5. Mai 2024

Die Kunst der Museumsarchitektur im Film

Neue Reihe „Architektur und Film“ ab dem 6. September in Programmkinos in NRW zu sehen

Düsseldorf (pm) – Zeitgenössische Museumsarchitektur bietet sowohl öffentlichen Auftraggebern als auch Architektinnen und Architekten die Chance, sich mit markanten Bauwerken zu profilieren und Impulse für die Stadtentwicklung zu geben. In ihrer Reihe „Architektur und Film“ stellt die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf vier prominente Beispiele aus den letzten Jahrzehnten vor: „Die Kunst der Museumsarchitektur“. – Die Reihe ist im September in Programmkinos in Düsseldorf, Dortmund und Bielefeld zu sehen.

Die neue Filmreihe spannt an vier Abenden den Bogen von der Neuen Nationalgalerie in Berlin (Architektur: Mies van der Rohe) über das Centre Pompidou in Paris (Renzo Piano) bis zum Jüdischen Museum in Berlin (Daniel Libeskind) und den expressiven Bauten von Zaha Hadid. Außergewöhnliche Architekturkonzepte und der innovative Umgang mit Material und Design führen dazu, dass der Museumsbesuch heute zu einer völlig neuen Erfahrung werden kann. Nicht nur die ausgestellten Kunstwerke ziehen die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf sich, sondern auch die spektakulären Museumsgebäude selbst. Hier stellt sich die Frage nach der Rolle der Architektur im Kontext der musealen Rezeption, denn Material, Licht und Raumgestaltung können die Wahrnehmung entscheidend beeinflussen.

Die Filme der 29. Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“ des Filmmuseums Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW stellen Klassiker der Museumsarchitektur vor und setzen sich kritisch mit der Beziehung zwischen der Architektur und der Präsentation von Kunst auseinander.

Gezeigt werden folgende Filme:

  • Mies van der Rohe: „Die neue Nationalgalerie“ (D 2017, 48 min, Regie: Ina Weisse). Die Reihe startet mit einzigartigen Einblicken in die Arbeiten von Ludwig Mies van der Rohe. In dem Dokumentarfilm „Die neue Nationalgalerie“ erkundet die Regisseurin Ina Weisse die Entstehung des Projektes und zeigt den Betrachter*innen in minimalistischen Schwarzweiß-Aufnahmen die Essenz des Meisterwerks. Als Tochter des Architekten Rolf Weisse, der mit Mies van der Rohe in Chicago arbeitete, kann Ina Weisse auf bisher unbekannte Archivmaterialien zurückgreifen; dazu sind Interviews mit Mitwirkenden des Projektes zu sehen. Im Anschluss an die Dokumentation folgt der Film „Regular or super – views on Mies van der Rohe“ (CAN 2004, 56 min, Regie/ Kamera: Patrick Demers, Joseph Hillel).
  • Renzo Piano: „Cathedrals of Culture (Centre Pompidou). Kathedralen der Kultur“ (FR 2014, 26 min, Regie: Karim Aïnouz). Über kaum ein anderes Museum in Westeuropa wurde wegen seiner Architektur so heftig debattiert, und kein anderes Museum erlangte seitdem eine derartige Popularität wie das Pariser Centre George Pompidou. Das immer noch modern wirkende, damals wie heute futuristische Kulturzentrum, konzipiert von Renzo Piano (*1937) und Richard Rogers (*1933), fasziniert seit seiner Eröffnung 1977 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, die nicht nur die ausgestellten Objekte bewundern können, sondern auch durch die Glasfassade und von einer offenen Rolltreppe einen atemberaubenden Blick auf die französische Hauptstadt erhalten. Die außergewöhnliche Form des Films lässt die Architektur des Hauses selbst sprechen. Danach: „Renzo Piano – An Architect for Santander. Renzo Piano – Architekt des Lichts“ (SP 2019, 63 min, Regie: Carlos Saura)
  • Daniel Libeskind: Berlin‘s Jewish Museum – A personal Tour with Daniel Libeskind“ (USA 2000, 58 min, Regie/Kamera: Michael Blackwood). Wie kann Geschichte anhand der Form eines Bauwerks gelesen werden? Dieses Ziel verfolgt der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind (*1946), der mehrere jüdische Museen in Europa und Nordamerika konzipierte. In der Dokumentation führt der Architekt in einer lebendigen Interviewsituation durch das Gebäude in Berlin. Der Gang durch das Museum wird anhand der Details der Architektur ein Gang durch die deutsche Geschichte: ein graues Labyrinth, unerwartete Nischen und unübersichtliche Winkel, sorgfältig dosiertes, gedämpftes Licht. Das Jüdische Museum Berlin – von den Berlinern „Blitz“ genannt – ist das wohl erstaunlichste Gebäude des neuen Berlin. Im Anschluss folgt „Daniel Libeskind – Das Jüdische Museum in Berlin – Zwischen den Zeilen“ (F 2002, 27 min, Regie/Kamera: Richard Copans und Stan Neumann).
  • Zaha Hadid: „A Day with Zaha Hadid“ (USA 2004, 57 min, Regie: Michael Blackwood). Das vielfältige Werk der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid (1950 – 2016) beeindruckt durch außergewöhnliche Strukturen. Der revolutionäre Umgang mit neuen Materialien ermöglichte Hadid eine innovative Architektur, bei der von der Vision bis zur Durchführung nichts unmöglich zu sein scheint. Im Jahr 2003 widmete das Museum für Angewandte Kunst in Wien der Architektin eine große Ausstellung, durch die Hadid die Besucher*innen in Michael Blackwoods Film führt. Die Architektin berichtet dabei aus ihrem Leben und stellt ihre wichtigen Kulturbauten vor, wie das Contemporary Arts Center in Cincinnati (2003) und das MAXXI in Rom (2009). Im Fokus des anschließenden Dokumentarfilms „Gebaute Vision“ (D 1994, 45 min, Regie: Boris Penth, Klaus Beuschel) steht ein konkretes Projekt: die Feuerwache in Weil am Rhein, Zaha Hadids erster Auftrag aus dem Jahr 1993.

 

In alle Filme wird mit einem prägnanten cineastischen Vortrag eingeführt, in dem auf die Besonderheiten des jeweiligen Werks hingewiesen wird. Eine Ticket-Reservierung wird empfohlen. Bitte informieren Sie sich vorab über mögliche Einlassbedingungen.

 

Termine und Kinos:

  • Düsseldorf, BlackBox: montags, 20.00 Uhr: 06.09., 13.09., 20.09. und 27.09.2021
  • Dortmund, sweetSixteen: dienstags, 20.00 Uhr: 07.09., 14.09., 21.09. und 28.09.2021
  • Bielefeld, Lichtwerk: dienstags, 20.00 Uhr: 07.09., 14.09., 21.09. und 28.09.2021

Pressemitteilung: Architektenkammer NRW