Berlin (pm) – Anlässlich der veröffentlichen Zahlen der privaten Wohnungswirtschaft in Berlin und Brandenburg zu den Auswirkungen des Mietendeckels erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau: „Nach nicht einmal einem Jahr sind die negativen Folgen für das Baugewerbe erheblich zu spüren. Das ist unmittelbare Folge davon, dass 3/4 der privaten Wohnungsunternehmen Sanierungen in Größenordnungen zurückstellen.“
Bei der Herbstbefragung 2020 der Fachgemeinschaft gab rund ein Drittel der Unternehmen eine Verschlechterung der Auftragslage infolge des Mietendeckels an. Fast die Hälfte der Betriebe berichten von Auftragsrückgängen in der Gebäudesanierung und -modernisierung infolge des Mietendeckels. Rund 60 Prozent der Befragten rechnen mit weiteren Auftragsrückgängen nach der Absenkung der Mieten. Pro Unternehmen sind die Aufträge durch den Mietendeckel um bis zu 25 Prozent zurückgegangen. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes vom November 2020 zeigen sogar einen Auftragseinbruch um 50,1 Prozent in Berlin im Vergleich zum Vorjahr.
Auch beim Neubau sind insbesondere die Wohnungsbaugenossenschaften und die privaten Bauherren zögerlicher als noch vor einem Jahr. Rund 15 Prozent der Baufirmen haben auch hier mit Auftragsrückgängen durch den Mietendeckel zu kämpfen. Durch das zurückgehende Engagement im Wohnungsbau fehlen dem Berliner Wohnungsmarkt künftig mehrere tausend Wohnungen zusätzlich.
„Der von uns vorhergesagte Abwärtstrend im Wohnungsbau der Hauptstadt ist eingetreten“, so Schreiner. „Neben den neubauhemmenden Aspekten von Gesetzen, Verordnungen und in der Verwaltungspraxis verschärft der Mietendeckel die Wohnungsknappheit“, sagt Manja Schreiner.
Die fehlenden Aufträge und der Umsatzverlust durch den Mietendeckel werden deutliche Folgen für die kleinen und mittelständischen Bauunternehmen haben, die auf Aufträge der Wohnungswirtschaft angewiesen sind. Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau sind zu befürchten.
Pressemitteilung: Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.