5. Mai 2024

CBRE: Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkt Deutschland mit verhaltenem Start ins neue Jahr

Frankfurt am Main (pm) – Im ersten Quartal 2024 verzeichnete der deutsche Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 116 Millionen Euro. Verglichen mit dem ersten Quartal 2023 ist das ein Rückgang um 71 Prozent. Auf internationale Investoren entfiel dabei ein Marktanteil von 17 Prozent (plus zwei Prozentpunkte). Portfoliotransaktionen hatten ebenfalls einen Anteil von 17 Prozent (minus 21 Prozentpunkte). Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Der Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien war im ersten Quartal weiterhin äußerst ruhig und wurde primär von Einzeltransaktionen und kleineren Portfoliotransaktionen bestimmt. Ein leichtes positives Signal bietet die Spitzenrendite für Pflegeheime, welche im ersten Quartal stabil blieb und damit wie auch Ende 2023 weiterhin bei 5,20 Prozent lag“, sagt Daniel Friedrich, Director Investment Advisory Services bei CBRE. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 stellt das einen Anstieg der Spitzenrendite um 0,60 Prozentpunkte dar.

Der Marktanteil von Pflegeheimen und Betreutes Wohnen lag bei 75 Prozent. Somit bestimmten diese beiden Immobilienklassen, welche auch zunehmend als Mixed-Use Objekte erworben werden, den Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkt im ersten Quartal 2024. Ärztehäuser lagen mit 19 Prozent auf Platz zwei. Reha-Kliniken und Krankenhäuser konnten zehn Prozent des Transaktionsvolumens beitragen.

„Nach wie vor sprechen die Fundamentaldaten der demografischen Entwicklung hierzulande für Investments in die stationäre Pflege. Jedoch agieren insbesondere institutionelle Anleger weiterhin sehr zurückhaltend, wenn es um Immobilieninvestitionen in den Pflegesektor geht. Vor allem die kosteninduzierten Insolvenzen auf der Betreiberseite, Diskussionen um Pachtminderung, der latente Fachkräftemangel und damit Risiken der Unterauslastung, falls die vorgeschriebene Quote nicht erfüllt wird, sind Risikokomponenten, die es zu meistern gilt “, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf

„Wir gehen in den kommenden Quartalen von einer gewissen Belebung des Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkts aus. Erste Anzeichen hierfür sehen wir in vermehrten Anfragen zu Einschätzungen möglicher Verkaufsprozesse in sämtlichen Segmenten der Gesundheitsimmobilien. Zunehmender Beliebtheit auf Investorenseite erfahren ambulante Gesundheitsimmobilien wie Ärztehäuser und medizinische Versorgungszentren. Der Gesundheitsmarkt bleibt alternativlos – der Megatrend bleibt bestehen – der Markt befindet sich in der lang erwarteten Erholungsphase“, sagt Marco Schnell, Senior Director Investment Advisory Services bei CBRE.

„Die Inflation ist hierzulande weiter rückläufig. So wird die Inflationsrate in Deutschland im März 2024 voraussichtlich 2,2 Prozent betragen – der niedrigste Wert seit April 2021. Zwar erwarten wir für die nächste Tagung der Europäischen Zentralbank im April noch keine Zinssenkung – ein erster entsprechender Schritt wird vom Markt jedoch für die darauffolgende Sitzung im Juni erwartet. Der weiterhin vorsichtige Ton der Europäischen Zentralbank bestätigt unsere Meinung, dass die Zinssenkungen nicht vor dem Sommer beginnen werden. Die Europäischen Zentralbank ist nach wie vor besorgt über die anhaltende stabil hohe Inflation. Dennoch sollte sich mit dem neuen Zinsregime dann wieder mehr Planungssicherheit bei den Investitionen in Immobilien geben“, erklärt Linsin.

Quelle: CBRE Group, Inc.