26. April 2024

Chancen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft nutzen

Duisburg (pm) – Mit dem „Green Deal“ und dem Aktionsplan zur Förderung der Kreislaufwirtschaft hat die Europäische Union (EU) in den vergangenen Monaten zukunftsweisende Weichen für ökologisch orientiertes Wirtschaften gelegt. Ab 1. Juli 2020 übernimmt Deutschland die Präsidentschaft im Rat der EU, gefolgt von Portugal und Slowenien in der neuen Trio-Präsidentschaft. EUROSLAG, der europäische Verband für Eisenhüttenschlacken und schlackenhaltige Produkte, sieht darin eine große Chance, Themen wie Ressourcenschonung und die Förderung von Sekundärrohstoffen weiter zu forcieren und in einen gesetzlichen Rahmen zu bringen. Thomas Reiche, Chairman von EUROSLAG: „Die ersten Schritte in die richtige Richtung sind auf europäischer Ebene getan. Jetzt gilt es, markterprobte industrielle Nebenprodukte endlich als mindestens gleichwertige Alternative zu Primärrohstoffen   zu verankern. Wir hoffen, dass Deutschland entsprechende Initiativen im Europäischen Rat als Impulsgeber der EU ergreift.“

Für Reiche, der auch Geschäftsführer des FEhS – Instituts für Baustoff-Forschung ist, sollte bei öffentlichen Ausschreibungen sogar eine Bevorzugung von Sekundärrohstoffen gesetzlich festgeschrieben werden: „Wer Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss Eisenhüttenschlacken und andere Sekundärrohstoffe bei gleicher Eignung den Vorrang vor natürlichen Ressourcen einräumen, deren Vorkommen weltweit rasant abnehmen. So konnte allein in Deutschland in den letzten sieben Jahrzehnten über eine Milliarde Tonne Steine, Schotter und Kies durch Gesteinskörnungen und Hüttensand aus Eisenhüttenschlacken in Zement, Beton und im Straßenbau substituiert werden. Zudem wurden durch den Einsatz von Hüttensand in Zement über 200 Millionen Tonnen CO2 eingespart.“ Gerade in der Folge der Corona-Pandemie sei es unerlässlich, bei der Neuausrichtung die Kreislaufwirtschaft als zentrale Leitlinie politischen Handelns zu verstehen, so Reiche weiter. Das aktuelle Konjunkturpaket der Bundesregierung habe diese Chance leider nicht konsequent genutzt.

Pressemitteilung: FEhS ‑ Institut für Baustoff‑Forschung e.V.