Wien (abki) – Im Süden Salzburgs entsteht auf dem Gelände einer ehemaligen Mozartkugelfabrik ein zukunftsorientiertes Gewerbequartier: Die Schokoladenfabrik. Wo früher Pralinen produziert wurden, setzt ein behutsam geplantes Revitalisierungsprojekt auf nachhaltige Transformation, modulare Architektur und einen vielfältigen Nutzungsmix.
smartvoll Architekten ZT KG zeichnen für die Planung und architektonische Transformation des Areals verantwortlich. Das über Jahrzehnte gewachsene Ensemble mit rund 16.000 m² Nutzfläche wird nicht abgerissen, sondern in seiner Substanz weiterentwickelt. Bestehende Hallen, Trakte und Anbauten werden funktional überprüft und – wo sinnvoll – erhalten. Anpassungen erfolgen gezielt: Zwei neu eingeschnittene Lichthöfe bringen Tageslicht bis ins Zentrum des größten Bestandsbaus und eröffnen neue Sichtachsen auf Untersberg und Gemeinberg.



Revitalisierung statt Abriss
Die Herausforderung: Die Gebäudestruktur war stark auf die Süßwarenproduktion ausgelegt – insbesondere das sogenannte Multifunktionsgebäude mit seiner enormen Tiefe und schlecht belichteten Mittelzonen. Der ursprüngliche Nutzungsschwerpunkt schränkt die Nachnutzung ein – vor allem bei Anforderungen an Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität.
Stattdessen setzt man auf ein modulares Konzept: Das Multifunktionsgebäude wird in zehn flexibel zuschaltbare Einheiten à ca. 600 m² unterteilt. Dieses Vorgehen erhöht die Vermietbarkeit, minimiert Leerstandsrisiken und ermöglicht eine differenzierte Entwicklung über die Zeit hinweg.
Städtebauliche Qualität und regionale Vernetzung
Der Standort in Grödig, nur wenige Kilometer südlich von Salzburg, ist hervorragend angebunden – sowohl an das überregionale Fahrradnetz als auch an das städtische Umfeld. Das Areal selbst wirkt wie ein Aussichtsbalkon in die Alpenlandschaft und bietet damit mehr als nur gewerbliche Infrastruktur: Es ist ein Ort mit Perspektive und Identität.



Ein Nutzungsmix mit Haltung
Das neue Quartier setzt bewusst auf Vielfalt: Sportflächen, Werkstätten, Büros, Gastronomie, Veranstaltungen und touristische Angebote sollen hier zusammenkommen. Geplant sind 300 bis 400 neue Arbeitsplätze, eingebettet in eine Architektur, die Bestand und Zukunft verbindet.
So entsteht ein lebendiges Gewerbequartier mit öffentlichem Mehrwert – fernab von Monostrukturen. Der respektvolle Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern erhält auch historische Identität.
Zukunft gestalten – im Bestand
Die Schokoladenfabrik zeigt beispielhaft, wie eine behutsame Umnutzung von Industriearchitektur neue Impulse für Stadt und Region setzen kann. Der Standort wird nicht gelöscht, sondern weitergeschrieben – mit Raum für neue Ideen, flexible Arbeitsformen und nachhaltige Entwicklung.
Quelle: smartvoll Architekten ZT KG · KI-gestützte Textaufbereitung · Redaktion: Architekturblatt