27. April 2024

Die norddeutsche Wohnungswirtschaft schlägt „Pakt für sicheres Wohnen“ vor

VNW-Direktor Andreas Breitner: Die norddeutsche Wohnungswirtschaft schlägt "Pakt für sicheres Wohnen" vor. Basis könnte ein gemeinsamer Fond 'Sicheres Wohnen' sein.

Hamburg (pm) – Die norddeutsche Wohnungswirtschaft hat den Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg einen „Pakt für das sichere Wohnen“ vorgeschlagen.

„Die Wohnung ist in der Krise oftmals der letzte Zufluchtsort für die Menschen“, erklärte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Dienstag angesichts der Corona-Pandemie. „Die eigenen vier Wände sind am Ende der einzige Ort, in dem sie mit ihrer Familie zusammenkommen können, wenn sie in der Öffentlichkeit ihre sozialen Kontakte einschränken sollen. Jetzt geht es darum, den Menschen die Sorge zu nehmen, dass dieser Ort gefährdet ist und sie ihn gar verlieren könnten. Deshalb müssen Politik und Wohnungswirtschaft rasch miteinander reden. Wir suchen den Dialog über das sichere Wohnen und dessen Absicherung. Basis könnte ein gemeinsamer Fond ‚Sicheres Wohnen‘ sein.“

„Die Politik ist gefordert, beim Nachdenken über eine finanzielle Unterstützung der Wirtschaft, die Wohnungslage der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärker in den Blick zu nehmen“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Wenn zu der Angst um das Einkommen und den Arbeitsplatz die Angst um die Wohnung kommt, werden wir schwere gesellschaftliche Erschütterungen erfahren. Und eines ist mir wichtig: Unsere Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den Wohnquartieren aktiv, betreuen die Mitglieder, die Mieterinnen und Mieter und sorgen dort für den sozialen Frieden. Sie helfen Menschen in Not und passen auf, dass keiner vergessen wird. Vor allem sichern sie aber dauerhaft ein sicheres Zuhause. Sie sind deshalb systemrelevant.“

„Wer jetzt pauschal den Verzicht auf Mietzahlungen fordert, handelt populistisch und gefährdet die wirtschaftliche Substanz dieser Unternehmen. Damit schwächt man lediglich deren Möglichkeiten, für die Mieterinnen und Mieter aktiv zu sein, auf wirtschaftliche Probleme Einzelner angemessen und zielgerichtet einzugehen und ihnen ein sicheres Zuhause zu garantieren. Jetzt parteitaktische Ziele auf dem Rücken der Mieterinnen und Mieter zu verfolgen, ist genauso durchsichtig wie falsch. Populistische Forderungen verunsichern die Menschen, sind wirtschaftsfeindlich und ein unlauterer Versuch, Profit aus der Krise zu ziehen“, sagte Breitner zu den Forderungen der Linken, pauschal auf Mietforderungen zu verzichten.

Zugleich machte der VNW-Direktor deutlich, dass die im VNW organisierten Wohnungsunternehmen sensibel reagieren werden, sollten Mieterinnen und Mieter auf Grund der Corona-Pandemie wirtschaftliche Probleme bekommen, ihre Miete zu bezahlen. „Wir sind der Verband der Vermieter mit Werten. Zu diesen gehören Solidarität und Gemeinsinn. Dafür hat es allerdings nicht der Corona-Krise bedurft. Das wird in VNW-Unternehmen gelebt und gehört zu unserer DNA. Menschen werden mit ihren Problemen nicht allein gelassen, sondern ihnen wird geholfen.“

„Staatliche Hilfe ist jetzt notwendig, um rasche und einfache Lösungen für die Menschen zu entwickeln, die in finanzielle Not geraten“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Besorgte Mieterinnen und Mieter wiederum sollten frühzeitig ihr Wohnungsunternehmen oder ihre Wohnungsgenossenschaft ansprechen, wenn ihnen auf Grund der Pandemie das Einkommen verloren geht. Dann wird es möglich, nach einer Lösung zu suchen, die allen Beteiligten hilft.“

„Die im VNW organisierten Wohnungsunternehmen sind sogenannte Bestandshalter, die ihre Wohnungen langfristig vermieten. In Tausenden Fällen haben sie in vielen Jahren und Jahrzehnten eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Mieterinnen und Mietern aufgebaut. Gemeinsinn und gegenseitige Wertschätzung werden helfen, die Krise gemeinsam zu überwinden. Die Wohnung ist für viele Menschen der wichtigste Ort. Diese Gewissheit und Sicherheit dürfen nicht erschüttert werden.“

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 378 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 738.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 5,92 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

Pressemitteilung: Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen VNW