Gebäude bezieht die benötigte Wärme vom Holzheizkraftwerk der Stadtwerke Ludwigsburg. Insgesamt passen gestalterische Qualität und Energieeffizienz bei diesem Projekt sehr gut zusammen. Wünschenswert wäre die Nutzung von Solarenergie gewesen.

 

Kategorie Modernisierung Mehrfamilienhaus/Geschosswohnungs- bau

Prämierungsstufe SILBER:
Gelbe Mühle, Lahr (Ortenaukreis)
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 13,90 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,300 W/(m2K)
• Baukosten: 1.592 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Zum neuen Leben erweckt
Nach einem Brand in den 1950er Jahren wurde die ehemalige Gerberei in Lahr wie- deraufgebaut und dabei vergrößerst. Seit Ende der 1990er Jahre stand das Gebäude leer; eine grundlegende Modernisierung war nun angebracht. Bei dieser wurde das Dach sowie die gesamte Fassade einschließlich Fassadendämmung und Fenster er- neuert. Jetzt verfügt das Gebäude über eine Grundwasser-Wärmepumpe, die eine Gas-Brennwerttherme unterstützt. In den einzelnen Wohnungen sorgen Fußboden- und zum Teil Wandheizungen für behagliche Wärme. Zudem wird die Wärme aus der Lüftungsanlage zurückgewonnen. Eine Photovoltaik- sowie eine Wasserkraft-Anlage erzeugen den Strom für die Wärmepumpe.
Besonders sticht bei diesem Projekt das Konzept des Mehrgenerationenhauses her- aus. So bietet unter einem Dach ein Wohnungsmix aus 20 Einheiten alles für ver- schiedene Bedürfnisse und Lebensabschnitte.
Um die Belastung durch flüchtige organische Verbindungen (TVOC-Belastung) im Gebäude so gering wie möglich zu halten, wurden alle verwendeten Materialien mit Hilfe des Sentinel Haus Instituts in Freiburg ausgewählt.
Insgesamt vereint das Projekt viele Aspekte der Energieeffizienz: die Gebäudehülle wurde mit einem geringen Energieeinsatz hergestellt, das Gebäude hat einen sehr niedrigen Endenergiebedarf, Heizung und Hilfsstrom verursachen nur wenig CO2- Emissionen und das Gebäude verliert nur wenig Transmissionswärme.

Prämierungsstufe SILBER:
Schleifmühlenweg, Tübingen
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 66 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,310 W/(m2K)
• Baukosten: 1.360 Euro/m2 Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Neubau im alten Gewand
Dieses Projekt zeichnet sich durch die ganz besondere Beachtung des städtebauli- chen Kontextes aus.
So war eine der zentralen Zielsetzung für die Komplettsanierung des Mehrfamilien- hauses mit seinen 19 Wohneinheiten, die charakteristische Gestaltqualität des Ge- bäudes zur Straße hin zu erhalten.
In diesem Sinne wurden die ursprüngliche Fassadengliederung mit ihren Fensteröff- nungen und die Klappläden aus den 1920er Jahren beibehalten. Gleichzeitig wurde die Fassade gedämmt. Rote Solardachziegel wurden anstelle einer Anstelle einer Aufdach-Photovoltaik-Anlage verlegt.
Durch einen Ausbau des Dachgeschosses mit Gauben und einem Anbau konnten im Sinne der Nachverdichtung zusätzliche Wohneinheiten geschaffen werden.
Ein Blockheizkraftwerk, eine Photovoltaik- sowie eine Lüftungsanlage bilden das Energiekonzept des Gebäudes. Wünschenswert wäre ein noch stärkerer Fokus auf erneuerbare Energien gewesen.

Sonderpreis Baukultur Bestand:
Haus für Auszubildende in Pflegeberufen, Tübingen
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 70 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,317 W/(m2K)
• Baukosten: 1.334 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Schmuckstück für das Quartier
Schon mehrmals wurde die ehemalige Scheune umgebaut. Nach ihrer Komplettsa- nierung dient sie nun als Unterkunft für Schülerinnen und Schülern in Pflegeberufen. Ein gemeinnütziger Träger bietet die zehn möblierten Einzelzimmer sowie gemein- schaftlich genutzte Sanitätsräume, Küchen und Esszimmer zu günstigen Mieten an.
Da für das Objekt eine Stadtbildsatzung sowie ein Erhaltungsgebot gilt, mussten für die Modernisierung viele gestalterischer Auflagen erfüllt werden. So wurden die histo- rischen Zierelemente erhalten oder nachgebaut und für das Dach Biberschwanzziegel verwendet. Trotz solcher Auflagen war es möglich, die Baukosten vergleichsweise ge- ring zu halten.
Die bisher installierte Gas-Heizung mit solarthermischer Anlage zur Warmwasserbe- reitung ist nur eine Zwischenlösung. Alternativen wie eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung waren aus städtebaulichen Gründen nicht möglich. Grundsätzlich soll das Gebäude an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden, sobald dessen Ausbau erfolgt ist.

Sonderpreis Denkmal:
St. Sebastian Bruderschaftshaus, Meersburg (Bodenseekreis)
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 75,80 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,610 W/(m2K)
• Baukosten: 1.379 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Vorbild für Denkmaleigentümer
Das denkmalgeschützte St. Sebastian Bruderschaftshaus in Meersburg hat seit sei- ner Errichtung im Jahr 1583 mehrere Bauphasen durchlebt. Zuletzt wurde in den 1960er Jahren ein Anbau hinzugefügt, der jedoch nicht Bestandteil des Kulturdenk- mals ist. Heute, nach seiner Komplettsanierung, wird das Gebäude im Erdgeschoss für Gastronomie genutzt, im Ober- und Dachgeschoss sind Wohnungen unterge- bracht.
Beheizt wird das Gebäude über zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen; ein Gas-Brenn- wertkessel deckt die Spitzenlasten ab. Für die Warmwasserbereitung und Heizung steht ein großer, 7.000 Liter fassender Pufferspeicher zur Verfügung. Besonders vor- bildlich ist, dass zur Heizungsunterstützung die Abwärme des Holzscheitofens aus der Gastronomie genutzt wird.
Um die bauphysikalischen Eigenschaften der Fachwerkfassade zu beachten, wurde bei dem Projekt ein Wärmedämmputz verbaut sowie neben den Fußboden- und De- ckenheizungen auch Wandheizungen installiert. Insgesamt verbindet dieses Objekt beispielhaft und auf intelligente Weise die Ansprüche eines Kulturdenkmals mit den Anforderungen an Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und den Einsatz erneuerbarer Energien.

Kategorie Modernisierung Ein-/Zweifamilienhaus

Prämierungsstufe SILBER:
Bergstraße 16, Notzingen (Landkreis Esslingen)
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 19,80 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,400 W/(m2K)
• Baukosten: 1.142 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Hoch hinaus
Regionale Holzprodukte und Lehm kamen bei der umfassenden und aufwendigen Komplettsanierung dieses Fachwerkhauses in Notzingen aus dem Baujahr 1920 zum Einsatz. Diese Baustoffe sind nicht nur nachhaltig, sondern sorgen auch für ein ange- nehmes Wohnklima.
Mittels Holzständerbauweise wurde das Gebäude zudem aufgestockt, um eine wei- tere Wohneinheit zu schaffen. Damit ist das Projekt auch ein Beispiel für eine vorbild- liche Nachverdichtung.
Eine Photovoltaik-Anlage, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie eine Lehmwandhei- zung sind Bestandteile des Technikkonzepts des Gebäudes.
Sowohl bei den Bau- als auch den Lebenszykluskosten hat das Haus gut abgeschnit- ten. Besonders positiv sind der niedrige Endenergiebedarf des Gebäudes sowie die sehr hohe Ausnutzung der Dachfläche durch die Photovoltaik-Anlage.

 

Kategorie Modernisierung Nichtwohngebäude

Prämierungsstufe SILBER:
Genossenschaftliches Bürozentrum „Valley One24“, Stuttgart
Kennwerte:
• Endenergiebedarf: 64 kWh/(m2a)
• Transmissionswärmeverlust: 0,670 W/(m2K)
• Baukosten: 2.228 Euro Quadratmeter (m2) Bruttogeschossfläche, bereinigt
Motto: Pfiffige Umnutzung
Anstatt mit einem Abbruch und Neubau viel Energie und Baumaterial zu verschwen- den, wurde bei diesem Projekt ein ehemaliges Druckereigebäude weitgehend erhal- ten und in ein Bürogebäude umgewandelt. Durch die Beibehaltung baulicher Struktu- ren sind architektonisch sehr interessante Räume entstanden.
Bemerkenswert ist auch das Technikkonzept des Bürozentrums: das Gebäude wird mit einer Abwasser-Wasser-Wärmepumpe beheizt, die mit einem 50 Meter langen Wärmetauscher im angrenzenden Abwasserkanal betrieben wird. Leistungsspitzen fängt eine Gas-Brennwert-Therme ab. Zudem wird die in der Lüftungsluft enthaltene Wärme zurückgewonnen und, um die Heizung zu unterstützen, die Abwärme der Ser- verräume genutzt. Eine Photovoltaik-Anlage versorgt das Gebäude mit Strom.

 

Pressemitteilung: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg