20. April 2024

Die Bauwirtschaft in Hessen: Aktuelle Situation im Januar 2021

Frankfurt (pm) – Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. informiert, dass die jahresdurchschnittliche Beschäftigtenzahl in der Bauwirtschaft in Hessen im Jahr 2020 erneut um ein Prozent gestiegen ist. Zwischenzeitlich sind über 65.000 Beschäftigte in Hessen auf dem Bau tätig. Damit setzt sich der Beschäftigungsaufbau der vergangenen fünf Jahre fort. Das ist auch wichtig, um die vielfältigen baulichen Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können.

Erfreulich ist dabei, dass gerade die Unternehmen, die seit vielen Jahren am Baumarkt tätig sind, ihre Beschäftigtenzahlen erhöhen konnten. Am deutlichsten war der Anstieg bei den Betrieben mit 20-49 Beschäftigten, die einen Zuwachs von 5,5 % verzeichnen konnten. Auch die Betriebe mit 50-90 Beschäftigte haben um 2,6 % zugenommen. Zudem gibt es immer mehr kleine Unternehmen mit 1 bis 9 Beschäftigte. Sie stellen mit über 73 % der Unternehmen auch die stärkste Größenklasse. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Anzahl der Bauunternehmen wieder. Sie sind um 1,5 % auf nunmehr 5.906 Betriebe in Hessen gestiegen.

Der baugewerbliche Umsatz in Hessen erhöhte sich im Zeitraum von Januar bis November 2020 gegenüber dem Vorjahr bei den Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen um 4 %. Dieser positive Trend setzt sich seit 2010 fort, mit Ausnahme des Baujahrs 2015. Diese Unternehmen haben von Januar bis November 2020 einen baugewerblichen Umsatz von 5 Milliarden € erzielt und es ist davon auszugehen, dass das Jahresergebnis etwa 5,5 Milliarden Euro betragen wird.

Innerhalb der Bausparten zeigt sich ein differenziertes Bild. Die Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigte sind schwerpunktmäßig im gewerblichen und industriellen Bau tätig. Die vorhandenen Aufträge sind 2020 abgearbeitet worden. Daher gab es einen Zuwachs von etwa 6 % in dem Zeitraum von Januar bis November 2020. Das gilt aber nicht für den November 2020 im Vergleich zum Vorjahr. Hier war ein Rückgang von 2,4 % zu verzeichnen. Der Rückgang spiegelt sich auch im öffentlichen Verkehrsbau wider, da im Vergleich zum Vorjahr im November ein Rückgang sowohl im Hochbau als auch im Straßenbau von jeweils über 4 % eingetreten ist. Der Verband rechnet im Dezember 2020 mit einer Fortsetzung der derzeitigen Entwicklung. Für das Jahr 2021 geht er nominal beim Umsatz vom Niveau des Jahres 2020 aus.

Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen führt mit seinen etwa 1.000 Mitgliedsbetrieben ergänzend monatlich bei seinen Mitgliedsunternehmen Umfragen durch. Die aktuellen Zahlen zum 31. Dezember 2020 dokumentieren, dass 42 % der Befragten die Nachfrage nach Bauleistungen als rückläufig bezeichnen (Dezember 2019: 28 %). Ein Großteil der Unternehmen hat die Baupreisentwicklung als unverändert bezeichnet. Der Auftragsbestand betrug im Durchschnitt 2,5 Monate und liegt damit unter den Werten vom Vorjahr.

„Die Betriebe der hessischen Bauwirtschaft haben im vergangen Jahr große Anstrengungen unternommen, arbeits- und leistungsfähig zu bleiben. Damit ist die Bauwirtschaft nicht nur ihrer Grundfunktion nachgekommen, Wohnraum und Infrastruktur zu schaffen und zu erhalten, sondern hat wesentlich zum Erhalt der Gesamtwirtschaft in der Krise beigetragen. Mit Blick auf die schwierigen Startbedingungen des neuen Jahres, sind Politik und öffentliche Hand nun mehr denn je in ihrer Bauherrenfunktion gefordert, den Konjunkturmotor Bauwirtschaft am Laufen zu halten,“ fordert Hauptgeschäftsführer Rainer von Borstel abschließend.

Pressemitteilung: Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V.