
Anzeige – Das Fachgebiet Signaletik beschäftigt sich mit der Frage, wie Menschen sich in komplexen Gebäudestrukturen zurechtfinden können. Ob Wegweiser, Schilder, Piktogramme oder Bodenmarkierungen: Gut gestaltete Leitsysteme schaffen Orientierung – und sind ein Stück Identität, erklärt der Experte Nathanaël Gourdin im BUWOG-Podcast.
Im Interview erläutert er, wie gut gestaltete Signaletik aktiv Barrieren abbauen kann und warum sie mehr ist als nur schöne Beschilderung. „Signaletik kennzeichnet Orte, vermittelt Informationen und hilft dabei, Wege zu finden und Entscheidungen zu treffen – ganz gleich ob im Krankenhaus, im Wohnquartier oder im Park. Signaletik ist die Bedienungsanleitung für Räume, Orte und Areale“, so der Experte im Podcast.
Schnittstelle von Architektur und Kommunikationsdesign
Signaletik ist damit an der Schnittstelle zwischen Architektur und Kommunikationsdesign. Orientierungssysteme können den Esprit eines Ortes sichtbar machen und die Nutzerschaft auf klare, aber unaufdringliche Weise leiten. Seine Erfahrungen als Designer und Dolmetscher prägen seine Arbeit: Kommunikation muss präzise, zielgerichtet und kontextsensibel sein. „Beim Übersetzen muss man den richtigen Ton treffen und die passenden Worte finden“, so der Experte.
Signaletik trägt wesentlich zur Atmosphäre, Identität und Emotionalität eines Ortes bei – ein relevantes Thema, auch etwa bei neuen Wohnquartieren, die bezogen und eingelebt werden wollen. Hier kann Signaletik die Funktionalität mit der Gestaltung verbinden und so die Aufenthaltsqualität spürbar verbessern, sei es in Wohngebäuden, Büros oder öffentlichen Einrichtungen. Denn: Zusammen wohnen und leben – in Nachbarschaft Tür an Tür oder in einem großen Bürokomplex als Unternehmen – das ist auch eine Kulturtechnik, die erlernt und gepflegt sein will.
Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz und Corporate Design
Die eigentliche Herausforderung besteht oft darin, Informationen präzise und zugleich knapp zu vermitteln. Das verlangt viel Fingerspitzengefühl, auch im Umgang mit bestehenden Gebäuden und historischer Architektur. Dies zeigt ein Projekt für die Semperoper Dresden. „Dort soll die Signaletik gut sichtbar sein, gleichzeitig jedoch so dezent gestaltet werden, dass sie die Architektur nicht dominiert.“ Dabei müssen also sowohl der Denkmalschutz wie auch das bestehende Corporate Design berücksichtigt werden. „Signaletik ist hier Bestandteil des Gebäudes, repräsentiert aber oft auch eine Institution“, so der Experte.
Zugleich sieht er eine sehr positive Entwicklung in der Praxis: „Signaletik wird immer häufiger bereits frühzeitig in die Planung eingebunden“, berichtet der Experte im BUWOG-Podcast. „In den vergangenen Jahren ist auch in der Immobilienwirtschaft das Bewusstsein für den Mehrwert guter Signaletik deutlich gewachsen. Ihr Nutzen und ihre gestalterische Bedeutung werden zunehmend erkannt.“
Interview mit Nathanaël Gourdin im BUWOG-Podcast
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