19. Mai 2024

David Chipperfield Architects: Wettbewerbsgewinn für Entwicklung an der Schützenstraße in München

Prielmayerstraße, Blick nach Osten © Filippo Bolognese Images

Berlin (pm) – David Chipperfield Architects Berlin hat den Ideen- und Realisierungswettbewerb zur Entwicklung an der Schützenstraße in München gewonnen. Am vergangenen Freitag kürte die Jury unter Vorsitz von Professor Ludwig Wappner den Entwurf des Büros, der zusammen mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten entstand, unter insgesamt elf Beiträgen internationaler Architekturbüros zum Gewinner.

 

Luftbild München © Filippo Bolognese Images

 

Die Signa Real Estate Germany entwickelt zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Karlsplatz einen Mixed-Use-Gebäudekomplex, der durch seine funktionale Diversität und seine großzügigen öffentlichen Grünflächen eine lebendige, urbane Atmosphäre schafft. Der prämierte Entwurf reflektiert die mittelalterliche Kleinteiligkeit der Stadtstruktur des Areals ebenso wie den rationalen, repräsentativen Maßstab der Residenzstadt und verbindet beide Prinzipien mit einer neuen, metropolen Struktur.

 

Terrasse © Filippo Bolognese Images

 

Das durchgehende Erdgeschoss, eine Pfeilerhalle mit sichtbarer Konstruktion aus Recyclingbeton, verbindet die Prielmayerstraße und die Schützenstraße über zwei Passagen. Zu beiden Straßen hin laden Pfeilerarkaden Passant*innen zum Besuch von kulturellen Angeboten, Läden, Cafés und Restaurants im Gebäude ein. Grüne Freiräume mit zahlreichen Sitzgelegenheiten öffnen sich zum Straßenraum. Sie gliedern den Gebäudekomplex und geben ihm Maßstäblichkeit. Oberhalb der Pfeilerhalle liegen Baukörper unterschiedlichen, nach oben hin zunehmend kleinteiligeren Maßstabs. Dazwischen entstehen auf mehreren Ebenen großzügig begrünte Terrassen und eine intensiv bepflanzte, öffentlich zugängliche Dachlandschaft. Die Bürobereiche in den Obergeschossen sind als Holzhybridkonstruktion vorgesehen, umhüllt mit einer Fassade aus grün eloxierten Aluminiumprofilen.

David Chipperfield sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir im Wettbewerb für die Entwicklung an der Schützenstraße in München zusammen mit dem Atelier Loidl ausgewählt wurden und die Möglichkeit haben, wieder in München zu bauen, insbesondere an einem so wichtigen Standort. Als Architekten sind wir uns bewusst, dass die Stadt von der Qualität privater Bauprojekte abhängt, die der Stadt etwas zurückgeben. Das war noch nie so wichtig wie heute. Meine Partner und unser Team freuen sich darauf, an diesem Projekt zu arbeiten, das das Potenzial hat, eine starke öffentlich-soziale Dimension zu schaffen, die die Qualität, den Wohlstand und die Komplexität der Stadt stärkt.“

 

© Filippo Bolognese Images

 

 

Entwicklung an der Schützenstraße

Zwischen Münchner Hauptbahnhof und Karlsplatz entsteht ein neuer Gebäudekomplex mit gemischter Nutzung, der durch seine funktionale Diversität und seine großzügigen öffentlichen Grünflächen eine lebendige, urbane Atmosphäre schafft. Das Areal rund um das Grundstück ist von zwei städtebaulichen Prinzipien geprägt: Spuren der ursprünglich mittelalterlichen Kleinteiligkeit finden sich in der Stadtstruktur ebenso wieder wie der rationale, repräsentative Maßstab der Residenzstadt. Der Entwurf von David Chipperfield Architects Berlin reflektiert diese beiden Prinzipien und verbindet sie mit einer neuen, metropolen Struktur. So entsteht ein Gebäude einer neuen, innovativen Typologie, die es erlaubt, großstädtische Dichte zu generieren und gleichzeitig dem öffentlichen Raum differenzierte urbane Freiräume zu geben.
Das durchgehende Erdgeschoss, eine weitgespannte und flachgewölbte Kreuzkappenkonstruktion auf konischen Pfeilern, verbindet die Prielmayerstraße und die Schützenstraße über zwei Passagen. Zu beiden Straßen hin laden Pfeilerarkaden Passant*innen zum Besuch von kulturellen Angeboten, Läden, Cafés und Restaurants im Gebäude ein. Grüne Freiräume mit zahlreichen Sitzgelegenheiten sind nicht als innenliegende Höfe angelegt, sondern öffnen sich zum Straßenraum, wodurch alle Menschen, die hier arbeiten oder zu Gast sind, profitieren. Die Freiräume gliedern den Gebäudekomplex und geben ihm Maßstäblichkeit.
Oberhalb der Pfeilerhalle mit ihrer sichtbaren Konstruktion aus Recyclingbeton liegen Baukörper unterschiedlichen, nach oben hin zunehmend kleinteiligeren Maßstabs. Bis zur Traufhöhe folgen sie zunächst den gekrümmten Straßenfluchten. Darüber springen sie zur Blockmitte hin zurück und sind wie Zwerchhäuser frei angeordnet. So entstehen auf mehreren Ebenen großzügig begrünte Terrassen und eine intensiv bepflanzte, öffentlich zugängliche Dachlandschaft.
Die Fassade ist durch feine Aluminiumprofile gegliedert, die grün eloxiert und voll-ständig recycelbar sind. Für die in den Obergeschossen liegenden Büroetagen ist eine elementierte Holzhybridbauweise vorgesehen, die flexible Nutzungsaufteilungen vom konservativen Zellenbüro bis zur modernen Bürolandschaft mit großen, zusammenhängenden Flächen erlaubt. Die hohe Flexibilität der Grundrisse, Energie- und Ressourceneffizienz sowie ein hoher Nutzerkomfort bilden die Grundlage des ganzheitlichen Nachhaltigkeits-Konzepts.

Wettbewerb: 2021 – 2022
Bruttogrundfläche: 85.000 m2
Bauherr: Signa Real Estate Germany
Architekt: David Chipperfield Architects Berlin
Partner: Martin Reichert, Alexander Schwarz
Projektleitung: Ivan Dimitrov
Wettbewerbsteam; Ulrike Eberhardt, Achim Eilmsteiner, Luisa Fiedler, Guido Porta, Thorsten Rothmann, Franziska Rusch; Grafik: Kerstin Bigalke
In Zusammenarbeit mit
Kostenplanung: BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH, Berlin
Tragwerksplanung: wh-p GmbH Beratende Ingenieure, Berlin
Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Hausladen GmbH, München
Brandschutzgutachter: Dipl.-Ing. Peter Stanek, Berlin
Landschaftsarchitekt: Atelier Loidl Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
Pressemitteilung: David Chipperfield Architects – Gesellschaft von Architekten mbH