Anzeige – PropTech: Unter diesem Begriff werden technologieorientierte und meist junge Startups verstanden, die sich mit digitalen Lösungen und Innovationen im Immobilienbereich tummeln. Der Markt ist rasant gewachsen, eine eigene Halle auf der Expo Real und ein in den letzten Jahren stark gestiegenes Interesse an den PropTechs dokumentiert den Boom. Wissenschaftlich untersucht jetzt die neue PropTech Germany Studie 2023 die aktuelle PropTech-Landschaft hierzulande und beleuchtet dabei auch die Strukturen und die Betätigungsfelder der Unternehmen.
Insights zu den Treibern der Branche
Seit 2020 liefert die PropTech Germany Studienreihe Transparenz, Stimmungsbarometer und Entwicklungsindikatoren zu den wichtigsten Treibern des Bau- und Immobiliensektors. Im BUWOG-Podcast ist aus diesem Anlass eine der renommiertesten Wissenschaftlerinnen zu Gast: Prof. Dr. Verena Rock, Direktorin des Instituts für Immobilienwirtschaft und -management (IIWM) sowie Professorin für Immobilieninvestment und -portfoliomanagement an der Technischen Hochschule Aschaffenburg und frisch gewählte Präsidentin der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif).
Wie groß ist der Boom der PropTech wirklich und welche Chancen bieten sie für die Branche? Prof. Dr. Verena Rock: „Es gibt mittlerweile enorm viele PropTechs. In der DACH-Region haben wir aktuell über 700 gezählt, Tendenz steigend. Kriterium für ein PropTech ist u.a., dass zumindest eine Phase der Wertschöpfungskette im immobilienwirtschaftlichen Bereich stattfindet.“
Mehr Grown-Ups, wenige Gründerinnen
Ihre Beobachtung ist, dass die Wachstumsdynamik zwischen 2015 und 2020 am höchsten war. „Mittlerweile hat sich das Wachstum der Zahl der PropTechs etwas verlangsamt.“ Jung, technologiebasiert und meist vom Gründer selbst geführt – so lässt sich das typische PropTech vielleicht beschreiben. Gründerinnen sind derzeit noch die Ausnahme.
Prof. Dr. Verena Rock: „Tatsächlich sind viele PropTechs junge Unternehmen, die zumeist weniger als 10 Jahre in der Immobilienbranche unterwegs sind, auch wenn der Anteil der sogenannten Grown-Ups, also der erwachsen gewordenen Unternehmen steigt, was positiv zu bewerten ist.“ Über 60 Prozent seien im Bereich B2B unterwegs, so die PropTech Germany Studie, die zusammen mit dem Unternehmen blackprint durchgeführt wurde.
Auf der weiten Wertschöpfungskette einer Immobilie vom Grundstücksankauf über Neubau und Bewirtschaftung bis zu Umbau oder Abriss haben sich die PropTechs zumeist für die Bewirtschaftsphase entschieden. Warum? „Die meisten Unternehmen sind in der Bewirtschaftungsphase von Immobilien unterwegs, vermutlich mit dem Nutzen, dass dort die meisten Effizienzgewinne zu erzielen sind. Da ist auch das Potential der Digitalisierung enorm, denn diese Phase ist geprägt davon, dass in der Realität vielfach noch jede Menge Akten in Papierform bearbeitet werden.“
PropTechs: „Bisweilen zwingend disruptiv“
Die derzeitige Marktsituation sieht die Expertin als herausfordernd für die PropTechs, da bei vielen Investor:innen die Investitionslust momentan gebremst ist. Sind PropTechs am Scheideweg? „Nein, gerade in Krisenzeiten offenbart sich die in unserer Branche notwendige wirtschaftliche, digitale, ökologische und soziale Transformation, die PropTechs als innovative, wendige und bisweilen zwingend disruptive Marktteilnehmer in enger Kooperation mit der etablierten Immobilienbranche lösen können.“
Gerade jetzt sei eine gute Zeit, um sich mit dem Thema PropTech zu befassen: „Nicht zuletzt für das Thema Nachhaltigkeit ist die Digitalisierung eine Grundvoraussetzung“, befindet die Expertin im BUWOG-Podcast.
Akteure der Immobilienwirtschaft von Architekturbüros bis zu Bauträgern tun also gut daran, die aktuelle Phase als Chance zu sehen, um sich fit zu machen mit den richtigen Innovationen für Zukunft und um die Zusammenarbeit mit PropTechs zu suchen.
Welche Chancen bieten PropTechs für die Branche und was leisten sie für Nachhaltigkeit und Digitalisierung? Mehr dazu im BUWOG Podcast zum Thema PropTechs: https://buwog.podigee.io/25-proptechs
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